Anlass für die hier vorgestellte Untersuchung war eine ungewöhnliche Häufung in meiner Beratungspraxis: Innerhalb weniger Monate berichteten mir vier Personen mit einem Schützeaszendenten, dass bei Ihnen soeben Krebs festgestellt worden sei. Bei allen vier Personen befand sich der laufende Jupiter zum Zeitpunkt der Diagnose im ersten Haus, nahe am Aszendenten, in drei Fällen würde er noch einmal kurz in das zwölfte Haus zurückwandern. In zwei Fällen gab es außer dem Jupiterübergang keine weiteren auffallenden Transite.

Ich habe zwar schon mit einer ganze Reihe von Klienten über die möglichen Hintergründe einer Krebserkrankung gesprochen, mich jedoch nie systematisch mit dem Thema befasst. Bisher ging ich davon aus, dass jede schwere Erkrankung astrologisch gesehen in erster Linie eine individuelle Angelegenheit ist, mit eigenen astrologischen Dispositionen und eigenen Auslösern, angezeigt durch Transite. Bei derart schwierigen Entwicklungen achte ich immer zunächst auf die harten Transite der Langsamläufer ab Saturn. Auch wenn Jupiter unter anderem für Wachstum steht, hatte ich dieses Prinzip bisher nicht mit Krebs in Verbindung gebracht. Eine der Betroffenen sagte mir: „Von Jupiters Eintritt in mein erstes Haus hatte ich mir eigentlich etwas anderes erhofft.“ Genau so hätte ich es bis dahin auch ausgedrückt.

Mit den Themen des zwölften Hauses habe ich mich lange und intensiv befasst; die Ergebnisse wurden in meinem Buch „Das zwölfte Haus und unsere pränatalen Prägungen“ veröffentlicht. Kurz gesagt, beschreibt das zwölfte Haus den Verlauf unserer pränatalen Zeit von der Zeugung (Spitze Haus zwölf) bis zur Geburt (Aszendent), die Planeten darin weisen auf Traumata, mit denen wir auf die Welt kommen. Auch schwierige Aspekte auf den Herrscher von zwölf zeigen Verwicklungen und mögliche Traumata an.

Meine erste Erklärung für diese auffallende Häufung war, dass ein Prinzip, das über den Aszendenten läuft, etwas ans Licht bringt. Wie bei einer Geburt, wird das, was verborgen im zwölften Haus gewachsen ist, plötzlich sichtbar. Dass ungelöste Themen des zwölften Hauses nicht nur zu seelischen, sondern auch körperlichen Erkrankungen führen können, ist für mich selbstverständlich – immerhin bilden das Haus des Unbewussten (zwölf) und das der Gesundheit (sechs) eine Achse.

Eine Häufung von vier vergleichbaren Fällen kann ein Zufall sein. Um meine Annahme zu überprüfen, benötigte ich weitere Datensätze von Krebserkrankungen. Zu meiner Überraschung stieß ich auf eine Sammlung solcher Datensätze, nämlich auf die des Astrologen Rolf Gleichmann. In „Astromedizin II – Krebserkrankungen“ sind 1100 Horoskope von Menschen aufgeführt, die an Krebs erkrankten. Gern bedanke ich mich an dieser Stelle bei Herrn Gleichmann für den großen Arbeitsaufwand, den er geleistet hat. Neben den Geburtsdaten und der Abbildung der Horoskopgraphik sind außerdem die Sterbedaten angegeben, sowie für 175 Personen das Datum der Krebsdiagnose. Leider ist in vielen Fällen nur das Jahr bekannt, in dem die Diagnose gestellt wurde, bei etwa 100 Personen ist die Angabe allerdings zumindest monatsgenau, was mir für meine Untersuchung ausreichte.

Herr Gleichmann hat eigene Untersuchungen angestellt, die Diagnose- und Sterbedaten nach den Prinzipien des Siebenerrhthymus analysiert und seine Ergebnisse ebenfalls veröffentlicht. Da ich nach anderen Faktoren suche und nicht die Placidus- sondern die Kochhäuser benutze, habe ich alle verwendeten Horoskope neu berechnet und zum Teil die Angaben der Daten anhand verschiedener Quellen überprüft.

