Das Jahr 2004

Das chinesische Horoskop sagt für das Jahr des Affen überraschende, jedoch eher harmonische Tendenzen voraus. Jetzt gilt es zu handeln, ohne übertrieben lange zu zögern. Nur wer mutig Neues wagt, wird seine Ideen am Ende durchsetzen. Wer sich ausschließlich um Stabilität bemüht, muss mit Verlusten rechnen.

Aus Sicht der westlichen Astrologie gibt es auf den ersten Blick keine so dramatischen Entwicklungen wie in den vergangenen drei Jahren, da die langsamlaufenden Planeten keine Aspekte untereinander bilden (die oft auf besonders kritische Momente hinweisen).

Zeichenwechsel

Bedeutsam bleibt allerdings Uranus’ Eintritt in das Zeichen Fische, und das Jahr 2004 wird stark von den damit verbundenen Trends geprägt sein. Uranus, der die Fische 2003 bereits betreten hatte, kehrte im September wieder in den Wassermann zurück. Kurz vor Jahreswechsel tritt er endgültig in die Fische und durchläuft dieses Zeichen bis Anfang 2011.

In meiner Prognose für 2003 hatte ich schon auf einige Aspekte dieser Phase hingewiesen (nachzulesen auf: www.12Zeichen.de in der Rubrik Newsletter). Träume, Ängste, das Unverarbeitete, aber auch Zukunftsvisionen werden Fische zugeordnet. In einer Fischephase wird die Vergangenheit überwiegend unbewusst verarbeitet, um auf einen Neuanfang vorzubereiten. Im Falle von Uranus geschieht dies auf überraschende, manchmal erschreckende Weise. Kollektive Ängste und gesellschaftliche Wahnvorstellungen dürften dabei eine Rolle spielen, andererseits auch Visionen von einer idealen Zukunft. Die Gründungen der NSDAP und des Ku-Klux-Klan fallen ebenso in die letzte Uranus-Fische-Phase wie das pazifistische Manifest von Einstein, Ghandi, u.a.

In einer Fischephase werden Themen aktuell, die wir für längst abgeschlossen hielten. Der Kellog-Briand-Pakt wurde ausgearbeitet als Uranus das letztemal durch die Fische lief (geschlossen, wenige Monate nachdem er sie verlassen hatte). Dieser Pakt ächtete Präventivkriege als politisches Mittel, wurde in den Begründungen der Nürnberger Prozesse als Rechtsgrundlage herangezogen, später von der Charta der Vereinten Nationen als Recht anerkannt. Erstaunlicherweise sind wir durch die offiziellen Begründungen der USA für ihre Angriffskriege auch diesmal wieder dazu herausgefordert, für ein allgemein verbindliches Völkerrecht zu sorgen.

Das Zeichen Fische regiert das Verborgene, Geheime, Unbewusste, somit auch die uns bisher nicht bekannten Naturgesetze. Uranus bringt auf visionäre, überraschende und oft streitbare Weise ans Licht. Während Uranus von 1919 bis 1923 durch die Fische lief, veröffentlichte Freud seine Arbeit über die Tiefenpsychologie “Das Ich und das Es” und Spengler den “Untergang des Abendlandes”, ein Werk, das auf der Vision eines zyklischen Ablaufs der Geschichte basiert. Heisenberg formulierte die Unschärferelation und postulierte für die Physik, was das astrologische Fischeprinzip schon immer behauptete: dass alles miteinander verbunden und somit nicht klar gegeneinander abgrenzbar ist.

Jupiter wechselt im September 2004 von der Jungfrau in die Waage. Nach der eher nüchternen Jungfrauzeit (Herbst 03 bis Herbst 04), in der geordnet, verhandelt und umstrukturiert wurde, bricht dann eine etwas freundlichere, kompromissbetontere Phase an, gut geeignet für Verträge und gemeinschaftliche Projekte.

Aspekte

Im aktuellen Jupiter-Saturn-Zyklus, der im Mai 2000 mit der Konjunktion begann, bildet sich zwischen November 03 und August 04 das Sextil. Zum erstenmal innerhalb des neuen 20 Jahre dauernden Wirtschaftszyklus liegt damit zwischen den beiden betroffenen Prinzipien ein zwar schwacher, dennoch aber harmonischer Winkel vor. Dies dürfte sich förderlich auf die Weltwirtschaft auswirken und ist allgemein ein günstiger Moment für wirtschaftliche Neuanfänge (also auch für Geschäftseröffnungen).

