Zum Thema Jahrsiebte – im Forum einer Frauenzeitschrift


Es gibt mehrere verschiedene Arten, die Jahrsiebte festzumachen und zu deuten. Die Häuser einem starren Planetenrhytmus zuzuordnen (Mond-Jahrsiebt, Merkur-Jahrsiebt), hat allenfalls einen symbolischen Wert und keine persönliche Bedeutung. Dieses System stammt aus einer Zeit als es soetwas wie eine Zuordnungsmanie gab (spätes Mittelalter). Alles wurde auf die damals bekannten sieben Planeten bezogen. Es gibt einige wenige astrologische Schulen, die die Häuser als Thema eines Jahrsiebts sehen (und dabei die Zeichenherrscher aus dem persönlichen Horoskop als Regent betrachten), was sich nach meiner Erfahrung immer ein bisschen konstruiert anhört.

Dennoch gibt es die Siebener-Abschnitte in der Astrologie und sie können sehr viel einfacher begründet werden als durch komplizierte Haus-Zeichen-Herrscher-Verbindungen. Interessanterweise taucht die Siebenerteilung in drei verschiedenen Zyklen auf. Das ist erstens der Saturnzyklus: Saturn bildet alle sieben Jahre einen herausfordernden Aspekt zu seiner Geburtsstellung. Allgemein wird dies in Verbindung gebracht mit den Zeiten, in denen man sich von einem Lebensabschnitt löst und in den nächsten begibt. Da der Saturnzyklus nie ganz regelmäßig ist, können hier 6 1/2 bis 7 1/2-Jahresphasen entstehen. Steiner hat sich viel auf diese Entwicklungsphasen bezogen, C.G. Jung auch. Ganz besondere Bedeutung haben dabei die Zeiten, in denen sich ein Saturn-Kreis schließt (ca. alle 28 Jahre). Das Leben lässt sich damit in drei Abschnitte teilen: Jugend (bis ca. 28 /29), Erwachsenenzeit (bis ca. 58/59), Alter.

Auch der Uranuszyklus teilt sich in Jahrsiebte: alle sieben Jahre wechselt Uranus das Tierkreiszeichen. Außerdem gibt es den Zyklus des progressiven Mondes (eine Prognosetechnik), der insgesamt 28 Jahre dauert und sich noch glatter als der Saturnzyklus in Siebenjahres-Phasen teilen lässt. Eine derartige Parallele gibt es sonst für keinen anderen Zyklus, weshalb der Siebenerabschnitt als besonders bedeutsam angesehen wird. Spätestens ab dem 28./29. Jahr spürt man diese Übergänge recht deutlich. Es sind diese Zeiten, in denen einem klar wird, dass man schon wieder älter geworden ist. Eigentlich merkt man das schon mit ca. 14 und mit ca. 21, aber da fühlt man sich ja immer noch sehr jung.

Die meisten Menschen machen mit ca. 28 die Erfahrung, deutlich älter zu werden. Der Übergang mit ca. 35 ist oft nicht so auffallend, betrifft aber häufig die Erfahrung, dass gerade der Körper altert. 42 ist schon ein Teil der Mitlife-Krise. Hier gibt es für die meisten Menschen einen Ansporn, noch mal genau zu schauen, was man eigentlich vom Leben will. Jedesmal lässt man während dieser Übergänge einige alte Illusionen los und findet ein Stück mehr von dem, der man eigentlich ist.