Das Jahr 2016
Das chinesische Horoskop sagt für das Jahr des Affen (8.2.16 bis 27.1.17) eine Zeit der Überraschungen voraus, in der es zu Aufständen und Unruhen kommen kann. Auch wenn vieles durcheinander gerät, ist dies dennoch ein günstiges Jahr für neue Ideen. Wer entschlossen handelt, hat bessere Chancen, als diejenigen, die die Dinge gründlich planen und durchdenken.
Rückblick – Ausblick
In meinen Prognosen für die letzten drei Jahre habe ich die Bedeutung der seltenen Spannungskonstellation zwischen Uranus und Pluto beschrieben, die sich ab 2013 bildete und im April 2015 ausgelaufen ist. Ich hatte darauf hingewiesen, dass sich ein großer Teil der dort entstehenden Spannungen erst nach dem Ende der Konstellation entladen würde, also im weiteren Verlauf von 2015 und bis in 2016 hinein, und ich hatte einen generellen Umbruch in den Machtverhältnissen auf der Welt prognostiziert.
In dieser Phase befinden wir uns jetzt, und ich denke, es ist allgemein offensichtlich, dass wir seit Jahrzehnten keine derartigen Verschiebungen in den politischen Bündnissen und Kräfteverhältnissen erlebt haben, wie sie derzeit stattfinden.
Der Zusammenschluss der BRICS-Staaten zum Beispiel wird in der deutschen Presse nur am Rande beachtet. Vor 25 Jahren brachten diese Länder ein Viertel der Weltwirtschaftsleistung auf, heute über die Hälfte. Da die USA nicht bereit waren, ihre Macht im IWF und der Weltbank zu teilen, haben diese Länder jetzt damit begonnen, ein eigenes Finanzsystem aufzubauen.
Die ehemaligen Erzfeinde Israel und Saudi-Arabien haben sich entschieden, gemeinsame Interessen gemeinsam zu verfolgen; in der seit 1945 fast durchgehend stabilen Beziehung zwischen Saudi-Arabien und den USA kriselt es dagegen. Der neue Umgang der USA und der Vereinten Nationen mit Kuba und dem Iran kam für viele überraschend. Das Handelsembargo gegen Kuba bestand seit 1960, das gegen den Iran zum Teil seit 30 Jahren; beide wurden quasi über Nacht beendet.
Russlands entschiedener Einsatz gegen den Terrorkrieg in Syrien und Chinas Aufstieg zu wirtschaftlicher und militärischer Macht haben der Welt vor Augen geführt, dass wir zukünftig nicht mehr von einer einzigen verbliebenen Weltmacht sprechen werden, wie dies seit dem Zerbrechen der UdSSR der Fall war.
Saturn Quadrat Neptun
In meiner Prognose vom letzten Jahr bin ich bereits auf das nun stattfindende Quadrat von Saturn und Neptun eingegangen. Alle neun Jahre bildet sich ein Spannungsaspekt zwischen den beiden Gegenspielern, der jetzige von November 2015 bis September 2016. Saturn steht für die Bildung klarer Strukturen, Neptun für deren Auflösung. Verwirrung, Verunsicherung, Auflösung bestehender Sicherheiten – mehr als die Hälfte aller großen Wirtschaftskrisen fällt mit harten Saturn/Neptun-Verbindungen zusammen. Die Anzeichen mehren sich, dass es auch jetzt wieder zu einer bedeutenden Wirtschaftskrise kommen dürfte. Dies ist auch nicht verwunderlich, da die US-Verschuldung astronomische Höhen erreicht hat und die Welt sich mehr und mehr vom Dollar als Leitwährung abwendet.
