Globalisierungstrends im Spiegel der Astrologie
Der am häufigsten gebrauchte Begriff der modernen sozialwissenschaftlichen Literatur ist nicht eindeutig definiert. Zum einen wird unter Globalisierung „… die Intensivierung und Beschleunigung grenzüberschreitender Transaktionen …“ (1) verstanden. Verantwortlich für Globalisierung in diesem Sinne sind „… technische Entwicklungen insbesondere im Bereich von Transportwesen und Telekommunikation, weil diese dazu geführt haben, die Standortgebundenheit von gewerblichen und Dienstleistungstätigkeiten aufzuheben.“ (2)
Kritik von Globalisierungsgegnern betrifft dagegen nicht generell Handel, Wirtschaft und moderne Kommunikationstechnologien, sondern richtet sich an die neoliberale Politik der Deregulierung. Mit Globalisierung ist hier gemeint die Steuerung der Weltpolitik durch mächtige Konzerne und Interessengruppen.
Beide Entwicklungen – Vernetzung der Welt zum globalen Dorf und neoliberale Wirtschaftspolitik – lassen sich im Zeitgeschehen nicht klar trennen (zum Teil bedingen sie einander), sie stellen dennoch unterschiedliche Trends dar, die sich momentan überschneiden, später in eigene Richtungen entwickeln werden.
Trend 1: Die Vernetzung der Welt – das Informationszeitalter als neue Phase eines Wirtschafts- und Bewusstseinszyklus.
Globalisierung beginnt nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt, um irgendwann abgeschlossen zu sein. Geschichtsbetrachtung unter dem Blickwinkel der Globalisierung, müsste sich auch mit Asiens Exportwirtschaft im 13. Jahrhundert befassen. Gibt es dann Eckdaten, mit denen sich astrologisch arbeiten lässt? Der Begriff Globalisierung taucht, wenn auch noch selten, Ende der 80er auf. Der Schriftsteller und Kommunikationstheorethiker Marshall McLuhan, (21.7.1911, Sonne Opposition Uranus) prägte Ende der 70er den Begriff „globales Dorf“, sein Werk „The Global Village“ wurde 1989, neun Jahre nach seinem Tod, veröffentlicht.
In McLuhans globalem Dorf sind durch die elektrische Vernetzung des Globus Raum und Zeit überwunden, räumliche Distanzen aufgehoben. McLuhan betrachtete Globalisierungseffekte nicht unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten, sondern sah diese ausgelöst durch Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie, womit er vor allem das Fernsehen meinte. Das Internet kannte er noch nicht (der Begriff Internet tauchte erstmals 1982 auf, mit Uranus´ Eintritt in den Schützen). In den 80ern bildete sich das Verständnis, dass die Welt zusammenwächst, ein neuer Begriff für eine neue Entwicklung wurde notwendig.
Wann Globalisierung beginnt, ist in der Literatur umstritten. Einige Autoren sehen die Anfänge in der Mitte der 70er Jahre, als es zum ersten Mal in großem Stil zur Verlagerung von Produktionsstandorten in so genannte Billiglohnländer kam. Häufiger wird das New Yorker Plaza-Abkommen vom 22.9.1985 als Auftakt genannt. Auf Initiative der USA wurde der Dollar massiv abgewertet, um Japans Handelsbilanzüberschuss entgegenzuwirken. „Der tatsächliche Effekt war aber die Auslösung gewaltiger weltweiter Finanztransaktionen, der sog. Bildschirmökonomie, die sich in ihrem Volumen mittlerweile von der Warenwelt nahezu vollständig abgelöst haben.“ (3) Die Ökonomin Susan Strange prägte hierfür den Begriff „Kasino-Kapitalismus“.
Das Plaza-Horoskop ist eng mit dem der USA verbunden (Uranus auf dem ASZ der USA, Sonne und Merkur auf dem MC, Neptun in Opposition zur US-Venus). Zur Rolle der USA im Globalisierungsprozess später mehr. 1985 trat Neptun außerdem in den Steinbock, was als Auflösungsphase alter wirtschaftlicher Sicherheiten interpretiert werden kann. Doch das Plaza-Horoskop und Neptun im Steinbock allein reichen astrologisch nicht aus, das Phänomen Globalisierung angemessen zu erfassen. Eine Welt im Umbruch muss mit einer bedeutenden Konstellation korrelieren.
