Das Jahr 2018

Das chinesische Horoskop sagt für das Jahr des Hundes (16.2.18 bis 4.2.19) unruhige Zeiten und politische Umwälzungen voraus. Linksparteien sollen im Aufwind sein, es besteht die Tendenz zu Revolutionen. Auch wenn die Sorge um die Zukunft die allgemeine Stimmung trübt, sind Ideale wieder gefragt. Risiken gilt es zu vermeiden, dennoch ist dies ein günstiges Jahr für großzügige Planungen und für alle, die nicht nur die eigenen Interessen verfolgen, sondern das Wohl der Gemeinschaft im Auge behalten.

Rückblick – Ausblick

Uranus´ Zeichenwechsel, auf den ich etwas später eingehe, kann mit einigen Turbulenzen verbunden sein, aber die Stellungen der Planeten zueinander (Aspekte) weisen aus Sicht der westlichen Astrologie auf ein eher ruhiges Jahr. Besondere Krisenaspekte liegen nicht vor, es gibt drei leicht stabilisierende Trends, von denen der auffallendste bereits seit Anfang 2017 läuft. Saturn und Uranus befinden sich bis September 2018 in einem harmonischen Verhältnis. Eine gute Zeit, konservative und fortschrittliche Kräfte aufeinander abzustimmen, Einigungen zu finden und große Projekte voranzubringen. Dies ist ein wirtschaftlich günstiger Trend, die Weltkonjunktur erholt sich derzeit wie lange nicht.

Jupiter in Skorpion und Schütze

Mitte Oktober 2017 wechselte Jupiter für ein Jahr in den Skorpion. Angelegenheiten, die mit Gemeinschaftsfinanzen zu tun haben, stehen jetzt unter einem guten Stern (Erbschaften, Versicherungen, Steuern). Dies wird weniger einzelne Personen betreffen, sondern mehr Gruppen und Firmen, die mit Finanzen arbeiten. Unter dieser Konstellation kommen Betrügereien in Bezug auf Finanzen und Geschäfte vermehrt ans Licht, aber auch geheimdienstliche Aktivitäten, die lange nicht in Frage gestellt wurden. Von November 18 bis November 19 läuft der große Göttervater dann durch sein eigenes Zeichen, den Schützen. Nachdem in der zurückliegenden Skorpionphase geheime Machenschaften und vielleicht auch Kriegsverbrechen ans Licht kamen, gibt es nun Impulse für neue Rechtsgrundlagen und für die Völkerverständigung. Da Jupiter in Schütze dazu neigt, die eigenen Überzeugungen entschlossen zu verteidigen, können religiös motivierte Konflikte eine Rolle spielen.

 

 

Saturn wechselt Ende Dezember 2017 in sein eigenes Zeichen, den Steinbock, und wird dieses bis Ende 2020 durchlaufen. Saturn im Steinbock steht für einen konservativen Trend und beschreibt eine Zeit, in der Grenzen gesetzt, Erreichtes gesichert und solide Strukturen geschaffen werden. Eine günstige Gelegenheit, Projekte von Schwachstellen zu befreien und mit geduldiger Arbeit etwas aufzubauen.

Diese Phase bildet eine Gegenkraft zu Uranus´ Aufenthalt im Stier, was bedeuten kann, dass letzterer Trend sich zu Beginn nicht so stark durchsetzen wird. Außerdem befinden sich nun für mehr als zwei Jahre drei der langsamlaufenden Planeten in Erdzeichen.

Innerhalb eines großen Zyklus der Konjunktionen von Jupiter und Saturn erleben wir jetzt die Übergangszeit von einer fast 200-jährigen erdbetonten in eine 200-jährige luftbetonte Phase. Die erdbetonte Zeit kennzeichnet das auslaufende Industriezeitalter, die gerade anbrechende luftbetonte das Informationszeitalter (Erde: Handel und Produktion; Luft: Kommunikation und Information). Die drei langsamlaufenden Planeten in den Erdzeichen weisen darauf, dass jetzt, am Ende dieses Übergangs, noch einige sehr praktische Dinge (Erde) geregelt werden müssen, bevor sich das Informationszeitalter ab 2021 endgültig durchsetzt. Dies betrifft unter anderem unser Finanz- und Wirtschaftssystem.

