Vorgeburtliche Prägungen und das zwölfte Haus

 

„Als ich studierte, dachte man: Das erste Lächeln eines Kindes kommt mit einem Jahr. Als ich mein Studium abgeschlossen hatte, lächelte das Kind schon mit drei Monaten. Die Forschung schritt weiter voran und das Kind lächelte dann immer früher. Und wir wissen heute, dass es schon vor der Geburt … seine Emotionen hat.“ Ludwig Janus, Psychotherapeut 1)

Die Vorstellung, der Mensch käme mit individuellen seelischen Prägungen auf die Welt, ist in der Psychologie nicht gerade verbreitet. Seit dem Altertum gibt es einen Streit darüber, ob wir mit ererbten Eigenschaften ins Leben treten oder als unbeschriebenes Blatt. Als „Tabula rasa“ (unbeschriebene Tafel) bezeichnete der englische Philosoph John Locke (1632 – 1704) den menschlichen Geist bei der Geburt. Diese Idee setzte sich für lange Zeit durch, doch spätestens seit Noam Chomskys Arbeiten zur Linguistik (ab 1959) gilt in weiten Kreisen als anerkannt, dass bestimmte Fähigkeiten angeboren sind. Die Diskussion zwischen Verfechtern der These von den angeborenen Eigenschaften und den Anhängern der Tabula-Rasa-Idee beschränkt sich allerdings auf das Verhältnis zwischen Genetik und Erziehung. Um individuelle vorgeburtliche Prägungen geht es dabei nicht. Astrologie, wie wir sie kennen, ist ohne die Vorstellung der individuellen Prägung undenkbar. Statt „wir sind geprägt“ wäre es aus astrologischer Sicht sogar angemessen, zu behaupten: „Wir sind Prägung“. Doch wo und wann finden erste Prägungungen statt?

Dass die Erfahrungen der frühen Kindheit unser Leben tiefgehend beeinflussen, hat sich seit der Psychoanalyse als Erkenntnis durchgesetz. Freud glaubte noch, der Prozess der Persönlichkeitsentwicklung begänne mit ca. drei Jahren; inzwischen gehen die meisten psychologischen Schulen davon aus, dass besonders die ersten drei Lebensjahre bestimmend sind für die Ausbildung unserer Stärken und Schwächen, für das Gefühl von Geborgenheit im Leben und für seelische Konflikte. Einige weniger bekannte Richtungen in der Psychologie befassen sich mit den Auswirkungen des Geburtsvorgangs auf unsere seelische Gesundheit. Sowohl Arthur Janov 2) als auch Stanislav Grof 3) sehen Blockaden und Traumata während der Geburt als erste und tiefste Ursache für spätere Neurosen und Psychosen. Doch bereits vor der Geburt werden Anlagen gelegt, die unser ganzes Leben beeinflussen.