Die letzte große Wirtschaftskrise, die Subprime-Krise von 2007, fiel ebenfalls mit Saturn/Neptun zusammen. Von dieser Krise hat sich die Weltwirtschaft nie wirklich erholt, die aktuellen Niedrigzinsen sind ein direktes Resultat der Ereignisse von 2007, die Umstrukturierung des Bankenwesens ebenfalls. Der astrologische Grund, weshalb diese Krise so heftig ausgefallen ist und im Grunde immer noch andauert, liegt darin, dass Pluto Anfang 2008 den Steinbock betreten hat und seitdem einen 17jährigen Umbruch mit sich bringt, der unter anderem unsere Wirtschaftsordnung betrifft. Dies ist ein sehr viel tiefgreifenderer Prozess als der Zyklus, der alle neun Jahre die Gefahr einer Wirtschaftskrise anzeigt.
Das nächste Treffen von Saturn und Neptun wird in den Jahren 2025 / 26 im Widder stattfinden, kurz nach Plutos Austritt aus dem Steinbock. Beide Ereignisse kennzeichnen den Beginn eines neuen Wirtschaftszyklus´, der mit einer Ablösekrise von dem jetzigen einhergeht. Spätere Generationen werden unsere Zeit als Übergang zu einer neuen Wirtschaftsordnung erkennen. In mehreren Artikeln habe ich darauf hingewiesen, dass Plutos Durchgang durch den Steinbock das Ende dessen mit sich bringt, was wir als Kapitalismus oder neuerdings als Neoliberalismus bezeichnen. Bereits jetzt kommen auf den Wirtschaftsseiten bedeutender Leitmedien gelegentlich Autoren zu Wort, die vom Ende des Kapitalismus sprechen. Vor noch sieben Jahren wäre dies völlig undenkbar gewesen.
Jupiter Quadrat Saturn
Jupiter und Saturn stehen derzeit ebenfalls in Spannung zueinander, und auch dieser Aspekt, der von August 2015 bis Mai 2016 vorliegt, gilt als ungünstig für Wirtschaft und Finanzen. Vor einem Jahr schrieb ich zu diesem Thema: „Noch ist ein wenig Zeit bis zum Eintreten des Quadrates, je weiter das Jahr vorrückt, desto schwieriger wird es, neue Projekte auf die Beine zu stellen. Dies ist natürlich eine statistische Aussage und betrifft nicht jeden Einzelfall, wir werden aber sehen, dass viele große Firmen eine Art Test bestehen müssen, jetzt geht es um Stabilisierung und nicht um Expansion.“
Dies ist ein allgemeiner Trend, der sehr viele Firmen und Projekte betrifft, die VW-AG hatte ich selbstverständlich nicht im Sinn, als ich diese Zeilen verfasste. Ein Blick in das Horoskop der Grundsteinlegung des Autowerkes (26.5.1938) und vor allem in das der Umwandlung in die AG (22.8.1960) offenbart eine länger anhaltende Krise. Auf eine Phase starker Expansion in den vorhergehenden Jahren (Jupiter) erlebt der Konzern derzeit einen deutlichen „Dämpfer“ (Saturn).
Jupiter in Jungfrau und Waage
Von den langsam laufenden Planeten wechselt 2016 nur Jupiter das Zeichen. Seit August 2015 befindet sich das Prinzip der Erweiterung, Erleichterung und Fülle in der Jungfrau, wird dieses Zeichen im September 2016 verlassen, um bis Oktober 2017 die Waage zu durchlaufen. Jupiter in der Jungfrau wird nicht von besonders auffallenden Trends begleitet; dies ist eine günstige Zeit, um aufzuräumen, umstrukturieren und zu verwalten. Mit Jupiters Waageeintritt beginnt dann eine etwas freundlichere, kompromissbetonte Phase, gut geeignet für Verträge, Zusammenschlüsse und gemeinschaftliche Projekte. Waage gilt als friedliebendes Prinzip, und Jupiters Aufenthalt in diesem Zeichen bildet eine einjährige Gegenbewegung zu dem aktuellen Trend erhöhter Kriegsaktivitäten, die Uranus´ Durchgang durch den Widder (2011 – 2018) mit sich bringt. Impulse für Friedensbemühungen sind zu erwarten.
