Das Jahr 2020

Die chinesische Astrologie sagt für das Jahr der Ratte (25.1.20 bis 11.2.21) einen günstigen Trend für Investitionen voraus und besondere Chancen für alle, die schreiben. Doch auch wenn die Dinge wie geplant laufen sollten, müsse man die Möglichkeit kommender Schwierigkeiten im Auge behalten. Es gilt also, sich vorzubereiten und Rücklagen zu bilden.

Aus Sicht der westlichen Astrologie steht uns ein ungewöhnliches Jahr mit einer Reihe auffallender Konstellationen bevor. Die langsamlaufenden Planeten Jupiter, Saturn und Pluto werden untereinander drei seltene Konjunktionen bilden.

Rückblick – Ausblick

Für 2019 hatte ich einen wirtschaftlichen Dämpfer prognostiziert und das Jahr als geeignet bezeichnet, Projekte zu stabilisieren und abzuspecken. Der mehrjährige Aufschwung der Wirtschaft ist inzwischen deutlich ins Stocken gekommen, insbesondere die deutsche Wirtschaft schrumpft. Die Gefahr einer neuen Wirtschaftskrise, wie sie in den Medien bereits thematisiert wird, ist astrologisch begründbar, in erster Linie geht es 2020 allerdings um notwendige Korrekturen, um auf kraftvolle Neuanfänge vorzubereiten. Unter der Jupiter-Saturn-Konjunktion, die Ende des Jahres stattfindet, gab es 1901 tatsächlich eine schwere Wirtschaftskrise in Deutschland. Für einzelne Länder ist eine deutliche Rezession wahrscheinlich, allerdings ist diese Konstellation kein Indikator für einen wirtschaftlichen Einbruch, wie wir ihn 2007 / 08 erlebt haben. Zwischen der Konjunktion von 1901 und der von 2020 fanden fünf weitere statt, unter denen keine generelle Wirtschftskrise feststellbar ist.

Zeichenwechsel

Dass Jupiter im Schützen dazu neigt, die eigenen Überzeugungen entschlossen zu verteidigen, notierte ich vor einem Jahr für 2019 und erwähnte die Möglichkeit religiös motivierter Konflikte. Viel deutlicher manifestierte sich dieses Thema hierzulande in der Fridays for Future-Bewegung. Der missionarische Eifer, der dem Schütze-Jupiter zugeschrieben wird, ist Teil der Bewegung und sorgt für heftige Diskussionen. Wenn Jupiter ab Dezember 2019 für ein Jahr durch den Steinbock läuft, „wird gesichert und stabilisiert werden, was in der Schützephase mit Begeisterung begann“, schrieb ich. Steinbock ist allerdings auch das Zeichen der Ernüchterung. Da Schütze dazu neigt, über das Ziel hinauszuschießen, wird es in der Steinbockphase auch um Abstriche gehen. Viele, die kurz zuvor noch den Eindruck hatten, schnell etwas bewegen zu können, werden auf den Boden der realen Möglichkeiten geholt. Nun zeigt sich, welche Projekte und Visionen solide sind und welche wenig Zukunft haben.

Ende Dezember 2020 wechseln sowohl Jupiter als auch Saturn in den Wassermann (letzterer besucht das luftige Zeichen bereits von Ende März bis Anfang Juli). Damit beginnt eine geeignete Zeit, Neues zu wagen, und gemeinsam Lösungen außerhalb etablierter Normen zu finden. Begünstigt werden Organisationen und Projekte sein, die sich um das Gemeinwohl kümmern oder mit technischem Fortschritt zu tun haben. Unter Saturn im Steinbock (2018 – 2020) konnten wir beobachten, wie sich das Prinzip der Abgrenzung weltweit als Trend durchsetzt (Brexit, US-Mauerbau, neuer kalter Krieg). Mit Saturn im Wassermann (2020 – 2022) wird es unter anderem darum gehen, in vielen Bereichen einen neuen gesellschaftlichen Konsens zu erarbeiten.

Zu den drei Konjunktionen von 2020

Jupiter, Saturn und Pluto befinden sich in einem engen Bereich Ende Steinbock / Anfang Wassermann. Im Januar treffen sich Saturn und Pluto auf dem gleichen Tierkreisgrad; die Begegnung von Jupiter und Pluto findet in drei Phasen statt – April, Juni / Juli und November – und im Dezember bildet sich die Konjunktion von Jupiter und Saturn. Da jede Konjunktion das Ende eines laufenden und den Beginn eines neuen Zyklus` anzeigt, wird sich 2020 als Jahr bedeutender gesellschaftlicher und politischer Umbrüche erweisen.

