Neptun in den Fischen
Von Rausch und Elend, Betrug und Mitgefühl
Von Rausch und Elend, Betrug und Mitgefühl
Wir befinden uns derzeit in einer Phase der Umbrüche und des tiefgreifenden Wandels, was astrologisch unter anderem dadurch beschrieben wird, dass alle drei langsam laufenden Planeten kurz nacheinander das Zeichen gewechselt haben und gemeinsam neue Impulse in die Welt setzen.
Mit Plutos Eintritt in den Steinbock begann ab 2008 die weltweite Finanzkrise (ausgelöst 2007 durch Saturn/Neptun), die einen grundlegenden Umbruch für das kapitalistische Wirtschaftssystem mit sich bringen wird. Uranus´ Eintritt in den Widder aktiviert seit Anfang 2011 das Unabhängigkeitsstreben der Völker, aber auch rücksichtslose kriegerische Aktivitäten. Die Aufstände im arabischen Raum hängen mit diesem Zeichendurchgang zusammen, ebenso die verheerende Zerstörung Libyens durch die Nato. Nach 13 Jahren Aufenthalt im Wassermann hat Neptun von April bis August 2011 kurzfristig die Fische besucht. Der endgültige Eintritt findet im Februar 2012 statt, und dieser Durchgang dauert bis Anfang 2026.
Neptun befindet sich jetzt in seinem eigenen Zeichen, weshalb neptunische Tendenzen generell mehr zum Ausdruck kommen. Dennoch kann es eine Weile dauern, bis wir uns dieser Trends bewusst werden. Fein, subtil, das Visionäre betreffend – Neptuns Signatur ist aus den Abläufen der Geschichte schwieriger herauszufiltern als die von Uranus oder Pluto. Auch Uranus betrifft Visionen, doch diese werden spektakulär in Szene gesetzt, kämpferisch propagiert, laut herausprotestiert. Neptun wirkt durch Mitgefühl, Hingabe, feine Pinselführung. Während wir Uranus´ und Plutos Themen in den Zeichen deutlich erkennen, werden die Neptuns von denen der beiden anderen Langsamläufer übertönt. Was also können wir für Neptuns Durchgang durch die Fische erwarten? Schauen wir zunächst, was an anderer Stelle zu diesem Thema gesagt wurde.
„Mit der Periode des Neptun in den Fischen wird eine friedliche Zeit zu Beginn des Wassermannzeitalters anbrechen …“ schrieben Sakoian und Acker 1973 in ihrem Lehrbuch, das lange Zeit als Standardwerk in der Astrologie galt. 1) Bereits für Neptuns Wassermann-Durchgang, der die Stimmung der vergangenen 13 Jahre mitfärbte, prognostizierten sie: „Dies wird den Beginn einer tausendjährigen Friedenszeit bedeuten, von der schon im Buch der Offenbarungen die Rede ist.“
Zweifellos beziehen sich die Autoren hier auf das Potential, das Neptun zugeschrieben wird, gilt er doch als Gott des Mitgefühls, als höhere Oktave der Liebesgöttin Venus. Verfasst wurde dieser Text unter dem Eindruck der revolutionären und visionären 60er, dem Geist der Flower-Power-Bewegung und der beschleunigten technischen und sozialen Entwicklungen. Uranus, Neptun und Pluto befanden sich Anfang der 70er in extrovertierten Zeichen (Uranus und Pluto in der sozialen Waage, Neptun im visionären Schützen). Die Jahrtausendwende schien noch unermesslich weit weg und die Erfahrungen, die die Astrologie bis dahin mit Neptun gemacht hatte, waren noch nicht allzu reichlich. Wenn wir heute prognostizieren wollten, wo die Welt in 40 Jahren steht, würden wir sicher genauso daneben liegen.
Ein grundsätzlicher methodischer Fehler darf den Autoren jedoch unterstellt werden. Egal ob glückverheißender Jupiter, befreiender Uranus oder inspirierender Neptun – kein Prinzip zeigt sich ausschließlich von seiner positiven Seite, ein jedes regt Licht- als auch Schattenseiten im Menschen an. Das betrifft nicht zuletzt ein wässriges Prinzip in einem wässrigen Zeichen, gilt doch Wasser als Element des Schattens schlechthin.