Man wird schwerlich einen Ratgeber zum Thema Schwangerschaft finden, der diese Lebensphase nicht als besonders schützenswerte Zeit für die werdende Mutter beschreibt. Der Embryo dagegen wird meist als von Natur aus geschützt, geborgen und von der Außenwelt isoliert gesehen; im bisherigen wissenschaftlichen Verständnis dominiert das Bild eines heranwachsenden Zellhaufens ohne jegliche Wahrnehmung und Bewusstheit. Der Einfluss von Mangelernährung, Medikamenten- oder Drogenkonsum der Mutter auf die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes wurde vielfach belegt, doch es gibt auch einige wenige psychologische Arbeiten, die sich mit den seelischen Prägungen des Kindes während der Schwangerschaft befassen. Unter dem Begriff „Fetal Programming“ wird seit einigen Jahren untersucht, wie sich psychische Belastungen der werdenden Mutter auf die Gesundheit des Kindes auswirken. Über eine Studie der Uni Trier von 2004 schreibt uni-protokolle.de: „Die Lebenszeit im Mutterleib ist der Ursprung von Gesundheit und Krankheit. … Immer mehr Forschungsbefunde deuten darauf hin, dass einschneidende Belastungen während der Schwangerschaft bleibende Spuren im Gehirn des Ungeborenen hinterlassen können. So fanden niederländische Wissenschaftler, dass deutsche Panzer, die im Zweiten Weltkrieg die Niederlande überrollten, noch Jahrzehnte später ungeahnte Auswirkungen zeigten – und zwar bei denen, die sich im Mai 1940 im Mutterleib befanden. Die zur Zeit der Blitzinvasion noch ungeborenen Babies erkrankten in ihrem späteren Leben weit häufiger an Diabetes, Bluthochdruck und Schizophrenie.“ 4) Die meisten wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema beschränken sich weitestgehend auf messbare körperliche Erkrankungen. Die tiefenpsychologisch orientierte Richtung der Pränatalen Therapie untersucht dagegen auch seelische Zusammenhänge. Die Vorsitzende der US-amerikanischen Fachgesellschaft für Prä- und Perinatale Psychologie, Barbara Findeisen, spricht von der „Melodie des Lebens“, die das werdende Kind im Mutterleib erlernt. „Diese Melodie prägt unser weiteres Leben und kann Vertrauen und Lebendigkeit oder aber Rückzug und Isolation vermitteln …. ob ein Mensch sich später selbst annehmen kann oder sich verachtet und verurteilt, hat hier seine Wurzeln“, erklärt Bettina Alberti, Therapeutin  im Bereich der Pränatalen Psychologie. 5) Alberti berichtet von einigen beeindruckenden Fällen, in denen auffälliges Verhalten von Kindern auf die Erfahrungen während der Schwangerschaft zurückgeführt werden konnte. So stellte sich bei einem achtjährigen Jungen, der an Erbrechen litt, während der Therapie heraus, dass die Mutter einen Abtreibungsversuch mit einer giftigen Flüssigkeit unternommen hatte. 6)

Die systemische Familientherapie befasst sich mit Ursachen, die noch weiter zurückliegen können, und zwar in familiären Strukturen, die manchmal seit mehreren Generationen bestehen. Gut dokumentiert sind Fälle, in denen Menschen das Schicksal eines von der Familie Ausgestoßenen, von dem sie nie gehört hatten, unbewusst wiederholen. Aus psychologischer Sicht finden erste Prägungen also überwiegend in der frühen Kindheit statt, während der Geburt, in der Schwangerschaft oder systemisch durch Verwicklungen mit früheren Generationen.

Wo finden wir im Horoskop Hinweise auf die Grundlagen für Ängste, Konflikte, Depressionen und Neurosen? Sind die Zeit und die Umstände, die psychologisch als deren Ursprung gelten können, dort überhaupt differenziert sichtbar? Auf den ersten Blick scheint Astrologie die Thesen Janovs und Grofs zu unterstützen, immerhin arbeiten wir mit der Konstellation des Geburtsmomentes und leiten hieraus alle Stärken und Konflikte eines Menschen ab. Doch wir kennen auch den speziellen Bereich „Heim, Familie, Kindheit“; das vierte Haus befasst sich mit diesen Angelegenheiten. Finden wir Haus vier schwierig belegt, gilt dies als Anzeichen für seelische Wunden in den ersten Lebensjahren. Das Horoskop lässt weitaus deutlichere Einblicke in die prägende Vergangenheit zu.

Die Geburt selbst wird durch den Aszendenten symbolisiert; er repräsentiert unsere Art, ins Leben zu treten. Aspekte auf den Aszendenten zeigen fast immer die Qualität der Geburt an, häufig auch ein Thema aus den Lebensumständen der Eltern. Steht zum Beispiel Saturn am Aszendenten, ist die Geburt meist schwer und verzögert, was mit einer schwierigen materiellen Situation der Eltern (und der dadurch belasteten Haltung der Mutter) durchaus zusammenhängen kann. Ein Mensch mit Saturn/Aszendent, dessen Lebenshaltung von Sorgen, Schwere und Depressionen dominiert wird, findet in einer Psychoanalyse allerlei Anlass, die frühe Kindheit zu durchleuchten. Am meisten profitieren wird er von einer Therapie, die die perinatalen Umstände klärt (perinatal = um die Geburt herum).