Ich habe weit über 100 Stunden für diese Analyse benötigt; ein überflüssiger Teil davon resultierte allerdings gerade zu Beginn daraus, dass mir erst beim Strukturieren und Auswerten der Daten immer mehr mögliche statistische Fehlerquellen bewusst wurden und ich mehrmals neue Tabellen anlegte.

Ich will hier kurz schildern, wie ich vorgegangen bin und was bei meiner Analyse herauskam. Zunächst muss ich erwähnen, dass mir durchaus bewusst ist, dass meine Arbeit keine statistische Relevanz besitzt, da nur 50 Horoskope sowohl auf den Zeitpunkt der Diagnose als auch auf den des Todes durch Krebs untersucht wurden. Um eine deutliche statistische Aussage treffen zu können, müssten mehrere hundert Horoskope untersucht werden. Die von mir ermittelten Werte deuten allerdings einen Trend an, der mir so vielversprechend erscheint, dass ich diese Arbeit fortführen werde.

Die 50 betreffenden Horoskope wurden so gewählt, wie sie in der Reihenfolge in Gleichmanns Buch erscheinen, es wurde also keine gezielte Auswahl getroffen, auch nicht bezüglich der Krebsart. Die eingangs erwähnten vier Fälle aus meiner Praxis wurden nicht in die Analyse mit aufgenommen. Nachdem eine erste Auswertung von 50 Horoskopen die von mir formulierte Annahme zu unterstützen schien, entschied ich mich, ausschließlich solche Horoskope zu verwenden, bei denen die Geburtszeit auf die Minute genau angegeben ist. Bei etwa 40 % der vorher verwendeten Horoskope war dies nicht der Fall, da dort nur die Geburtsstunde bekannt ist. Diese zweite Auswertung fiel nicht ganz so günstig bezüglich meiner Annahme aus wie die erste. Dies dürfte daran liegen, dass man dazu neigt (also ich jedenfalls), bei einer ungenauen Zeit einen Planeten eher dem erwünschten Haus zuzuordnen, nach dem Motto: „Ach, die könnte ja auch zehn Minuten früher geboren sein, dann wäre Jupiter tatsächlich in zwölf.“ Für diese Fälle hatte ich zwar nur je einen halben Punkt für beide der möglichen Häuser vergeben, aber, wie gesagt, die Vorgehensweise später verworfen. Auch unter den genauen Geburtszeiten können sich fehlerhafte Angaben befinden, doch sollten diese seltener sein als bei den ungenauen. Und die verführerische Bevorzugung eines Hauses aufgrund einer Ungenauigkeit der Zeitangabe war damit ausgeschlossen.

Ich erwarte nicht, dass generell jede Krebserkrankung mit dem zwölften Haus zu tun haben wird. Auch die Annahme, dass dies in vielen Fällen zutreffen dürfte, ist für mich zu diesem Zeitpunkt immer noch eine Arbeitshypothese. Ich gebe aber zu, dass mich diese Idee dermaßen gebunden hat, dass ich ein zweites Mal feststellen durfte, Grenzfällen den Vorrang zu Gunsten meiner Interpretation gegeben zu haben. Als ich die Regeln für Grenzwerte bezüglich des Orbis klar formulierte, musste ich einen Teil der Auswertung neu vornehmen (was nur kleine Verschiebungen mit sich brachte). Ich erwähne dies, um zu zeigen, dass ich mir möglicher Fehleinschätzungen durchaus bewusst bin. Ob ich alle Fehlerquellen überblicke, kann ich nicht wissen. Dies ist kein astrologisches Problem, sondern in der physikalischen oder medizinischen Forschung genauso bekannt. Kaum hat man sich für eine Interpretation entschieden, scheinen immer mehr Daten in die gewünschte Richtung zu weisen.