Die auffallendste Planetenkonstellation der 80er Jahre war die Konjunktion von Jupiter und Saturn in der Waage, die so genannte große Konjunktion, die besondere Bedeutung für wirtschaftliche und politische Entwicklungen hat. Eine große Konjunktion ist kein allzuseltenes Ereignis – ca. alle 20 Jahre überholt Jupiter Saturn am Himmel. Die Konjunktion von 1980/81 markiert allerdings einen besonderen Punkt innerhalb eines großen Zyklus.
Die große Konjunktion findet ca. 200 Jahre lang in Zeichen des gleichen Elementes statt (Feuer, Erde, Luft, Wasser). Beim Wechsel zum nächsten Element, gibt es manchmal Phasen des Übergangs, in denen die Konjunktionen zwischen zwei Elementen hin- und herpendeln. Die sieben Konjunktionen vor 1980 fanden in Erdzeichen statt, 1980 lag die Konjunktion zum ersten Mal wieder in einem Luftzeichen, im Jahr 2000 erlebten wir sie im Erdzeichen Stier und ab 2021 werden ca. 180 Jahre lang die Luftzeichen Gastgeber der Konjunktion sein.
Der Wechsel der Konjunktion von einem Element in ein anderes ist sehr viel gewichtiger als die alle 20 Jahre stattfindende Konjunktion selbst. Dieser Wechsel muss als Beginn eines neuen Abschnitts der Bewusstseins-Entwicklung auf gesellschaftlicher Ebene aufgefasst werden. Was bedeutet dies für die heutige Zeit? Seit 1980 befinden wir uns astrologisch gesehen im Übergang von einer erdbetonten in eine luftbetonte Phase. Sichtbar wird dies besonders in der Wirtschaft: Wir entwickeln uns zusehends von einer Industriegesellschaft zu einer Informationsgesellschaft (Erde: Handel und Produktion, Luft: Kommunikation und Information).
Seit 1980 erleben wir deutliche Tendenzen in diese Richtung, doch das Informations-Zeitalter setzt sich astrologisch gesehen erst ab 2021 durch. Bis dahin fordert der Impuls der letzten Konjunktion im Stier die Neuregelung einiger sehr praktischer Angelegenheiten. Dem Stier unterstehen die Bereiche Natur, Umwelt, Arbeit und Finanzen, die zur Zeit offensichtlich alles andere als geklärt sind. Gesellschaftlich befinden wir uns in einer Phase, in der das Recht des Einzelnen auf Sicherheitsstreben (Stier) neu abgestimmt werden muss auf die Bedürfnisse und Werte der Gruppe (im Wassermann, dem Zeichen für Gruppenangelegenheiten, wird die nächste Konjunktion stattfinden).
Der gesamte Zyklus der großen Konjunktion dauert insgesamt fast 800 Jahre. Das heißt, dass die Konjunktion von 2000 in einem Zusammenhang mit der von 1206 steht. Im April 1206 fand die große Konjunktion ebenfalls im Stier statt, bevor die damalige Luftphase beginnen konnte. Zu der Zeit beschloss die englische Verfassung, dass der König fortan an Gesetze gebunden sei und setzte damit einen richtungsweisenden Impuls für ganz Europa. Infolge dessen wurde die Praxis der Lehensdienste durch das Steuersystem abgelöst (eine klare Stier-Regelung).
Die derzeitige Übergangsphase beschert uns einen grundlegenden Wandel in Bereichen, die wir lange für unabänderlich hielten. Dies betrifft besonders unser Steuer-, Währungs- und Wirtschaftssystem. Übergangszeiten sorgen für Turbulenzen – es ist, als ob uns die luftige Konjunktion von 1981 einen euphorischen Ausblick auf unsere Möglichkeiten verschafft hat, und uns das 2000 aktivierte Stierprinzip noch einmal richtig auf den Boden holt. Langfristig wird sich dieser Aspekt von Globalisierung jedoch durchsetzen. Auch für unsere Zeit gilt: Die Interessen der Gemeinschaft werden gegenüber den Interessen einzelner zusehends an Einfluss gewinnen.