Uranus im Stier 2018 – 2026

Uranus´ auslaufende Widderphase hat deutlich mehr Militarisierung und mehr Kriege mit sich gebracht. Kriegsgott Mars herrscht über den Widder, Uranus sorgt für plötzliche, ausbruchartige Ereignisse: Vor sieben Jahren hatte ich für diese Phase einen kriegerischen Trend angekündigt, inzwischen lässt sich dieser statistisch belegen. In sämtlichen Jahren, in denen Uranus durch den Widder lief, wurden sehr viel mehr Kriege geführt als in irgendeinem Jahr in den Jahrzehnten davor. Aufgrund der Daten, die das Heidelberger Institut für Konfliktforschung lieferte, bezeichnete „die Welt“ 2011, das Jahr, in dem Uranus in den Widder eintrat, als „das schlimmste Kriegsjahr seit 1945“. Dieser Rekord wurde in 2013 und 2014 nach Angaben des Instituts allerdings noch übertroffen.

Mitte Mai 2018 betritt Uranus den Stier, um dieses Zeichen bis April 2026 zu durchlaufen. Zu Beginn dieser Phase, von November 18 bis März 19, führt die Rückläufigkeit den großen Umwälzer noch einmal zurück in den Widder; am Ende seines Stierdurchgangs wird Uranus bereits einmal für kurze Zeit die Zwillinge besucht haben (Juli bis November 25). Was sollten wir erwarten für dieses neue Jahrsiebt, das gerade heraufdämmert?

Das Erdzeichen Stier wird von der Venus regiert. Thematisch hat Stier zu tun mit Sexualität und Finanzen, Wirtschaft, Ernährung, Grenzen und der materiellen Realität. Wenn Uranus in der Verbindung mit Kriegsgott Mars für mehr Kriege auf der Welt sorgte, wird er dann in Zusammenarbeit mit Liebesgöttin Venus friedlichere Zeiten mit sich bringen? Dies muss nicht unbedingt der Fall sein: der Blick auf frühere Uranus-Stier-Durchgänge trifft auf eine ganze Reihe bedeutender Kriege. Stier ist ein beharrliches Prinzip. Es beharrt in Ruhe, solange es geht, es beharrt in Bewegung, sobald es sich einmal in Gang gesetzt hat. Und wer wird einen Stier in Bewegung aufhalten wollen? Kommt es in den nächsten sieben Jahren zu einem bedeutsamen Konflikt, kann dieser heftige Ausmaße annehmen. Während der ersten Hälfte des zweiten Weltkrieges lief Uranus durch den Stier, dort befand er sich allerdings schon eine ganze Weile zuvor (als astrologischen Hauptauslöser für diesen Krieg sehe ich Plutos Eintritt in das Feuerzeichen Löwe).

Uranus und Stier sind Gegenspieler. Als Wassermannherrscher strebt Uranus nach Fortschritt, Stier verteidigt das Erreichte und sichert Grenzen. Uranus will Veränderung, Stier will bewahren. Dort, wo es sich das Stierprinzip zu sehr in seiner Sicherheit gemütlich gemacht hat, zerstört Uranus den gewohnten Frieden. Und das gilt auch für unser Verständnis der Materie und der Naturgesetze.

Für Stier sind die Dinge sicher, greifbar, beständig. Uranus sprengt die Grenzen des bekannten und gewohnten. Unter Uranus im Stier erfolgte die erste Kernspaltung, die erste fortlaufende Kettenreaktion, der Nachweis des ersten transuranischen Elementes, das künstlich hergestellte Neptunium. Kann eine Katze gleichzeitig lebendig und tot sein? Nur unter einem Stier-Uranus konnte so etwas postuliert und ernst genommen werden.

Einen Monat bevor Uranus das letztemal den Stier verließ, erschuf Picasso sein berühmtes „Stilleben mit Stierschädel“ (April 1942). Dieses Werk wird als Todesmethapher interpretiert, entstanden unter dem Eindruck der verheerenden Ereignisse des spanischen Bürgerkrieges und des zweiten Weltkrieges.

„Amor als Sieger“ ist der Titel eines anderen weltberühmten Gemäldes, das unter Uranus im Stier entstand. Welche Trends auch immer wir erleben werden, hoffen wir, dass am Ende Armor, der Sohn der Venus als Sieger aus der Geschichte hervorgeht.

Länderhoroskope

Im vergangenen Jahr hatte ich für die Zeit, in der Neptun den Mars im Horoskop Deutschlands aspektiert, eine Tendenz der Verunsicherung angekündigt, die unsere Rolle innerhalb der Staatengemeinschaft, die Finanzpolitik unseres Landes und unsere militärischen Einsätze betrifft.