„Je nach Erhebung sind zwischen 51 und 89 Prozent der in biowissenschaftlichen Studien veröffentlichten Ergebnisse nicht von anderen Forschern nachvollziehbar. Untersuchungen in den Neurowissenschaften zeigen, dass häufig Unzulänglichkeiten bei der statistischen Auswertung von Experimenten ein Grund dafür sind, dass sich Studien nicht reproduzieren lassen.“ (1)

Bei der aktuellen Datenmenge macht es keinen Sinn, meine Auswertung überprüfen zu lassen. Sollten eines Tages 400 oder mehr Horoskope untersucht worden sein, und die Auszählungen ähnliche Ergebnisse liefern wie jetzt, wäre eine externe Überprüfung wünschenswert. Falls Lesern dieses Artikels Ungereimtheiten auffallen, logische Brüche in meiner Argumentation oder der statistischen Vorgehensweise: Selbstverständlich bin ich schon jetzt an jeder Kritik und Anregung interessiert. Vielleicht erspare ich mir dadurch eine Menge unnötiger Arbeit. Auch eine Zusammenarbeit mit anderen an dem Thema Interessierten ist für mich denkbar.

Um zu untersuchen, ob das zwölfte Haus tatsächlich mit dem Krebsgeschehen, also entweder mit der Diagnose oder dem Tod durch Krebs oder mit beidem in Verbindung gebracht werden kann, untersuchte ich folgende Faktoren: Alle Hauspositionen der langsamlaufenden Planeten bei einem solchen Ereignis, Stellungen der Langsamläufer im ersten Haus nahe des Aszendenten, kritische Aspekte auf den Herrscher von zwölf und kritische Aspekte auf Planeten in zwölf. Unter diesen Gesichtspunkten wurden also 50 Diagnosezeitpunkte untersucht und 50 Todeszeitpunkte.

Ich bin dabei puristischer vorgegangen als bei einer Interpretation des zwölften Hauses in der Beratung. Im Klientengespräch können die Aspekte des Herrschers von zwölf im Grundhoroskop und diejenigen der Planeten in zwölf eine Rolle spielen. In meiner Analyse habe ich Transite auf solche aspektierten Planeten zwar mit ausgewertet, aber nicht als ein Kriterium für Krebsgeschehen in Bezug auf zwölf gelten lassen. Die Fülle an Faktoren wäre so groß, dass nur wenige Ereignishoroskope gar keine Beziehung zu zwölf hätten. Dies ist auch der Grund, warum ich Faktoren wie Lilith, Chiron usw. in solche Auswertungen nicht einbeziehe. Allein bei fünf zu untersuchenden Planeten muss in fast der Hälfte aller Fälle einer gerade das zwölfte Haus durchlaufen (bei sechs Planeten wären 50% der Horoskope betroffen). Schon mit den Faktoren, die ich hinzuziehe, muss mehr als die Hälfte aller Ereignisse einen Bezug zum zwölften Haus aufweisen. Nur wenige Faktoren mehr, und für jeden Zeitpunkt unseres Lebens fänden wir eine Verbindung zu jedem beliebigen Haus.

Selbstverständlich gibt es in vielen der untersuchten Fälle weitere schwere Transitkrisen, die mit einer Krebserkrankung in Verbindung gebracht werden können. Hat aber etwa ein Pluto-Sonne-Transit keinen Bezug zu zwölf, spielt dieser in meiner Auswertung keine Rolle.

Die untersuchten Faktoren

1. Welche Häuser werden durch die transitierenden fünf Langsamläufer wie stark belegt?

Zum Zeitpunkt der Diagnose sind überdurchschnittlich belegt die Häuser 2 (30 Planeten), 6 (26 Planeten) 10 (24 Planeten) und 12 (23 Planeten). Bei insgesamt 50 X 5 Planeten liegt die Durchschnittsverteilung bei 20,83 (250 : 12). Haus 12 ist also leicht über der zu erwartenden Verteilung belegt, während Haus 2 sich deutlich vom Durchschnitt abhebt. Besonders selten vertreten sind Haus 9 (18 Planeten), Haus 5 (16 Planeten), Haus 1 (15 Planeten) und Haus 7 (13 Planeten). Alle anderen Häuser befinden sich nahe am Durchschnitt.