Jupiter / Pluto

Der kürzeste der drei Zyklen ist der, den Jupiter und Pluto miteinander bilden – die Konjunktion dieser Planeten findet alle 12 bis 14 Jahre statt. Die Jupiter-Pluto-Beziehung beschreibt unter anderem das Zusammenspiel von Recht (Jupiter) und Macht (Pluto). Kurz bevor der jetzt endende Zyklus im Jahr 2007 begann, kam es in Stuttgart zu schweren Ausschreitungen der Polizei gegen Demonstranten, was von großen Teilen der Bevölkerung als Machtdemonstration des Staates wahrgenommen wurde und einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ins Leben rief, um die Rechtmäßigkeit des Einsatzes zu klären.

Unter dieser Konjunktion kommt es gelegentlich zur Erweiterung militärischer Macht – Beispiele sind die Militärrevolte in Argentinien (1955), der Einmarsch der UDSSR in die CSSR (1968), die Übernahme der Macht durch das Militär in Polen (1981). Kriegerische Konflikte können ausbrechen, aber auch zu einem Höhe- und Wendepunkt gelangen: 1918 gelangte der erste Weltkrieg zu seinem Höhepunkt und Ende, 1943 begann mit dem Kampf um Stalingrad die Wende im zweiten Weltkrieg. 1968 forderte der Krieg in Biafra eine Million Tote und die Tet-Offensive brachte den Vietnamkrieg zum eskalieren. 1994 bombadierten die USA erstmals Serbien; Russland begann den Tschetschenien-Krieg, während der sogenannte Stammeskrieg in Ruanda eine Million Menschenleben forderte.

Tiefgreifenden Reformen (Pluto) veralteter Rechtsgrundlagen (Jupiter) sind Thema unter dieser Konjunktion; spektakuläre Attentate scheinen gehäuft vorzukommen: 1894 wurde der Französische Präsident Carnot erstochen, 1906 misslang ein Bombenattentat auf den König von Spanien, ebenso das Attentat auf Lenin, der 1918 schwer verletzt wurde. Der japanische Premierminister überlebte einen Anschlag kurz vor der Konjunktion von 1931, Martin Luther King und Robert Kennedy 1968 dagegen nicht. 1968 fand auch der Anschlag auf Rudi Dutschke statt, 1981 waren der ägyptische Staatspräsident Sadat, Ronald Reagan und Papst Johannes Paul II Opfer von Anschlägen.

Was ist für 2020 zu erwarten? Der Umbruch in den weltweiten Machtverhältnisse kann astrologisch nicht allein Jupiter / Pluto zugeschrieben werden. Entscheidende Impulse hierfür waren der Beginn eines neuen Zyklus´ des Planeten Uranus durch den Tierkreis (Widdereintritt 2011) und das Quadrat, das Uranus und Pluto von 2012 bis 2015 bildeten. Die neue Konjunktion von Jupiter und Pluto wird diesen Trend allerdings noch einmal verstärken.

Sowohl auf persönlicher als auch gesellschaftlicher Ebene beschreibt dieser Zyklus den Konflikt zwischen unseren Ängsten (Pluto) und unseren Idealen (Jupiter). Dabei geht es auch um die Frage, ob wir uns mit Macht an das klammern, was wir kontrollieren können, und damit einen Zusammenbruch riskieren (Pluto) oder unter dem Druck der Ereignisse neue Zukunftsvisionen entwickeln (Jupiter).

Jupiter / Saturn

Alle ca. 20 Jahre treffen sich Jupiter und Saturn im Tierkreis und markieren damit den Beginn ihres neuen Zyklus´. Der aktuelle Zyklus begann 2000 (Stier), der neue läuft von 2020 (Wassermann) bis 2040 (Waage). In der Antike wurde dieses planetare Treffen als Königskonstellation bezeichnet und als Hinweis auf das Schicksal der Herrschenden gesehen. Bei Dante und Shakespeare finden sich Erwähnungen dieses Ereignisses, das seit dem Mittelalter „Große Konjunktion“ genannt wird. Heute deuten wir diese als Impuls für eine neue 20 Jahre dauernde Periode, die besonders den Zeitgeist und die Wirtschaft betrifft.