Die letzte Phase großer Konjunktionen in Luftzeichen dauerte von 1186 (Waage) bis 1405 (Wassermann, impulsgebend bis zur Konjunktion von 1425 im Skorpion), mit der Übergangskonjunktion von 1206 im Stier. Dies ist die Zeit der Gotik, meist datiert von 1150 bis 1450, in der die großen Dome und Kathedralen Europas entstanden. Der gotische Baustil wird im Vergleich mit dem zuvor dominierenden romanischen als luftig bezeichnet, die Wand (Erdsymbol) ist von der tragenden Funktion befreit, was die riesigen, meist sehr langen und schmalen Fenster ermöglicht – die Vertikale ist betont (Luft), im Laufe der Gotik streben die Bauten immer mehr in die Höhe. Kunsthistoriker Dehio: „Ein neuer Stil entsteht, wenn ein veränderter Inhalt des geistigen Bewusstseins ihn fordert.“ (4) Der Kathedralen-Bauboom lag um 1300, in dieser Zeit wurden auch mehr Städte in Europa gegründet als jemals zuvor und danach. Ab 1450 errichtete man keine großen Kathedralen mehr, Bauprojekte, die am Ende dieser Phase begannen, benötigten Jahrhunderte, um fertiggestellt zu werden.
Mit der Bautätigkeit einher geht eine rasante Verbreitung des Wissens, teils begünstigst durch die Wanderungen der Baumeister und Künstler durch Europa, teils durch die Zusammenarbeit aller Bevölkerungsgruppen an den Bauten, und nicht zuletzt tragen die Kreuzzüge zur Wissensverbreitung bei. In dieser Zeit liegen auch die „Anfänge einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Natur“ (5). Die grundlegende Reform des Schulwesens führt zu „einer großen Erweiterung des Wissens und zur Vermehrung der Schulen“ (6). Viele bedeutende Universitäten werden nun gegründet – ein Informationszeitalter eben.
Besitzverhältnisse und Finanzwesen dieser Epoche verdienen besondere Beachtung. „Im Gegensatz zur heute gängigen Vorstellung gehörten die meisten mittelalterlichen Kathedralen weder der Kirche noch dem Adel“, schreibt B. Lietaer (7). „Das Haus Gottes war das Haus des Volkes, … die Kathedralen gehörten meist den Bürgern der Stadt, in der sie erbaut worden waren, und wurden auch von diesen finanziert.“ Mit anderen Worten: es gab im Mittelalter Hunderte von Großprojekten, die nicht von oben herab bestimmt, sondern von den Bürgern selbst organisiert wurden. Möglich machte dies nach Lietaer und anderen ein uns fremdes Geldsystem, das negativ verzinste Geld. Auch wenn diese Geldform in Europa schon ca. 200 Jahre lang bestand (in der Phase der großen Konjunktionen in Erdzeichen), begann man um 1150, die Umlaufgeschwindigkeit zu erhöhen.
Geld konnte nicht gehortet werden, da es ständig an Wert verlor, musste also so schnell wie möglich weitergegeben werden. „Das Ergebnis war die größte Entwicklungsperiode der Deutschen Geschichte“, so G. Hannich , „… damals waren die sozialen Unterschiede so ausgeglichen wie nie mehr im historischen Verlauf … das Minimum der arbeitsfreien Tage lag bei 90, oftmals über 150. Das Einkommen war so hoch, dass sich in Augsburg ein Tagelöhner mit seinem täglichen Verdienst fünf bis sechs Pfund des teuersten Fleisches leisten konnte.“ (8) Das unverzinsbare Geld verlor seine Wirksamkeit durch Missbrauch bereits in der Mitte der Konjunktions-Luftphase (nach 1300), hielt sich aber, bis die Konjunktion in die Wasserzeichen wechselte. Seit einigen Jahren wird das Prinzip des unverzinslichen Geldes weltweit wiederentdeckt – ca. 50 Regiogeld-Initiativen gibt es derzeit in Deutschland.