Nun liegen in vielen Fällen Doppelbelegungen vor, es befinden sich also zum Diagnosezeitpunkt manchmal mehrere Planeten im gleichen Haus eines Horoskopes. Um diese Doppelnennungen muss die Auswertung bereinigt werden. Angenommen ich untersuchte nur drei Horoskope, in einem befänden sich drei Planeten in zwölf, in den anderen keiner, dann komme ich bei einer einfachen Zählung zu dem Ergebnis, dass sich in drei Fällen drei Planeten in zwölf befänden. Das bereinigte Ergebnis zeigt, in wievielen Horoskopen sich mindestens ein Planet im jeweiligen Haus befindet. In der bereinigten Zählung liegt die Durchschnittserwartung der verbleibenden Planeten pro Haus bei 17,33. Deutlich über diesem Schnitt liegt nur Haus 2 (25 Fälle). Deutlich unter dem Schnitt liegen Haus 1 (13 Fälle) und Haus 7 (12 Fälle). Haus 12 liegt mit 20 Fällen leicht über der Erwartung.

Bezogen auf den Todeszeitpunkt schneidet Haus 12 unter der Durchschnittserwartung ab (15 Fälle von erwarteten 17,58 / bereinigt). Haus 4, 5 und 6 sind überdurchschnittlich vertreten (je 20 oder 21 Fälle), Haus 2 ebenfalls (19 Fälle).

Haus 8 ist deutlich unterrepräsentiert (10 Fälle). Fasse ich beide Geschehen (Diagnose und Tod) zusammen, liegt Haus 2 mit 44 Punkten deutlich über der Erwartung von 34,91, Haus 6 mit 39 Punkten ebenfalls. Den niedrigsten Wert weist Haus 7 auf mit 28 Punkten; Haus 12 liegt mit 35 Punkten genau in der statistischen Erwartung.

Die Hausbelegungen durch Transite der Langsamläufer lassen sich statistisch leicht auswerten, aber wie können wir einschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein bestimmter Planet (zum Beispiel Herrscher von zwölf) zu einem bestimmten Zeitpunkt von einem der Langsamläufer kriktisch aspektiert wird? Oder wie wahrscheinlich ist es, dass ein Planet zum untersuchten Zeitpunkt gerade ein bestimmtes Haus verlassen hat? Es wird schwierig sein, solche Wahrscheinlichkeiten zu ermitteln, ohne ein spezielles Rechenprogramm dafür zu entwicklen. Ich habe mich daher für den Vergleich mit der Situation zum gleichen Zeitpunkt in anderen Häusern entschieden. Angenommen, jemand würde vermuten, es wäre nicht das zwölfte Haus, sondern das zweite, das mit einer Krebserkrankung in Verbindung gebracht werden kann – wie würde diese Annahme im Vergleich mit der Haus-zwölf-Annahme abschneiden? Ich habe mich bewusst für den Vergleich mit Haus zwei entschieden, weil dieses in der Auszählung der Belegung durch Langsamläufer am höchsten abschneidet. Wenn die Haus-zwölf-Annahme zutreffen soll, muss sie in den anderen Auswertungen deutlich an statistischem Boden zurückgewinnen.

2. In wievielen Horoskopen hat einer der fünf Planeten gerade das zu untersuchende Haus verlassen?

Da dies die Konstellation war, die meine Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt hatte, sind mir von Vornherein diejenigen unter den 100 Zeitpunkten aufgefallen, zu denen Jupiter das zwölfte Haus gerade verlassen hat. Dies sind immerhin 4 Diagnosen und 7 Todeszeitpunkte. Wenn ich davon ausgehe, dass Jupiter sich innerhalb von 12 Jahren etwa ein halbes Jahr lang am Aszendenten befindet, beträgt die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis ca. 1 : 24. Die zu erwartende Anzahl an Zeitpunkten wäre also 4,2 von 100 und damit wäre 11 ein deutlich signifikanter Wert. Bei fünf zu untersuchenden Planeten wird die Angelegenheit allerdings etwas komplexer.