Betrachten wir die Stationen des zurückliegenden Zyklus´, stellen wir fest, dass die Wirtschaft an den vier Krisenpunkten (1. Quadrat nach fünf Jahren, Opposition nach 10 Jahren, 2. Quadrat nach 15 Jahren) durch Phasen des Abschwungs läuft, während der es vermehrt zu Firmenschließungen kommt. Auch während der Konjunktion kann es zu drastischen wirtschaftlichen Korrekturen kommen. Im Jahr 2000 erlebten wir das Zerplatzen der sogenannten Dot.com-Blase, die im letzten Viertel des vorhergehenden Zyklus´ entstanden war. Eine Konjunktion ist allerdings immer auch eine kraftvolle Verbindung, die neue Impulse setzt. Die Zahl der bedeutenden Firmenfusionen im Jahr 2000 ist kaum überschauber; der größte Zusammenschluss in Deutschland war die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone.

Auch während des ersten Quadrates (2005 / 06) gab es Firmenfusionen, diese wurden allerdings als Notverkäufe verbucht und nicht als Ergebnis von „Übernahmeschlachten“ wie zur Zeit der Konjunktion, als große Firmen kaum wussten, wohin mit ihrem Anlagekapital. Die DaimlerChrysler AG musste 6000 Stellen streichen, Yukos, kurz zuvor noch eines der größten nichtstaatlichen Unternehmen der Welt, meldete Insolvenz an.

Vor allem während der Opposition wird deutlich, welche Projekte ihren Höhepunkt überschritten haben und wo weitere Entwicklungen möglich sind. Als Jupiter und Saturn diese von Mai 2010 bis März 2011 bildeten, gab Vodafone, das seit der Konjunktion zum größten Mobilfunkunternehmen der Welt aufgestiegen war, bekannt, sich von einer ganzen Reihe von Firmenbeteiligungen wieder zu trennen. Auch in dieser Zeit gab es bedeutenden Firmenübernahmen (Skype an Microsoft, Hochtief an ACS, Volvo an Geely, Motorola an Google).

Als sich von August 2015 bis Mai 2016 das zweite Quadrat im Zyklus bildete, wurden der Volkswagen AG Manipulationen der Abgaswerte nachgewiesen. Die Verluste der Firma belaufen sich bisher auf 28 Milliarden Euro. Ein weiteres Beispiel für die Beschränkung von Wachstum in dieser Zeit ist die gerichtliche Entscheidung, die Übernahme von Kaiser´s Tengelmann durch Edeka zu untersagen. Schubphasen für die Wirtschaft werden dagegen durch die vier harmonischen Aspekte zwischen Jupiter und Saturn angezeigt. Dies sind die beiden Sextile und die beiden Trigone (2003/04, 2007/08, 2013/14, 2016/17).

Die wirtschaftliche Belebung, die das Sextil von 2017 mit sich brachte, hielt sich bis Ende 2018. Inzwischen ist erkennbar, dass wir uns auf eine Phase deutlicher Korrekturen hin bewegen. Welche Bereiche sich im Niedergang befinden und wo es zu einem kraftvollen neuen Auftakt kommt, wird sich schon bald zeigen.

Auch der Zeitgeist erhält unter der Konjunktion von Jupiter und Saturn oft bedeutende Impulse: 1981 (Waage) mobilisierte die Friedensbewegung allein in Deutschland mehrere hundertausend Menschen. 1941 (Stier) vereinbarten Churchill und Rosewelt die Atlantik-Charta, in der „Hoffnung auf eine bessere Zukunft der Welt“ – die Geburtsstunde einer neuen Weltorganisation, die späteren Vereinten Nationen.

Der Große Zyklus – Übergang in eine neue Epoche.

Die Großen Konjunktionen bilden einen eigenen, übergeordneten Zyklus von ca. 800 Jahren. In diesem finden die einzelnen Konjunktionen etwa 200 Jahre lang in Zeichen des gleichen Elementes statt (Feuer, Erde, Luft, Wasser). Während des Übergangs pendeln die Konjunktionen manchmal zwischen zwei Elementen, um dann endgültig in das neue Element zu wechseln. Am Ende eines solchen Übergangs befinden wir uns gerade. Seit 1802 ereigneten sich die Großen Konjunktionen in den Erdzeichen. 1980 fand zum erstenmal wieder eine in einem Luftzeichen statt (Waage). Die Konjunktion von 2000 lag abschließend noch einmal in einem Erdzeichen (Stier) und ab 2020 werden die Luftzeichen für fast 200 Jahre Gastgeber der Großen Konjunktion sein. Ein solcher Wechsel kündigt einen neuen Abschnitt der gesellschaftlichen Entwicklung an.