Alle harten Aspekte sind mit schwierigen Erfahrungen verbunden, in der Kindheit wie im Erwachsenenalter, aber nicht alle haben für die seelische Entwicklung das gleiche Gewicht. Sind die Symbole der Seele – Mond, Neptun, Pluto und die Wasserhäuser – betroffen, können verdrängte Inhalte besonders schwere Folgen haben. Bei einem Sonne-Saturn-Quadrat, so schmerzhaft es sich bemerkbar macht, wird, solange die Wasserhäuser nicht betroffen sind, ein verdrängtes frühkindliches Trauma kaum je zu vermuten sein. Hier weist Astrologie übrigens auf die Grenzen der beliebten „Es-geschah-in-der-Kindheit“-Geschichte. Vielleicht haben wir einen strengen oder kühlen Vater – doch der besitzt sicher noch andere Seiten. Wir sind es, die mit Sonne/Saturn auf die Welt kommen und genau diese Qualität beim Vater, bei Lehrern und Autoritätspersonen herausfiltern. Eine Therapie sollte diesbezüglich lösungsorientiert arbeiten und sich nicht lange mit den Übeltätern aus der Kindheit befassen (hier zum Beispiel: einen Lernprozess anregen, mit sich und anderen wohlwollender umzugehen).

Sind die Wasserhäuser betroffen oder mischen Mond, Neptun, Pluto mit, wird die Suche nach den verdrängten oder unbekannten Ursachen notwendiger Teil eines therapeutischen Prozesses. Das vierte Haus zeigt, ob die Erfahrungen der Kindheit uns eher verunsichert haben oder die Basis für ein gesundes Selbstvertrauen legten. Schwierige Faktoren in diesem Horoskopbereich können eine Therapie erforderlich machen, die die Wunden der Kindheit aufdeckt und zur Heilung bringt. Während die freundlichen Prinzipien im vierten Haus seelische Kraftquellen anzeigen, kann alles, was sich im achten und zwölften Haus befindet, mit Verletzungen verbunden sein, die nach Lösungen drängen. Verletzungen des vierten Hauses sind weitgehend bewusst, die des achten noch bis zu einem gewissen Grade, wenn auch weit schwieriger zu lösen. Hier stoßen wir auf mehr oder weniger verdrängte Ängste, auf die Ursachen für heftige Emotionen und die Konfrontation mit Macht und Ohnmacht. All dies kann selbstverständlich in Verbindung mit den Erfahrungen der frühen Kindheit stehen – wir finden hier aber auch familiäre Verwicklungen, die dem Haus-acht-Betonten ein psychisches Opfer abverlangen. Und Haus acht betrifft existentielle Ängste. Die Angst vor Vernichtung (auch finanzieller), vor dem Tod und vor sexueller Hingabe werden wir in einer Psychoanalyse oder Gesprächstherapie nicht ablegen – hier sind Techniken gefordert, die uns mit unseren Urängsten konfrontieren und uns offenbaren, dass wir die Begegnung mit ihnen überleben. Die Primärtherapie Janovs hat diesen Anspruch, auch Rebirthing und jede Art von konfrontativer Therapie.

Die Quellen für die Ängste und Zwänge des zwölften Hauses bleiben unbewusst, solange sie nicht bearbeitet werden – also oft ein Leben lang. Doch weder mit den klassischen noch mit modernen konfrontativen Therapien können wir diesen begegnen. Hier geht es um Ursachen, die vor unserer Zeit liegen und die wir daher nicht erinnern: familiäre Verstrickungen, Ereignisse in der pränatalen Phase und vielleicht sogar karmische Zusammenhänge. Wir können Haus zwölf als das deuten, was am Ende aller Entwicklung steht –  Auflösung, Tod, Hingabe, Einssein, aber auch als das, was vor dem Aszendenten, dem Symbol für die Geburt, stattfindet: die pränatale Zeit. Mit dem Aszendenten offenbaren wir uns, treten in die Welt, mit der Tendenz, das lichtvolle erste Haus –  das „Ich bin“ – zu erobern. Hinter uns liegt das Dunkel des zwölften, die Zeit der Schwangerschaft. In der allgemeinen Interpretation ist das zwölfte Haus immer irgendwie mystisch, irrational, von Ängsten und Stimmungen beherrscht; es geht um Hellsicht und Isolation, Verwirrung und Grenzenlosigkeit. Sakoian und Acker 7) ordnen die „charakteristischen Gefühlsreaktionen und Gewohnheitsmuster“ eines Menschen dem zwölften Haus zu, auch unbewusste Erinnerungen, automatische Reaktionen, die Tendenz zur Flucht in die Vergangenheit. Howard Sasportas 8) spricht vom „Heimweh nach dem Göttlichen“ und dem „Verwischen der Grenzen zwischen dem selbst und den anderen“. All diese Stichworte machen Sinn, wenn sie auf die vorgeburtliche Zeit bezogen werden, die Phase in der wir eins mit der Umwelt waren und instinktiv mit allen Zellen auf äußere Einflüsse reagierten. Das Fischethema zeigt, dass der Embryo nicht von der Außenwelt isoliert ist, sondern verbunden mit dem Ganzen: mit den Lebensumständen der Mutter, mit ihren Stimmungen und Ängsten, mit den familiären Verhältnissen zur Zeit der Schwangerschaft. Die Verunsicherung, Verwirrung und Intuition (Einstimmung auf die Gefühle anderer) von Menschen, deren zwölftes Haus betont ist, lässt sich dadurch erklären, dass sie während der Schwangerschaft übermäßig von Gefühlen und seelischen Verwicklungen der Mutter überschwemmt wurden. Die Stimmungen anderer als erster prägender Eindruck des Lebens – dies erklärt die Schwierigkeit vieler Haus-zwölf-Betonter, zwischen eigenen und fremden Bedürfnissen zu unterscheiden, sich gegen das Leiden anderer abzugrenzen.