Neptun öffnet unsere Wahrnehmung für die feineren Aspekte der Wirklichkeit und fördert unser Mitgefühl für die Unterdrückten und von der Gesellschaft Vergessenen, doch am anderen Ende der neptunischen Skala erwarten uns Drogen, Gifte, Sucht, Täuschung und Betrug. Unter Neptun in den Fischen wurde das Rote Kreuz gegründet und die Sklaverei in den USA abgeschafft, hier begann auch die Zigarettenproduktion und es wurde der zweite Opiumkrieg gegen China geführt. Dieser Handelskrieg (Handel untersteht dem gegenüberliegenden Zeichen Jungfrau), brachte England unermessliche Reichtümer und China neben 20 Millionen Süchtigen den Zerfall des Kaiserreiches. Um einschätzen zu können, welche Themen unter dem Fischeneptun eine Rolle spielen, werfen wir einen Blick auf die Ereignisse und Entwicklungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als diese Phase das letzte mal stattfand.
Neptun in den Fischen 1848 – 1862
Kunst, Kultur und Mode
Da Neptun Illusionen, den „schönen Schein“ und alles Berauschende regiert, machen sich neptunische Trends besonders in der Kunst und in der Mode bemerkbar. Während Neptuns letztem Durchgang durch die Fische wird in Paris das erste große Modehaus gegründet, in dem die Haute Couture, die „gehobene Schneiderei“ geboren wird, und zum ersten mal präsentieren Mannequins die neue, teure Mode. Die Haute Couture soll dem Schneiderhandwerk (Jungfrau) zu neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten verhelfen, indem sie glamouröse Kreationen vorstellt, die neue Impulse für die Mode setzen.
Die in der Kunst neuen und vorherrschenden Stilrichtungen sind der Naturalismus und der Realismus. Realismus ist nicht gerade das Schlagwort der Wahl für das Fischeprinzip. Beide Begriffe, Naturalismus und Realismus, passen zum gegenüberliegenden Jungfrauthema. Doch der Realismus als Stilrichtung beruft sich auf die Erkenntnis, dass Wirklichkeit nicht eindeutig beschrieben werden kann, was der Fischesicht der Dinge entspricht. Der französische Schriftsteller und Kunstkritiker Jules Champfleury veröffentlicht 1857 sein Buch „Le Réalisme“. Nach seiner Definition „entzog sich die Wirklichkeit einer eindeutigen Definition. Sie wurde nun vielmehr als fluktuierend und beweglich aufgefasst, als eine Summe von durchaus auch widersprüchlichen Elementen, die in ihrer komplexen Gesamtheit und ihren natürlichen und sozialen Erscheinungsformen zum lebendigen Ausdruck der Zeit wurden.“ 2)
Mitgefühl für die Benachteiligten ist eines der zentralen Fischethemen. Und so tauchen in der Malerei des Realismus, im Gegensatz zur davor herrschenden Epoche der Romantik, Arme, Arbeiter, Verlassene und Hässliche auf. Bereits im Naturalismus, der sich zeitlich etwas vor dem Realismus bildet, ebenfalls unter Neptun in den Fischen, geht es darum, die Welt so darzustellen wie sie ist, ohne das Leben der einfachen Menschen auszuschließen. Beide Stilrichtungen, die nicht klar gegeneinander abgrenzbar sind, bemühen sich darum, zum Wesen der inneren Wahrheit einer Sache (Fische) vorzudringen. Die Künstler dieser Epoche verstehen ihr Schaffen als sozial engagiert. Die Literatur dieser Zeit bringt Werke hervor wie „David Copperfield“, „Onkel Toms Hütte“ und „Die Elenden“, die von Menschen handeln, die in Armut und Sklaverei leben, Themen, die die Romantik in dieser Form nicht kannte.
Stimmung und Zeitgeist
„Wir sind alle Eins“ lautet eine der Erkenntnisse Neptuns. 1851 findet in London die erste Weltausstellung statt – Produkte und Aussteller aus der ganzen Welt werden zum erstmal unter dem großen Dach eines einzigen Gebäudes vorgestellt. Zweck der Veranstaltung ist die Förderung des Handels (Jungfrau). Das Bauwerk selbst stellt einen völlig neuen Gebäudetyp dar, der Aufsehen in der ganzen Welt erregt. Der Kristallpalast, Symbol für Visionen und Transparenz, setzt neue Impulse für die Architektur, speziell für die Architektur der großen Kaufhäuser der Welt. Das Kaufen selbst wird ab jetzt zum berauschenden Erlebnis; der Kristallpalast ist der Ursprung für das, was viel später als „Kaufrausch“ bezeichnet werden wird. 1854 wird für die Erste Allgemeine Deutsche Industrieausstellung nach dem Vorbild des Kristallpalastes der Glaspalast in München errichtet. Beide Gebäude überdauern einen halben Neptunumlauf und werden durch Feuer zerstört, als Neptun sich im gegenüberliegenden Zeichen Jungfrau befindet (1930er / 40er).