Das Erdelement steht für die materielle Ebene, für Besitz, Handel, Produktion, Versorgung und Sicherheit; Luft für Kommunikation und Informationen. Wir stehen also am Ende des Übergangs vom Industrie-Zeitalter zur Informations-Gesellschaft. Dieser Übergang begann 1980 (der Begriff „Internet“ tauchte zum erstenmal 1982 auf), doch das Informations-Zeitalter wird sich aus astrologischer Sicht erst jetzt durchsetzen.

Noch für einige Jahre befinden sich Uranus und Pluto in Erdzeichen, um dann in Luftzeichen zu wechseln. Dies und die beiden Konjunktionen im Erdzeichen Steinbock unterstreichen die Intensität und die Bedeutung des Wechsels. Gerade in dieser Phase ist ein großer Teil unserer Bemühungen auf die materielle Ebene gerichtet (Arbeit, Finanzen, Wirtschaftssystem, Versorgung, Grenzen), während der Impuls für eine Änderung der gesellschaftlichen Ausrichtung bereits stattgefunden hat.

Schauen wir auf die Errungenschaften der vergangenen 200 Jahre, stellen wir fest, dass wir in materieller Hinsicht zuvor Unvorstellbares erreicht haben. Doch genau diese materielle Ausrichtung scheint unser Überleben auf diesem Planeten inzwischen zu gefährden.

Die letzte Phase der Großen Konjunktionen in den Luftzeichen fand von 1186 bis 1405 statt. Damals entstanden die großen Dome in Europa. Diese strebten nicht nur in immer luftigere Höhen – da die Baumeister und Künstler von einer Baustelle zur nächsten zogen, kam es zu einer rasanten Verbreitung des Wissens und einem beschleunigten Informationsfluss. Viele Schulen und bedeutende Universitäten wurden in dieser Zeit gegründet – ein Informationszeitalter eben.

Saturn / Pluto

Der längste der drei Zyklen, die 2020 neu beginnen, ist der von Saturn und Pluto (Dauer: 31 bis 38 Jahre). Vor einem Jahr schrieb ich über die Konjunktion: „Der Schatten großer Ereignisse dürfte gegen Ende 2019, vielleicht im letzten Jahresviertel, erkennbar werden. Das kommende Treffen von Saturn und Pluto findet zwar erst im Januar 2020 statt, dürfte sich aber vorab schon als dunkle Stimmung, die Weltlage betreffend, bemerkbar machen. Saturn-Pluto geht mit harten Machtkonflikten und Kriegsgefahr einher, und spätestens im Dezember erhalten wir einen Vorgeschmack darauf, wo sich diese Konflikte abspielen werden.“

Kein astrologischer Faktor kann ein konkretes Ereignis zwingend vorhersagen. Die betreffenden Energien und das daraus resultierende Thema lassen sich prognostizieren. Die entsprechenden Kräfte können sich immer auch auf andere Weise Luft machen – unter dem Zusammentreffen von Saturn und Pluto kam es in der Vergangenheit allerdings sehr häufig zu eskalierenden Spannungen. Zu Beginn des jetzt endenden Zyklus` führe Israel schwere Angriffe gegen den Libanon durch, zwischen Iran und Irak brach ebenfalls ein Krieg aus (1982). Unter der Konjunktion von 1914 / 15 begann der erste Weltkrieg, der unter anderem das Ende des Osmanischen Reichs mit sich brachte. Die Konjunktion von 1883 ist ein Beispiel dafür, dass sich die Saturn-Pluto-Spannung in anderer Weise ausdrücken kann als in militärischer Konfrontation: Hier ereignete sich der zweitgrößte Vulkanausbruch der Neuzeit. Die Explosion des Krakatau fand im August 1883 statt, als sich die Konjunktion der beiden Krisenplaneten bereits wieder gelöst hatte. Die ersten Eruptionen ereigneten sich allerdings am 20. Mai, genau zu dem Zeitpunkt als Saturn und Pluto sich gradgenau auf dem Tierkreis trafen und zusätzlich die Sonne diesen Punkt erreichte. Der Knall der Explosion im August soll das lauteste Geräusch gewesen sein, das Menschen jemals gehört haben. Unter der Konjunktion von 1851 erfolgte der Staatsstreich durch Napoleon III. Das neu ausgerufene Kaiserreich erlangte schon bald darauf eine Führungsrolle in Europa.