Deutschlands Einfluss auf die europäische Finanzpolitik steht zunehmend in der Kritik, der Absturz eines Bundeswehrhubschraubers in Mali brachte nicht nur unerwartete technische Probleme zutage, sondern für viele auch die irritierende Erkenntnis, dass Deutschland dort überhaupt im Einsatz ist. Auch das Einreiseverbot, das die Türkei gegen deutsche Abgeordnete ausgesprochen hatte, die Bundeswehrsoldaten in der Türkei besuchen wollten, hatte eine gewisse verunsichernde Note. In einem Nebensatz erwähnte ich, dass Naptun/Mars thematisch auch zu Überschwemmungen passen würde. Eine ganze Reihe davon hat es ja gegeben, eine Statistik, wie 2017 im Vergleich abschneidet, liegt mir noch nicht vor. Die Niederschlagsmengen aber sind veröffentlicht und können sich sehen lassen: das zurückliegende Jahr belegt einen der nassesten Tabellenplätze der letzten Dekade. Bis Ende Januar 18 ist Neptun/Mars noch aktiv, danach wird es klimatisch hoffentlich etwas freundlicher.

Plutos Übergang über Deutschlands Saturn begann Anfang 2017 und wird bis Ende 2018 dauern. Diese Konstellation findet im sechsten Haus statt, dem die Themen Arbeit, Gesundheit, Ernährung, Verwaltung, Versorgung und Handel unterstehen. Ich hatte eine deutlich angespannte Phase angekündigt, in der Umstrukturierungen in den genannten Bereichen stattfinden und Machtkämpfe und die Ängste der Bevölkerung eine Rolle spielen können. Die Auseinandersetzung über die Bewältigung der Flüchtlingskrise gehört thematisch hierher, auch den Konflikt zwischen Regierung und Industrie bezüglich der Sanktionen gegen Russland hatte ich genannt.

Am Ende der ersten Phase des Plutoübergangs (Anfang Juli 17) fand der G20-Gipfel in Hamburg statt. Auf diesem Treffen wurden insbesondere die Themen behandelt, die die Astrologie dem sechsten Haus zuordnet (Versorgung, Handel, Wirtschaft). Die Massenproteste und gewalttätigen Auseindersetzungen, die den Gipfel begleiteten, bestätigen einen Teil der aktuellen gesellschaftlichen Stimmung, wie sie durch Pluto/Saturn beschrieben wird.

Saturn repräsentiert unter anderem die Regierung und die etablierten gesellschaftlichen Verhältnisse. Diese stehen astrologisch zweifach unter Druck. Neben Plutos Saturn-Übergang läuft Uranus durch das saturnische zehnte Haus (2013 – 2028). Dass die Bundestagswahl für viele überraschend ausging, überrascht astrologisch nicht. Da beide astrologischen Trends auch 2018 vorliegen werden, dürfte die Suche nach neuer Stabilität sowohl innerhalb der Regierung als auch in den einzelnen Parteien noch ein wenig dauern.

2018 wird außerdem Saturn über den Uranus im Horoskop Deutschlands laufen. Dies unterstreicht die bestehenden Tendenzen und weist auf einen sich verschärfenden Konflikt zwischen fortschrittlichen und konservativen Kräften. Auch der Kampf um die Kontrolle des Internets wird deutlicher wahrgenommen werden (Uranus: Technik und Liberalismus / Saturn: starre Regelungen und Vorschriften).

Für die USA hatte ich für 2017 eine Identitätskrise prognostiziert, die zum einen daraus resultiert, dass das Land auf Grenzen und Schwächen stößt (Saturn läuft durch das erste Haus des US-Horoskopes), zum anderen spaltet die Wahl des neuen Präsidenten die Nation: „… egal, welcher Kandidat die Wahl gewinnt: in 2017 geht das Land durch eine Phase der Verunsicherung, angezeigt durch Neptun Quadrat Aszendent und Saturn Opposition Neptun. Keiner der Kandidaten wird das Land in der Art zufriedenstellen, dass es sich von ihm oder ihr repräsentiert fühlt.“ Diese Krise ist offensichtlich und wird bis Ende 2018 andauern.

Auch einen „Machtkampf bezüglich der Herrschaft über die Finanzen“ hatte ich angekündigt, da Uranus den in Haus zwei stehenden Pluto des US-Horoskopes aspektiert. Dieser Machtkampf betrifft innenpolitisch die Frage über die Nachfolge der amtierenden Chefin der US-Notenbank und damit die Entscheidung darüber, ob die Politik der niedrigen Zinsen weitergeführt oder beendet werden soll. Eine deutliche Änderung in der Zinspolitik, die von vielen Republikanern gefordert wird, kann heftige Turbulenzen in der US- und auch der Weltwirtschaft auslösen. Als die Uranus-Pluto-Spannung Ende August in ihre zweite Phase trat, trennte sich Präsident Trump von seinem Wirtschaftsberater, der bis dahin als aussichtsreichster Kanditat galt. Die Amtszeit der jetzigen Notenbank-Chefin endet im Februar, kurz vor der letzten Uranus-Pluto-Phase.