Im letzten Jahr bin ich etwas ausführlicher auf den Jupiter-Pluto-Zyklus eingegangen, der unter anderem mit dem Zusammenspiel zwischen Recht (Jupiter) und Macht (Pluto) gesehen werden kann. Während des Trigons 2002/03 ließ Rußlands Präsident Putin erneut Tschetschenien angreifen; die USA erklärten dem Irak den Krieg. Im Trigon fließen beide Kräfte zusammen: Wer die Macht hat, hat das Recht (oder nimmt es sich zumindest).

Im August 04 bildet sich der letzte Spannungsaspekt des derzeitigen Zyklus, ein Quadrat. Dies dürfte einen Zeitpunkt heftigster Reaktionen gegen die Position der Mächtigen darstellen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Kriegs-Politik der USA als auch Russlands selbst nach deren eigenen Maßstäben versagt hat. Der Sommer 2004 wird diesen Erkenntnisprozess noch beschleunigen.

Rückläufigkeiten

Von der Erde aus gesehen laufen die Planeten in Schleifen durch den Tierkreis, das heißt, sie wandern gelegentlich auch zurück. Astrologisch werden direktläufige und rückläufige Planeten unterschiedlich gedeutet. Die Rückläufigkeit eines Planeten muss im Zusammenhang mit der davorliegenden Phase betrachtet werden. Was auf der entsprechenden Planetenebene zuvor in Gang gekommen ist, stagniert während der Rückläufigkeit und wird infrage gestellt.

Merkur ist 2004 viermal rückläufig: bis zum 7.1., vom 7.4. bis 1.5., vom 10.8. bis 2.9. und vom 1.12. bis 20.12. Diese Zeiten sind ungünstig für Verhandlungen, Verträge und Bewerbungen. Dies betrifft in erster Linie die kollektive Ebene, also Politik und Wirtschaft, oft aber auch Ihre persönliche: für wichtige Abschlüsse sollten Sie diese Zeiträume meiden.

Mars wird 2004 nicht rückläufig, Venus vom 18.5. bis 30.6. Finanzielle Angelegenheiten und Verhandlungen befreundeter Staaten stagnieren in dieser Zeit. Für wichtige Geldangelegenheiten und auch für eine Eheschließung sollte man diese Zeit nicht unbedingt wählen.

Verträge, die den Handel und die Handelsbeziehungen betreffen, kommen während Jupiters Rückläufigkeit vom 4.1. bis 5.5. nur schwer zustande. Saturn hat zwei rückläufige Phasen, die 2004 betreffen: vom 16.10.03 bis zum 8.3.04 und vom 8.11.04 bis 22.3.05. Langfristige Projekte, die viel Arbeit erfordern, stoßen dann auf Widerstände und müssen besser strukturiert werden.

Länderhoroskope

Für einen Staat bricht eine ausgesprochen schwierige Entwicklung an, wenn Pluto markante Punkte im Länderhoroskop aspektiert. Dies betrifft 2004 auch die USA, in deren Horoskop Pluto die Opposition zu Mars bildet. Dieser Transit beginnt bereits im Januar, wird fast durchgehend bis Ende Juni bestehen bleiben, um sich dann noch einmal im November zu bilden. Pluto-Mars gehört zu den Aspekten, die am meisten mit kriegerischer Gewalt und harter Konfrontation in Verbindung gebracht werden. Im Falle einer Opposition wird jede Form von Gewalt heftige Gegengewalt hervorrufen. Dies dürfte auch die Spannungen zwischen den USA und deren bisherigen Partnern und Handelspartnern verschärfen.

Solange keine neue Verfassung verabschiedet wurde, bleibt für den Irak das bisherige Horoskop relevant. Dort trifft Pluto ab dem Jahreswechsel auf Saturn und Venus (Venus bereits seit 2003). Im Grundhoroskop des Irak liegt ein auffallender Spannungsaspekt zwischen Mond, Venus und Saturn vor. Dieser Aspekt wies darauf hin, dass das Volk (Mond) große Härten (Saturn) zu erleiden hatte. 2003 aspektierte Pluto den Mond des Irak-Horoskopes und konfrontierte die Bevölkerung mit den Schrecken des Krieges. Aus astrologischer Sicht wird dies als Befreiung von saturnischem Zwang durch plutonische Macht beschrieben – der alte strenge Herrscher ist durch einen mächtigeren (und erschreckenderen) ersetzt worden. Und dies wird vom Irakischen Volk auch bis Ende 2004, einem äußerst harten Jahr für das Land, weiterhin so erlebt werden.

Pluto aspektiert 2004 außerdem den Saturn der Vereinten Arabischen Republiken, den Saturn Syriens (wobei die Gründungsdaten hier nicht ganz gesichert sind), den Saturn des Libanon und den Mond der Vereinten Nationen. In diesen Staaten und Organisationen kann es zu tiefgreifenden Umstrukturierungen und inneren wie äußeren Konflikten kommen.