Bedeutende militätische Rüstungsprogramme, die das Überleben auf diesem Planeten bedrohen, waren Thema an allen vier Krisenpunkten des zurückliegenden Zyklus´. Zur Konjunktion von 1982 lehnte die Nato ein Abrüstungsangebot der UdSSR ab und entschied sich, Europa nuklear aufzurüsten. Kurz darauf (1983) gab Präsident Reagan das SDI-Programm bekannt, das den USA den atomaren Erstschlag ermöglichen sollte. 1993 wurde diese Entwicklung unter dem Quadrat zumindest teilweise eingeschränkt. Die START-II-Verträge zwischen den USA und Russland sahen eine Deaktivierung aller landgestützten Interkontinentalraketen mit Mehrfachsprengköpfen vor. Unter der Opposition von 2001 verkündete Präsident Bush das Nachfolgeprogramm von SDI, das Rüstungsprojekt NMD.

Wieder ging es darum, den atomaren Erstschlag zu ermöglichen, wieder führte diese Entscheidung zu neuem militärischem Wettrüsten. Präsident Obama nahm dieses Programm in weiten Teilen unter dem Quadrat von 2009 / 10 zurück. Dafür gab die russische Regierung zu diesem Zeitpunkt bekannt, sich erstmalig auf die Möglichkeit des atomaren Erstschlages vorzubereiten. Jetzt, kurz vor der neuen Konjunktion, haben die USA den INF-Abrüstungsvertrag gekündigt, und in den Medien ist bereits von einem neuen Kalten Krieg die Rede. Astrologisch lässt sich dem kaum widersprechen: Als Auslöser des ersten Kalten Krieges gilt die Verkündung der Truman-Doktrin unter der Saturn-Pluto-Konjunktion von 1947.

Soeben (Oktober 2019) gab das Bundesverteidigungsministerium bekannt, dass die Nato im Frühjahr 2020 eine Testmobilmachung gegen Russland durchführen wird – für die USA die größte Militärübung in Europa seit 25 Jahren. Als kurz nach der Konjunktion von 1982 ein vergleichbares Großmanöver duchgeführt wurde, brachte dies die Welt für kurze Zeit an den Rand eines Atom-Krieges (Ryan-Krise, 1983).

Länderhoroskope

Bereits vor zwei Jahren hatte ich Saudi-Arabien als eines der Länder genannt, die 2020 / 21 besonders unter der Saturn-Pluto-Spannung stehen werden. Die Konjunktion ereignet sich sowohl auf dem Aszendenten als auch auf der Sonne des Horoskopes des Königreiches.

„Die eigentliche Krise Saudi-Arabiens wird allerdings erst 2020 und 2021 stattfinden, wenn Pluto über den Aszendenten, die Sonne und Jupiter läuft … Doch der Wandlungsprozess im Nahen Osten ist noch lange nicht abgeschlossen. 2020 / 21 werden viele Staaten der Region durch Krisen gehen … Erst nach diesen Jahren wird sich einschätzen lassen, welche Allianzen längerfristig Bestand haben werden und welche jetzt noch mächtigen Mitspieler von der politischen Bühne verschwinden.“ (Meridian 11/12 2017: Saudi-Arabien und die Neuordnung des Nahen Ostens).

Inzwischen ist offensichtlich, dass Saudi-Arabien den Krieg, den es seit über vier Jahren gegen den Jemen führt, nicht nur nicht gewinnen kann, sondern, ganz im Gegenteil, schwere Verluste in Kauf nehmen muss. So hat der Anschlag auf die Saudischen Ölförderanlagen den geplanten größten Börsengang der Geschichte (ARAMCO) vorerst gestoppt.

Deutschland

Für einen längeren Zeitraum läuft Uranus durch Deutschlands zehntes Haus (2013 – 2028) und ich hatte schon mehrmals, so auch für 2019, auf die Turbulenzen hingewiesen, die sich für die Regierung und die Regierungsbildung ergeben. Uranus sorgt für Unruhe und Überraschungen. „Was lange sicher erschien, ist nun im Umbruch“, formulierte ich – die Wahlergebnisse in Sachsen und Brandenburg sind ein Beispiel für diesen Trend.