Kaum betritt Neptun 1848 das Zeichen Fische, veröffentlichen Marx und Engels das Kommunistische Manifest, das neben seiner Kritik an der Ökonomie (Jungfrau) auch eine Idealisierung (Fische) der Arbeiterklasse (Jungfrau) darstellt. Jetzt, gerade als Neptun wieder in die Fische tritt, wird Marx – was noch vor ein, zwei Jahren völlig undenkbar gewesen wäre – von konservativen Wirtschaftsfachleuten zitiert und als vorausschauender Visionär beschrieben. Nouriel Roubini, ehemaliger Berater des US-Finanzministeriums: „Karl Marx hatte recht“. 3) Damit sei nicht gesagt, dass Marx oder Roubini recht oder unrecht hätten, sondern dass zu bestimmten Zeiten bestimmte Ideen und Visionen Konjunktur haben.
Die Abschaffung der Sklaverei, formell 1861 durch Abraham Lincoln verkündet, ist mit dieser Konstellation verbunden. Als Neptun in 2011 das Zeichen Fische berührt, tauchen in den Medien vermehrt Berichte über moderne Sklaverei auf. 4) Schon während Neptuns Fischedurchgang von 1684 – 1699 ist dieses Thema aktuell: 1686 wird in den USA erstmals ein Gesetzt erlassen, das die Sklavenhaltung inhaltlich regelt. 1688 formulieren Juristen in den USA den ersten Protest gegen die Sklaverei.
Auch die Gründung des Roten Kreuzes ist durch den Fischeneptun inspiriert: „Die blutige Schlacht von Solferino gab den Anstoß zur Gründung des Roten Kreuzes. Der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant wurde zufällig Zeuge der Schlacht. Die völlig unzureichende medizinische Versorgung und Betreuung sowie das Leid der verwundeten Soldaten entsetzten ihn so sehr, dass er den ursprünglichen Zweck seiner Reise völlig vergaß und sich mehrere Tage lang der Versorgung der Verwundeten sowie der Organisation von Hilfsmaßnahmen widmete.“ 6)
Gleichfalls genau in dem Moment, als Neptun das Zeichen Fische 1848 betritt, entwickelt sich fast über Nacht der große kalifornische Goldrausch, bei dem einige wenige Goldsucher den ersehnten Reichtum finden, die Masse jedoch Elend und Verarmung. In dieser Neptunphase kommt es zu weiteren Goldräuschen in Australien (1850 / 51) und in Colorado (1858). In dem davor liegenden Durchgang Neptuns durch die Fische (1684 – 1699) gab es bereits einen großen Goldrausch in Brasilien. Die allgemeine Armut der Massen wird dafür verantwortlich gemacht, dass es zu diesen Phänomenen kommen kann.
Das Mystische, der schöne Schein, das Verschwimmen der Grenzen zwischen hell und dunkel – selbst der Himmel scheint sich auf die Neptunthematik einzustellen. Zu Abschluss dieser Zeit, gerade als Neptun in den Widder tritt und eine neue Reise durch den Tierkreis beginnt (er wird noch einmal kurz in die Fische zurückwandern), kündet ein außergewöhnlich heller Kommet vom Ende einer alten und Anbruch einer neuen Zeit. In diesem astrologischen Interregnum – die Widderphase hat gerade begonnen, die Fischephase ist noch nicht ganz vollendet – taucht im Jahr 1861 für fast drei Monate ein großer Komet am Firmament auf, der so hell leuchtet, dass er auch tagsüber sichtbar bleibt und Gegenstände nachts in seinem Licht Schatten werfen. Bei Wikipedia ist unter „C/1861 J1“ ein Gemälde dieser beeindruckenden Himmelserscheinung zu sehen.