Die Zeit scheint reif für unkonventionelle Lösungen, reif für die Bürger, einen Teil der Verantwortung zu übernehmen, der bisher Regierenden, Chefs und Konzernen überlassen wurde. Soziale Bewegungen werden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die „Arbeiter ohne Chefs“ in Argentinien sind ein aktuelles Beispiel für diesen Trend, gerade da die schwere argentinische Wirtschaftskrise durch die Vorgaben der Weltbank mitverursacht wurde.
Trend 2: die Neoliberale Wirtschaftsordnung – Globalisierung ist Amerikanisierung
„Was der neoliberale Kapitalismus, der »Konsens von Washington« hervorgebracht haben, sind größeres Elend, mehr Ungleichheit und eine unendliche Tragödie für die Völker dieses Kontinents.“ (9)
Wer den neoliberalen Kurs verteidigt, beruft sich meist auf den Theoretiker Milton Friedman (31.7.1912) und, eher zu Unrecht, auf Adam Smith (Smith trat für einen freien Markt ein, sprach aber von einer Begrenzung des persönlichen Glückstrebens durch ethische Prinzipien). Neoliberalismus propagiert einen freien Markt ohne staatliche Regulierung und den Abbau des Sozialsystems. Der neoliberale Trend passt in die Übergangsphase der großen Konjunktion, da er den Umbruch des Geldsystems und den der Machtverhältnisse beschleunigt. Um die Zeit der Waage-Konjunktion von 1980 herum setzte sich diese Politik erstmals durch (GB: „Thatcherismus“ / USA: „Reaganomics“). Schon der Begriff gehört zum Waage-Thema, liber meint den freien Menschen. Die Schwierigkeiten der Luftprinzipen mit der Praxis zeigt der extreme Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Die weiteren Tendenzen dieses Aspektes von Globalisierung bestimmt nicht der Konjunktionszyklus allein, dafür sind die Ursachen zu vielschichtig.
Der Neoliberalismus ist die Wirtschaftspolitik der USA und der Weltbank. „Das Theoriegebäude des Neoliberalismus ist auch unter dem Namen „Konsens von Washington“ bekannt. Das Schlagwort „Konsens von Washington“ bezieht sich auf die strukturellen Angleichungsprogramme, die von der US-Regierung und den von ihr im großen und ganzen beherrschten internationalen Finanzinstitutionen entworfen wurden. Naturgemäß haben ihre Entscheidungen erstrangigen Einfluß auf die globale Weltordnung“, so der Wissenschaftler und Systemkritiker Noam Chomsky. (10)
Neoliberale Konzepte und Entscheidungen sind inzwischen in die Politik vieler europäischer Staaten eingeflossen, verschuldeten „Drittweltstaaten“ werden sie von der Weltbank aufgezwungen. Kritiker bezeichnen Neoliberalismus als Glaubensbekenntnis, was für die neoliberale Theorie sicher gilt (die Grundannahme hat Gebotscharakter: nimmt der Staat sich zurück, profitieren die Wirtschaft und damit die Menschen). In der Praxis ist jede Wirtschaftspolitik eine Frage der Machtverhältnisse. Theorien zwingen Herrschende nicht zum Handeln sondern werden von Herrschenden benutzt, das eigene Vorgehen zu legitimieren. Solange neoliberales Handeln die Macht der USA stärkt, wirkt dieses auf die Herrschenden anderer Länder attraktiv. Werden die Widersprüche dieses Handelns größer oder führen sie die USA gar in eine wirtschaftliche Krise, dürfte es schwer werden, Neoliberalismus weiterhin als Erfolgskonzept zu verkaufen. Amerikas Krisen und Gegenbewegungen zur neoliberalen Wirtschaftspolitik werden entscheiden, wie lange sich dieser Trend von Globalisierung fortsetzt. Spätestens mit Plutos Durchgang durch Haus zwei des US-Horoskopes (ab 2012/13) ist eine grundlegende US-Finanzkrise zu erwarten. Dann entscheidet sich, wie viel wirtschaftspolitische Macht die USA zukünftig haben werden.