Im Horoskop Deutschlands finden die drei Konjunktionen im sechsten Haus statt, dem Bereich für Arbeit, Gesundheit, Ernährung, Verwaltung, Versorgung, Handel und Verkehr. Dass die Umstrukturierungen, die hier stattfinden, mit Machtkämpfen einhergehen und Ängste in der Bevölkerung auslösen, hatte ich bereits thematisiert (Pluto in sechs: 2013 bis 2026). Da nun auch Jupiter in diesen Bereich tritt, dürfte es 2020 in den genannten Bereichen beschleunigte Entwicklungen geben und zumindest in einigen wichtigen Fragen einen neuen gemeinsamen Konsens.

Auch Neptuns Übergang über den Mond, der sich 2019 schon ankündigte, hat mit Verunsicherung und eher irrationalen Ängsten zu tun. Neben einer Phase allgemeiner Versunsichung in der Bevölkerung (Mond) dürften insbesondere die Themen Bildung, Schulsystem und Auslandseinsätze eine Rolle spielen, da Haus Neun betroffen ist. Derzeit erleben wir einen Lehrermangel an Grundschulen, den es in Deutschland so noch nicht gegeben hat. Auch das Weltbild wird dem neunten Haus zugeordnet. Was sich zunächst abstrakt anhört, wird sich in verschiedener Weise konkret äußern. Momentan zum Beispiel darin, dass sich unter Schülern die Vorstellung verbreitet, das Ende der Welt stünde kurz bevor.

USA

Da Saturn Ende 2018 das erste Haus des US-Horoskopes verließ, prognostizierte ich für 2019: „Es scheint schwer vorstellbar, aber die Spannungen, die aus dieser geteilten Haltung zur Person Donald Trumps resultieren, dürften nachlassen.“ Trotz der Angriffe aus dem anderen poltischen Lager und entgegen dem Bild, das deutsche Medien vom US-Präsidenten zeichnen, ist Trums Popularität in der Bevölkerung deutlich gestiegen. Standen Anfang 2019 nur 37% der Bevölkerung hinter Trumps Politik (NZZ vom 29.1.19), waren es im Juli bereits 44% der Wahlberechtigten (Süddeutsche Zeitung vom 10.7.19).

Zu Saturns Durchgang durch das zweite Haus des US-Horoskopes (2019 bis 2021) notierte ich vor einem Jahr: „Mit Saturns Eintritt in das zweite Haus steht für die USA in den kommenden drei Jahren eine gründliche Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen an. Deutliche Umstrukturierungen, insbesondere Kürzungen im Haushaltsplan sind zu erwarten.“ Momentan verzeichnen die USA das höchste Haushaltsdefizit seit 10 Jahren, im aktuellen Haushaltsplan gab es gravierende Kürzungen in den Bereichen Umwelt und Gesundheit, die Zwangsbeurlaubung staatlicher Angestellter Anfang 2019 war die längste in der amerikanischen Geschichte.

Die intensive Auseinandersetzung mit den Finanzen läuft, wie gesagt, noch bis 2021, wobei der Widerstand gegen die Politik der Regierung 2020 einen Höhepunkt erreichen dürfte. Dieser kommt weniger aus der Bevölkerung, sondern vor allem aus mächtigen Finanzkreisen. Die drei Konjunktionen von 2020 werden sich im Finanzhaus der USA ereignen, Hinweis sowohl auf eine schwere Krise und auch auf erste Impulse für einen kraftvollen Neuanfang. Ob und wann diese Impulse sich durchsetzen, zeigt sich allerdings erst in den Jahren nach 2020.

Präsident Trump selbst hat ein äußerst schwieriges Jahr vor sich. Die Saturn-Pluto-Konjunktion wird in Opposition zu seinem Saturn stattfinden, wobei sich die Pluto-Spannung für ihn durch das ganze Jahr zieht. Damit steht ihm die härteste Konfrontation mit dem Thema Macht- und Ohnmacht während seiner Amtszeit bevor.

Weitere Länder, für die 2020 besondere Spannungen vorliegen, sind unter anderem Afghanistan, Estland, Lettland, Litauen, Irak, Israel, Jemen, Türkei.

Bovenau, im Oktober 2019