Saturn im Schützen
Saturn befindet sich seit September 2015 im Schützen und wird dieses Zeichen bis Ende 2017 durchlaufen. Saturn betrifft Grenzen, Strukturen und geduldigen Aufbau, Schütze unter anderem Themen wie Glaube, Weltbild, Recht, Expansion. Ich hatte diese Phase vor einem Jahr unter anderem in Verbindung gebracht mit Aufständen und Unabhängigkeitsbestrebungen. Die Massenemigration aus den islamischen Staaten war meines Erachtens astrologisch nicht prognostizierbar, fällt aber eindeutig unter dieses Thema. Dem Schützeprinzip untersteht die Begegnung mit fremden Kulturen, Saturn zwingt dazu, die Rechtslage zu überarbeiten und unser Verständnis von Grenzen neu zu definieren.
Auch Saturns Durchgang durch den Schützen kann einen Gegentrend zu der kriegerischen Uranus-Widder-Phase mit sich bringen, in der wir uns befinden. Ich gehe insbesondere davon aus, dass die militärischen Aktivitäten der USA, deren Aszendent sich mitten im Schützen befindet, auf deutliche Grenzen stoßen. Erste Hinweise auf einen solchen Trend geben bereits die aktuellen Ereignisse in Syrien.
Länderhoroskope
Im Horoskop Deutschlands gibt es derzeit vier auffallende Faktoren: Uranus im zehnten Haus (2013 – 2028) fördert Deutschlands Rolle in der Welt, hängt aber auch zusammen mit dem Bestreben zu stärkerer Militarisierung und bringt generell deutliche Tubulenzen mit sich, auch in Bezug darauf, wie Deutschland in der Welt gesehen wird. Pluto im sechsten Haus (2014 – 2026) betrifft die Themen Arbeit, Gesundheit, Ernährung, Verwaltung, Versorgung und Handel. In diesen Bereichen findet eine tiefgreifende Umstrukturierung statt, wobei Machtkämpfe und die Ängste der Bevölkerung (Pluto) eine Rolle spielen können. Die heftigen Auseinandersetzungen (Pluto) über die praktische Bewältigung (Haus sechs) der Flüchtlingskrise unterstehen diesem astrologischen Thema. Auch Saturns Aufenthalt im vierten Haus Deutschlands (2010 – 2016) lässt sich auf einen Aspekt dieser Krise beziehen, und zwar auf das Thema „Grenzen“. Haus vier betrifft das eigene Heim, Saturn die Prinzipien Abgrenzung und Sicherung. Offensichtlich wird hier zum Abschluss dieser Phase gerade etwas neu geregelt.
Uranus´ kritische Stellung zum Saturn im Horoskop Deutschlands begann im Frühjahr 2015 und endet im März 2016. Uranus-Saturn markiert eine Zeit der Unruhe – was erstarrt ist, wird herausgefordert. Unter Uranus-Saturn prallen Gegensätze aufeinander, das Alte wehrt sich gegen das Neue, es kommt zu überraschenden Umbrüchen in Bereichen, die eben noch sicher erschienen. Konservative und fortschrittliche Kräfte blockieren sich gegenseitig. Erst wenn sich dieser Aspekt im Frühjahr 2016 löst, kann es wieder zu konstruktiven Lösungen kommen.
Die Tendenzen für die USA sehen in 2016 etwas weniger angespannt aus als in 2015. Der Übergang Saturns über den Aszendenten des US-Horoskopes zeigt allerdings eine Zeit der Ernüchterung an, was insbesondere die Außenpolitik, die militärischen Aktivitäten und die Beziehung zu anderen Staaten betrifft. Der Finanzbereich steht weiterhin unter starkem Druck.
Im Horoskop Syriens lagen von Anfang 2012 bis Ende 2015 außerordentlich starke Spannungen vor. Da diese jetzt weitgehend auslaufen, gehe ich davon aus, dass die Zerstörung des Landes durch Terrorgruppen zu einem Ende gelangt.
Länder, für die in 2016 besondere Spannungen vorliegen, sind unter anderem Afghanistan, Ägypten, Irak, Israel, Jemen, Katar, Mali, Pakistan, Saudi-Arabien, die Türkei, die Vereinigten arabischen Emirate und Zaire.
Bovenau im Oktober 2015