Giftchemie als Heilsbringer
Die wohl besten Beispiele für die neptunische Ambivalenz sind die Petroleum- und die Agrarindustrie. Der Start des Erdölzeitalters liegt kurz nach der Entdeckung des Planeten Neptun (1846), als dieser von 1848 bis 1862 die Fische durchläuft. Mit der industriellen Verarbeitung des Erdöls beginnt ein ein neuer Abschnitt der Menschheitsgeschichte. Medikamente, Dünger, Treib-, Spreng- und Kunststoffe – ein Leben ohne Erdölprodukte ist heute kaum noch vorstellbar. Vieles davon hat den praktischen Teil unseres Lebens (Jungfrauprinzip) erleichtert, manches davon unsere Umwelt vergiftet und uns abhängig gemacht. Die Menschheit hat sich zwei Millionen Jahre lang ohne den Einsatz von chemischen Düngern und Pestiziden entwickeln können. Seit wenigen Jahrzehnten scheint die Meinung vorzuherrschen, dass wir – klassisches Anzeichen einer Sucht – ohne diese Stoffe aussterben oder zumindest leiden müssten.
Da das Erdöl Neptun untersteht, sind für die kommenden Jahre Entwicklungen zu erwarten, die in Bezug auf die Verfügbarkeit und Nutzung dieses Rohstoffs entscheidende Änderungen mit sich bringen. Die derzeit weltweit betriebene Nutzung von Agrarflächen zur Biodieselproduktion ist bereits ein Hinweis auf eine solche Entwicklung und kann schon jetzt als großer Betrug bezeichnet werden. Was als umweltschonende Politik propagiert wird, vergiftet fruchtbares Ackerland für Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, durch den extrem hohen Einsatz von Pestiziden, den Abkömmlingen chemischer Kampfstoffe.
Neptuns Versprechen verführen und sein Schatten kommt schleichend: Das Thema Bodendüngung muss hier ebenfalls erwähnt werden. 1846 bis ´49, gerade als Neptun vom Wassermann in die Fische wechselt, widmet sich der berühmte Chemiker Justus Liebig der Erforschung von Phosphatdüngern und entwickelt das sogenannte Superphosphat, das die Landwirtschaft (Jungfrau) revolutioniert, da es zu deutlich höheren Erträgen führt. Eine der Schattenseiten dieses Verfahrens ist erst seit kurzer Zeit bekannt – die Verseuchung unserer Böden und unseres Trinkwassers durch Uran. Lange fragte man sich, wie Uran in fast alle Mineralwässer kommt. Inzwischen weiß man, dass dieses in Spuren im abgebauten Phosphat enthalten ist, und dass 160 Jahre dieser Düngepraxis ausreichen, um heute von einer ernstzunehmenden Gefahr für unsere Gesundheit sprechen zu können. Da die Phosphatlagerstätten noch maximal 50 Jahre ausreichen werden, um die Landwirtschaft zu versorgen, hat man begonnen, intensiv nach neuen Lösungen zu suchen. Neue biologische Verfahren der Phosphatgewinnung sind seit kurzem in der Erprobung.
Wissenschaft und Technik
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und technischer Fortschritt werden in der Regel Uranus zugeordnet, doch auch Neptun spielt hier eine Rolle, besonders wenn es um das Erkennen einer Wirklichkeit hinter der scheinbaren Wirklichkeit unserer Sinneswahrnehmungen geht, und durch neuerkannte Naturgesetze unsere bisherige Vorstellung von „Wirklichkeit“ ins Wanken gerät.
Neptunische Erkenntnisse können ebenso erhellen wie verunsichern, sie können unser Leben auf völlig neue Weise inspirieren, selbst wenn sie manchmal auf Täuschungen basieren. Bereits die Entdeckung Neptuns zeugt davon: Neptun ist der erste Planet, der nicht mittels Beobachtung, sondern durch Berechnungen gefunden wurde. Die Neptunentdeckung wurde weltweit als Sieg der wissenschaftlichen Forschung gefeiert. Viel später stellte sich heraus, dass die Grundlagen jener Berechnungen nicht stimmten und nur zufällig zum richtigen Ergebnis führten. Abgesehen davon ist die Geschichte der Entdeckung Neptuns durchsetzt von Intrigen, die bis heute nicht aufgeklärt wurden. 5)
Verunsichernd bis erschütternd, inspirierend und mit Täuschungen verbunden: Darwins Lehre von der Abstammung der Arten, erstmal 1859 veröffentlicht, beschäftigt die Geister bis heute. Die Übergangsformen, die Darwins Theorie stützen sollen, werden nie gefunden. Später beruft Darwin sich auf Haeckel, der heute als Wissenschaftsbetrüger gilt (Heckels erfundene Zeichnungen von Embryonen in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung erscheinen noch heute in manchem Lehrbuch). Selbst die Urheberschaft der Darwinschen Thesen ist umstritten. Auch wenn Darwin wichtige Impulse für unser Verständnis der Biologie gesetzt hat, sieht es heute so aus, als hätte die Befreiung von einer alten Glaubenslehre letztendlich zu einer neuen geführt. Die Missing-Links aus Darwins Theorie, also die fehlenden Bindeglieder zwischen den Arten, wird die Wissenschaft möglicherweise bald auf ganz andere Weise nachliefern können. Zur Thematik des Fischeneptun passt jedenfalls die aktuelle Meldung über britische Forscher, die inzwischen über 150 verschiedene Mensch-Tier-Kreuzungen im Embryonenstadium produziert haben sollen.