Jeder Planet in zwölf weist auf eine emotionale Belastung der Mutter während der Schwangerschaft. Venus und Jupiter mögen sich weniger destruktiv bemerkbar machen, doch auch sie zeigen Verwicklungen an. Oft besteht hier eine übermäßige Fixierung auf die Schwangerschaft; im Falle Jupiters wird die Schwangerschaft machmal von der werdenden Mutter als Erlösung erlebt, mit der Tendenz, sich von der Außenwelt abzukapseln, manchmal als Befreiung von beengenden familiären Verhältnissen. Mehrere Planeten in zwölf können etwas über den wechselhaften Verlauf einer Schwangerschaft aussagen. Die Schwangerschaft beginnt an der Spitze des zwölften Hauses mit der Empfängnis und endet am Aszendenten mit der Geburt. Der Raum dazwischen bildet normalerweise eine Zeitspanne von neun Monaten ab. Je nachdem, wo ein Planet sich in zwölf befindet, lässt sich in etwa feststellen, wann das entsprechende Prinzip zur Wirkung kam.

Bei einem Kind, das unter unerklärlichen Ängsten leidet, befinden sich Jupiter am Beginn und Neptun im letzten Drittel des zwölften Hauses. Die Mutter berichtet, dass es sich von der Empfängnis an um ein Wunschkind handelte, besonders, da sie im Jahr davor eine Fehlgeburt hatte. Gegen Ende der Schwangerschaft litt die Mutter unter Depressionen und der Angst vor einer erneuten Fehlgeburt. Die Tochter zieht sich sehr in sich zurück und soll ungewöhnlich stark auf die Stimmungen der Mutter reagieren, was diese als „fast hellsichtig“ bezeichnet.

Eine andere Mutter, deren Kind unter unerklärlichen Ängsten leidet und eine ausgeprägte Intuition besitzen soll, erzählte, dass sie zum Zeitpunkt der Empfängnis eine Erbschaft durchgesetzt hatte und tief verunsichert darüber war, ob sie den anderen Familienmitgliedern gegenüber das Recht dazu hatte. Ihre Tochter hat Venus an der Spitze von zwölf, Opposition Neptun, beide im Quadrat zu Saturn in vier.

Bei vielen Menschen mit der Sonne oder Mars im zwölften Haus war die Mutter während der Schwangerschaft von ihrem Mann getrennt, litt unter dem Mangel an männlichem Rückhalt und fühlte sich auf sich alleingestellt. Die Betreffenden entwickeln häufig die Haltung, alles mit sich allein abmachen zu müssen und leiden manchmal unter unbestimmten Bedrohungserwartungen. Mir sind zwei Fälle begegnet, in denen Mars in zwölf in Opposition zu Neptun steht. Beide Male war die Mutter in der Schwangerschaft vom Vater getrennt und lebte in der Familie des Mannes, beide werdenden Mütter wurden von der Familie abgelehnt, eine hatte den Verdacht, von der Familie beseitigt werden zu sollen. Die beiden Nachkommen – ein Mann und eine Frau – ziehen existenzbedrohende, verwirrende Partnerschaftsverhältnisse geradezu an.