Der Vergleich mit den anderen Häusern macht deutlich, wie häufig solche Ereignisse tatsächlich vorkommen. Diese Auswertung ist so aufwändig, dass ich sie außer für das zwölfte (also Eintritt in das erste) nur für Haus sechs, zwei, acht und sieben vorgenommen habe. Auf Haus zwei hatte ich mich konzentriert, weil es sich in der Auzszählung der Belegungen so hervorhob, außerdem entschied ich mich für die gegenüberliegenden Häuser, und am Schluss interessierte mich, wie das Haus abschneidet, das in den Belegungen den geringsten Wert aufweist.

Die bereinigten Werte (manchmal verlassen gerade 2 Planeten ein Haus) sehen folgendermaßen aus:

Haus 12 25 (9 Diagnosen / 16 Todeszeitpunkte)
Haus 6 23 (11 Diagnosen / 12 Todeszeitpunkte)
Haus 2 12 (6 Diagnosen / 6 Todeszeitpunkte)
Haus 8 16 (7 Diagnosen / 9 Todeszeitpunkte)
Haus 7 3 (3 Diagnosen / 0 Todeszeitpunkte)

Die Frage des zu benutzenden Orbis hat mich länger beschäftigt. Was heißt, der Planet habe das Haus gerade verlassen? Wir können dies zeitlich definieren, wie „vor zwei Monaten“ oder räumlich wie “ steht maximal vier Grad nach dem Aszendenten“. Beides ist problematisch. Steht Pluto vier Grad nach dem Aszendenten, kann er Haus zwölf vor über einem Jahr verlassen haben. Hat Jupiter Haus zwölf vor zwei Monaten verlassen, befindet er sich manchmal schon am Ende des darauffolgenden Zeichens. Für die Übergänge habe ich den Orbis daher verschieden defiiniert. Für Jupiter: maximal 6 Grad nach dem Aszendenten, maximal zwei Monate nach dem letzten Kontakt zum Aszendenten. Für Saturn bis Pluto: maximal 5 Grad nach dem Aszendenten, maximal sechs Monate nach dem letzten Kontakt. Diese Kriterien wurden natürlich für alle anderen untersuchten Häuser genauso verwendet.

Für die folgende Untersuchung der Aspekte benutze ich einen deutlich geringeren Orbis,
zeitlich zurückschauend allerdings einen größeren als zeitlich vorausschauend. Wenn Saturn zu einem im zwölften Haus stehenden Jupiter in drei Monaten das Quadrat bilden wird, deute ich dies nicht als Faktor im Zusammenhang mit einem Krebsgeschehen. Das astrologische Ereignis ist noch viel zu lange hin, als dass es eine aktuelle Krebsdiagnose erklären würde. Liegt dieses Quadrat allerdings drei Monate zurück, haben wir es mit einer völlig anderen Situation zu tun. Ich gehe ja davon aus, dass unbewältigte Haus-zwölf-Konflikte mit einer Krebserkrankung zusammenhängen können. Gab es vor drei Monaten einen solchen Konflikt, wird die Diagnose ja nicht unbedingt im gleichen Moment gestellt. Allein zwischen dem Verdacht auf Brustkrebs durch den Arzt und dem Vorliegen des Befundes können durchaus drei Monate vergehen. Rückblickend benutze ich einen Orbis von maximal drei Monaten (bei Jupiter einen), vorausblickend einen von einem Grad, also maximal einen Monat.