Ein weiterer Aspekt betrifft das Thema Finanzen, aber auch Beziehungen: Im Horoskop der USA liegt eine Venus-Jupiter-Konjunktion im siebten Haus vor, Symbol für die vielen Partner und Verbündeten des Landes. Wenn Saturn in 2018 die Opposition zu diesen Planeten bildet, dürfte die Geld- und Handelspolitik der Vereinigten Staaten auf mehr Kritik und Widerstand im Ausland stoßen als dies jetzt schon der Fall ist. Eine gründliche Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen steht für die USA in den drei Jahren nach 2018 an. Im Dezember 18 tritt Saturn in das zweite Haus und konfrontiert mit der Notwendigkeit der Neustrukturierung.

In den vergangenen beiden Jahren hatte ich Saudi-Arabien als eines der Länder aufgeführt, für die jetzt auffallende Spannungsaspekte vorliegen. Im Mai gab der König des Landes bekannt, den bisher vorgesehenen Thronfolger durch einen seiner Söhne zu ersetzen. Diese Entscheidung stößt auf Widerstand in der Führungsschicht, das Land befindet sich in einer schweren Krise. Dass Saudi-Arabien außerdem mitten in einer Finanzkrise steht, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Die Entscheidung in 2016, die Erdölförderung trotz eines Überangebotes auf dem Markt zu erhöhen war ein Novum in der Geschichte des Landes und bewirkte das Gegenteil dessen, was man sich davon erhoffte: statt den Staatshaushalt zu konsolidieren, sank der Preis für Rohöl so drastisch, dass das Land zum erstenmal seit 25 Jahren eine negative Haushaltsbilanz hat. Um der Finanzkrise zu begegnen, wurden Anfang 2017 Mehrwertsteuern eingeführt und Konzepte erarbeitet, die den Staat unabhängiger von der Erdölförderung machen sollen. Zum erstenmal seit einem Vierteljahrhundert musste das Land, das zu den reichsten auf dem Planeten zählt, Kredite aufnehmen. Die Regierungen Indiens und Pakstans haben an Saudi-Arabien appelliert, ihre Arbeiter zu bezahlen. Das indische Konsulat soll damit begonnen haben, indische Arbeiter, die seit Monaten auf ihren Lohn warten, mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

Von Frühjahr 2017 bis Ende 2018 läuft Pluto über den Saturn des Gründungshoroskopes Saudi-Arabiens. In 2017 eskalierten die Spannungen mit dem kleinen Nachbarstaat Katar. Pluto/Saturn allerdings zeigt einen grundlegenden Wandel in den Machtverhältnissen an: schon jetzt ist offensichtlich, dass Saudi-Arabien in dem selbstausgelösten Konflikt den kürzeren gezogen hat. Die eigentliche Krise Saudi-Arabiens allerdings wird erst 2020 und 2021 stattfinden, wenn Pluto über den Aszendenten, die Sonne und Jupiter läuft.

Warum hatte ich Spanien im vergangenen Jahr nicht in die Liste der Krisenstaaten mitaufgenommen? Weil sämtliche Datensammlungen, die mir bekannt sind, das spanische Gründungshoroskop auf den 22.11.1975 legen, den Tag der Einführung der parlamentarischen Demokratie. Dieses Horoskop beschreibt ein Jahr 2017, wie es ereignisloser nicht sein könnte. Es ist relativ selten, dass ein Staat ohne gültige Verfassung ausgerufen wird, was hier tatsächlich der Fall war. Die spanische Verfassung trat am 29.12.1978 in Kraft, womit dieser Staat erst legalisiert wurde. Das Horoskop für dieses Datum zeigt für 2017 eine dramatische Entwicklung an, wie wir sie erlebt haben (Saturn Konjunktion Mond: eine Verhärtung in der Bevölkerung, Neptun Opposition Saturn: Auflösung bestehender Sicherheiten, Pluto Quadrat Pluto: Herausforderung der Machtverhältnisse). Diese Trends werden 2018 weiterlaufen und sich noch verschärfen (Saturn/Mond wird durch Saturn/Sonne abgelöst).

Weitere Länder, für die in 2018 besondere Spannungen vorliegen, sind unter anderem Ägypten, Afghanistan, Irak, Jemen, Mosambik, die Türkei und Ungarn.

Bovenau, im Oktober 2017