Eine Klientin mit Mars in zwölf im Quadrat zu Uranus leidete schon immer unter zeitweiligen Erschöpfungsdepressionen. Seit dem Zeitpunkt der Erkrankung ihres Mannes hat dies besondere Ausmaße angenommen, und ihr bleibt ihr nur noch Energie für die Pflege des Partners. Sie neigt dazu, sich völlig zu verausgaben und in den ausgebrannten Phasen jeden Mut zu verlieren. Als ihre Mutter mit ihr schwanger war, erlitt der Vater einen Unfall und war ans Bett gefesselt. Die Klientin weiß nichts über die weiteren Umstände, nimmt aber an, dass die Situation für ihre Eltern äußerst bedrohlich war.

Eine Klientin kam in die Beratung, um die Ursachen für ihre starken Stimmungsschwankungen zu klären, unter denen sie ihr ganzes Leben litt. Pluto an der Spitze von zwölf steht bei ihr im Quadrat zum Mond in neun. Im Gespräch stellte sich heraus, dass ihre Mutter aufgrund der neuen Lebenssituation gleich zu Beginn der Schwangerschaft die bereits geplante Ausbildung zur Reisekauffrau aufgeben musste. Die Klientin selbst hatte mehrere Ausbildungen abgebrochen, weil sie immer wieder begann, Ihre Fähigkeiten in Frage zu stellen. Der Zusammenhang zwischen den heftig wechselnden Stimmungen der Klientin und der emotional dramatischen Zeit der Mutter konnte in einer späteren Familienaufstellung bestätigt werden. Bei Quadraten zwischen dem zwölften und neunten oder zehnten Haus können die Ausbildungs- und Berufswahl und der berufliche Erfolg durch unbewusste Kräfte ungünstig beeinflusst werden. Hier macht es Sinn, die berufliche Situation der Mutter zur Zeit der Schwangerschaft zu untersuchen. Vielleicht wurde die Schwangerschaft als Vorwand genommen, eine anstrengenden Berufswelt ganz hinter sich zu lassen oder die Mutter musste unfreiwillig die beruflichen Träume aufgeben. Solche unbefriedigenden „Lösungen“ können im Leben des Betreffenden weiterwirken.

Die aufgeführten Beispiele zeigen, dass die Macht des zwölften Hauses nicht unterschätzt werden darf. Selbst Menschen, bei denen die extrovertierten Feuer- und Luftzeichen dominieren, können mit Planeten in zwölf ein ängstliches, verzagtes und verschlossenes Temperament entwickeln. Lösungen für Haus-zwölf-Themen drängen sich nicht gerade auf. Eine systemische Familienaufstellung und andere Formen symbolischer Arbeit (Rituale) können helfen, die Verantwortung für fremde Verwicklungen abzugeben. Hypnose und Traumarbeit sind geeignet, unbewusste Zusammenhänge aufzudecken. Doch manchmal will Verborgenes im Verborgenen bleiben: manche Menschen mit einer starken Belegung des zwölften Hauses haben nach mehreren Therapien die Suche nach den Ursachen ihrer Ängste aufgegeben und stattdessen gelernt, ihre Stimmungen anzunehmen, ohne sich an diese zu binden; sie kommen und gehen zu lassen, wie es der Natur des Wasser entspricht.

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Quellen / Literatur

1) Dr. Ludwig Janus, Vorsitzender der Internationalen Studiengemeinschaft für prä- und perinatale Psychologie und Medizin in einer Sendung des SWR2 vom 29. Mai 2002:  Seelenleben im Mutterleib – Wie Schwangerschaft und Geburt den Menschen prägen“. http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/wissen/wi0520021451.rtf
2) Arthur Janov, Der Urschrei, 1970
3) Stanislav Grof, Geburt, Tod und Transzendenz, 1985
4) http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/37504/
5) Bettina Alberti, Die Seele fühlt von Anfang an, München 2005
6)  Bettina Alberti, Die Seele fühlt von Anfang an,  Alberti berichtet über einen Fall, den Dr. Ludwig Janus auf einer Tagung vorstellte.
7) Sakoian und Acker – das große Lehrbuch der Astrologie
8) Howard Sasportas – Astrologische Häuser und Aszendenten