Auch Krisen, die das Horoskop der Weltbank betreffen, müssen hier beachtet werden. Weltbank und IWF (gleiches Gründungshoroskop: 27.12.45, 16:00 EST, Washington), die meist als Organisationen einer Staatengemeinschaft dargestellt werden, unterstehen der Kontrolle der USA. Der Horoskopvergleich bestätigt dies: Das Weltbank/IWF-Horoskop enthält ein Sonne/Neptun-Quadrat, das die Venus-Jupiter-Konjunktion im US-Horoskop aspektiert (Neptun Quadrat US-Venus: Verschleierung, um wessen finanzielle Interessen es geht), Saturn, Mars und Pluto fallen in das achte Haus der USA (Kontrolle über die Finanzen). Jedes Land, das vom IWF und der Weltbank Geld leiht, bekommt die Vorraussetzung auferlegt, seine Wassersysteme und Elektrizitätswerke zu verkaufen. Die Firma Azurex, ein Tochterunternehmen von Enron, wurde eigens geschaffen, um die privatisierten Wassersysteme aufzunehmen.
Astrologisch relevanter erscheint hier allerdings das Horoskop der Konferenz von Bretton Woods (22.7.44), auf der die Gründung beider Institutionen beschlossen wurde (der IWF wird zusammen mit der Weltbank-Gruppe auch als Bretton-Woods-Institution bezeichnet). Das Bretton-Woods-Horoskop enthält eine Sonne/Venus/Saturn-Konjunktion Anfang Krebs nahe der Venus-Jupiter-Konjunktion des US-Horoskopes. Ein Neptun-Quadrat verschleiert wieder ein wenig, wer der eigentliche Herrscher ist, doch unter Beachtung der Neptunstellung auf dem MC der USA, ist dies kein großes Geheimnis. Der US-Pluto in Opposition zum Bretton-Woods-Mond zeigt, wer wen kontrolliert: die USA die Mitglieder der Konferenz. Zum Zeitpunkt der Konferenz fand im US-Horoskop eine Uranusrevolution statt (Befreiung von alten Bindungen), als IWF und Weltbank formal ins Leben traten, war Uranus gerade in das siebte Haus der USA gelaufen (Befreiung von Abhängigkeiten in Beziehungen).
Besonders kritische astrologische Punkte für das weltweite Finanzsystem sind damit die ersten Grade im Krebs und die ersten Grade in der Waage. Das hat sich zum Beispiel 1973 gezeigt, als Pluto den US-MC und damit den Bretton-Woods-Neptun überquerte. Das auf der Konferenz vereinbarte System fester Wechselkurse wurde aufgegeben, nachdem die USA die Goldeinlösepflicht für den Dollar abschafften. Der Ölpreis stieg in unerwartete Höhen, es kam zur ersten Ölkrise. Pluto wird diese Punkte ab 2009 kritisch aspektieren, Uranus ab 2011.
Das von den US-Neokonservativen propagierte „Neue Amerikanische Jahrhundert“ ist untrennbar mit der Beherrschung des Öls verbunden. Hier zeigt sich, dass neoliberale Theorien auf Grenzen stoßen, wenn es um die eigenen Interessen geht. Über Chinas fehlgeschlagenen Vorstoß auf den US-Ölmarkt schreibt Redakteur Klaus Fischer: „Was Lobbyisten und Medien bei kleineren Staaten als Protektionismus geißeln würden, steht im Falle der USA außerhalb der Kritik. Die Supermacht betrachtet sich gern als den ideellen Gesamtkapitalisten. Um beides zu bleiben braucht es nicht nur das stärkste Militär, sondern vor allem den Zugriff auf die entscheidenden Ressourcen.“ (11)
Preis und Verfügbarkeit des Öls sind damit bedeutende Faktoren im Globalisierungsprozess. Wie lassen sich diese astrologisch untersuchen?