3. Zu wievielen von 100 Zeitpunkten ist der Herrscher der untersuchten Häuser durch einen der fünf Planeten kritisch aspektiert? Hier habe ich nur die Häuser zwölf, zwei und sieben untersucht. Die bereinigten Werte sehen wie folgt aus:

Haus 12    44
Haus 2      32
Haus 7      29

4. Zu wievielen von 100 Zeitpunkten gibt es kritische Aspekte auf einen Planeten im betreffenden Haus?

Haus 12    39
Haus 2      23
Haus 7      14

Wenn ich jedes der vier untersuchten Kriterien für relevant in Bezug auf eine Krebserkrankung erachte, muss ich jetzt noch eine weitere Bereinigung vornehmen. In manchen Fällen hat ja ein Planet gerade ein Haus verlassen, während ein anderer zur selben Zeit einen Krisenaspekt auf dessen Herrscher bildet.

.                                      Haus 12     Haus 2     Haus 7

Transite im Haus           35               44            28

+ gerade raus                 50               51            30

+ Herrscherkrise            72               67            49

+ Planet-12-Krise          82                74           59

Der letzte Wert beantwortet also die Frage: „Wie oft läuft einer der fünf langsamen Planeten durch das Haus oder hat das Haus gerade verlassen oder aspektiert den Herrscher des Hauses oder einen in diesem Haus stehenden Planeten kritisch, um den Zeitpunkt der Krebsdiagnose oder dem Tod durch Krebs.

In der Endauswertung hat Haus zwölf Haus zwei also überholt. Würde ich jetzt trennen in Phasen (Hausdurchgänge) und Ereignisse (Aspekte / Übergänge), würde das Ergebnis noch etwas deutlicher zugunsten von Haus zwölf ausfallen (was ich zu diesem Zeitpunkt nicht für legitim halte, da ich in der Beratungssituation immer alle Faktoren zusammen betrachte).

Ergebnis

Auch wenn Haus sieben in der Auszählung der Häusertransite an letzter Stelle steht, wird es zusammen mit den anderen drei Faktoren einen Mittelwert aufweisen. Genau wissen können wir dies nur, wenn alle zwölf Häuser auf die gleiche Weise ausgewertet und verglichen werden. Befindet sich der statistische Mittelwert bei etwa 60, wie hier bei Haus sieben, liegt Haus zwei leicht über der Erwartung, Haus zwölf deutlich.

60 Punkte in dieser Auswertung sind das, was wir immer erwarten sollten. Wenn also 60 von 100 Ereignishoroskopen eine Beziehung zum ersten, zweiten oder welchem Haus auch immer aufweisen, ist dies keine Besonderheit. Einmal zeigt dies, wie verführerisch es sein kann, wenn wir in einer geringen Menge von Horoskopen einen Trend zu erkennen meinen und daraus eine Theorie ableiten. Bezüglich meiner Theorie bedeuet dies: In 60 von 100 Ereignishoroskopen muss es einen Bezug zum zwölften Haus geben. Bei meiner ersten Auszählung war ich ziemlich überrascht, einen vermeintlich deutlichen Trend vorzufinden. Erst durch den Vergleich wurde mir klar, dass dieser nicht dramatisch von der zu erwartenden Verteilung abweicht. Aber er weicht ab, und zwar immer noch deutlich.

Offensichtlicher wird dies, wenn wir darauf schauen, wieviele der 100 Ereignisdaten nicht mit einem bestimmten Haus in Verbindung gebracht werden können. Im Falle von Haus zwei sind dies 26 Daten, im Falle von Haus zwölf 18. Das heißt, dass von den 40 Ereignissen, die nicht in der Erwartung liegen, im Falle des zweiten Hauses fast zwei Drittel auch nicht betroffen sind. Bezüglich des zwölften Hauses ist dies weniger als die Hälfte. Dies wäre ein deutlicher Trend, wenn eine größere Anzahl an untersuchten Daten dies bestätigen würden.

Insbesondere bei dem Phänomen, das zu dieser Untersuchung führte, sticht Haus zwölf auffallend hervor. Zum Zeitpunkt einer Krebsdioagnose oder eines Todes durch Krebs, hat in überdurchschnittlich vielen Horoskopen einer der fünf langsamlaufenden Planeten gerade das zwölfte Haus verlassen.

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(1) https://www.laborpraxis.vogel.de/wissenschaft-fehler-bringen-uns-vorwaerts-a-756472/

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