Die Erfindung des Telefons und des ersten Gerätes zur Aufzeichnung von Tönen fällt in diese Zeit. Was uns heute selbstverständlich erscheint und wir eher Uranus zuordnen würden (der sicher mit im Spiel ist), ist für die Menschen des 19. Jahrhunderts zunächst unvorstellbar, unheimlich und geisterhaft. Noch 1854, also bereits während dieser Phase, wird Charles Bourseul, der in einer Zeitschrift seine Idee vom Telefon vorstellt, nicht ernstgenommen. 1860 wird das Telefon von Anronio Meucci, 1861 in anderer Ausarbeitung von Phillip Reis präsentiert. Beide können sich die Gebühren für das Patent nicht leisten, und so kursiert bis heute die Vorstellung, Alexander Graham Bell, der Meuccis Unterlagen entwendete und das Patent 1876 anmeldete, wäre der Erfinder des Telefons.
Auch die aktuelle Meldung von überlichtschnellen Neutrinos, die die Wissenschaft derzeit in Aufregung versetzt, passt zur Thematik. Astrologisch ist es in diesem Zusammenhang unwichtig, ob Neutrinos tatsächlich schneller als Licht sind oder ob ein Interpretationsfehler vorliegt. Die Verunsicherung, die dafür sorgt, neue Visionen über die Wirklichkeit zu erschaffen, ist Neptuns Domäne.
Neptun untersteht, was scheint, schimmert und fluoresziert: die Fluoreszenz wird unter Neptun in den Fischen entdeckt, die Petroleumlampe und die Glühbirne werden erfunden. Und natürlich das erste öffentliche Aquarium (Hamburg 1861).
Geboren werden in dieser Zeit Sigmund Freud (1856), der Erforscher des Unbewussten, Max Planck (1858), der Entdecker des Wirkungsquantums, einer Naturkonstanten, die unser Bild der physikalischen Welt umgekrempelt hat und Rudolf Steiner (1861), dessen Werk sich der Beziehung des Menschen zum Übersinnlichen widmet. Steiner, geboren mit einer Merkur-Neptun-Konjunktion kurz vor Ablauf von Neptuns Fischeaufenthalt, versucht, auf eine Wirklichkeit hinzuweisen, die nicht intellektuell vermittelt werden kann, sondern die erspürt und erlebt werden muss.
Statt der Idealisierung rationaler und kommunikativer Aspekte, die wir in den vergangenen Jahren während Neptuns Wassermanndurchgang beobachten konnten ( z.B. kommunikative Vernetzung) wird unter Neptun in den Fischen die Verunsicherung unseres bisherigen Bildes der Welt eine Rolle spielen. Das Nicht-Rationale, das allgemeine Mitgefühl und das Bewusstsein kosmischer Verbundenheit werden diese Zeit mitprägen. Die Essenz dessen, was die oben erwähnten Autoren Sakoian und Acker für diese Zeit erwarteten, dürfte als Grundstimmung mitschwingen.
————————————
1) Sakoian / Acker: Das große Lehrbuch der Astrologie
2) Kunst – Die Weltgeschichte, Köln 1997, S. 459
3) http://de.ibtimes.com/articles/24539/20110824/nouriel-dr-doom-roubini-karl-marx-hatte-recht.htm
4) z.B. Süddeutsche.de vom 12.9.2011: „Sklaverei in England – Menschen in Hundezwingern“
5) http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Rotkreuz-_und_Rothalbmond-Bewegung#Solferino.2C_Henry_Dunant_und_die_Gr.C3.BCndung_des_IKRK
6) http://www.astronews.com/news/artikel/2003/05/0305-017.shtml