Die Entdeckung der transsaturnischen Planeten korreliert mit der Nutzbarmachung neuer Energien. Um die Zeit der Uranus-Entdeckung herum begann man, die Elektrizität industriell einzusetzen, kurz nach dem Auffinden Neptuns brach das Erdölzeitalter an, seit Plutos Erscheinen wird die Kernkraft erforscht und angewendet. Erdöl wird daher Neptun zugeordnet, als Grundlagenhoroskop für das Ölzeitalter stehen drei zur Auswahl: die Entdeckung Neptuns (23.9.1846, Berlin, 22.06 Uhr GMT, erstaunlicher Weise mit einer Neptun-Saturn-Konjunktion, die Erdöl treffender symbolisiert als Neptun allein), der kurz darauf stattfindende Eintritt Neptuns in die Fische (25.4.1847) und die erste größere Ölbohrung (27.8.1859, Pennsylvania). Auch wenn diese drei Daten bei Untersuchungen zum Thema zusammen betrachtet werden sollten, zeigt das Horoskop der Neptunentdeckung einen besonders auffallenden Faktor: die Waage-Sonne steht auf dem MC des US-Horoskopes und dem Neptun von Bretton-Woods. Die besondere Bedeutung des Bereiches Anfang Waage wird hier noch einmal bestätigt.
Krisenzeiten in Bezug auf die Verfügbarkeit von Erdöl dürften sein: Neptuns Rückkehr zur Position seiner Entdeckung (bei 26 Grad Wassermann, 2009 /10), Neptuns Durchgang durch die Fische (2011 bis 2026) und der Übergang über seine Stellung im Horoskop der ersten Ölbohrung (2023/24) .
Militärische Machtverhältnisse spielen für die Verbreitung des Neoliberalismus eine große Rolle: „… freier Handel und Krieg gehen Hand in Hand. Damals im 19. Jahrhundert, als die Briten den Chinesen den „freien Handel“ mit Opium aufgezwungen haben, wie auch heute. Vieles wird zwischen IWF und NATO koordiniert. Man hat das in Kosovo gesehen. IWF und Weltbank hatten einen Nachkriegs-Wirtschaftsplan erstellt, einschliesslich Einführung des freien Marktes – schon vor dem Einsetzen der Bombenangriffe. … Hand in Hand mit der Durchsetzung der IWF- und Weltbankreformen und Privatisierungsprogramme finden wir nicht nur die NATO, sondern auch geheime CIA-Operationen – die Einrichtungen des Krieges und des Wirtschaftsmanagements arbeiten auf globaler Ebene zusammen.“ (12)
Eine umfassende Analyse des Themas erfordert zumindest die Einbeziehung der Horoskope Chinas, des Dollars und das der Nato. Hier sollte zunächst aufgezeigt werden, dass entscheidende Wendepunkte in Bezug auf die globale Finanzsituation relativ kurz bevorstehen und Amerikas Rolle im neoliberalen Prozess zunehmend infrage gestellt werden wird. Der Trend zur Informationsgesellschaft dagegen entfaltet sich weiter und wird das Ende des Neoliberalismus sehr wahrscheinlich beschleunigen.
Quellen
(1) (2) (3) Bundeszentrale für politische Bildung http://www.bpb.de/veranstaltungen/VUPFLA,0,0,Globalisierung:_Geschichte_und_Dimensionen_eines_Begriffs.html
(4) Koch, Baustilkunde, München, 1994
(5) (6) Der große Ploetz, Freiburg 1998, 32. Auflage, S. 397 / 398
(7) Bernard A. Lietaer, Mysterium Geld, 2000, S. 196/197
(8) Günter Hannich, Börrsenkrach und Weltwirtschaftskrise, Rottenburg, 2000, S. 280
(9) Hugo Chávez Frías, Präsidenten der Republik Venezuela, auf der 60. Vollversammlung der Organisation der Vereinten Nationen, New York, 15. September 2005
(10) Noam Chomsky 15.02.1997, auf ZNET
(11) Klaus Fischer, Junge Welt vom 21.7.05
(12) Michel Chossudovsky, Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Universität Ottawa, 18.4.2000, Emperors-Clothes.com