Fragen & Antworten
Frage
Guten Tag(oder Abend),
ich bin eine, die gerne Horoskope liest, aber es eigentlich nie so wahrnehme. Mich bedrückt allerdings folgende Tatsache, das es Menschen gibt, die Sternzeichen gegenüber Vorurteile haben. Ich meine, ich hatte letztens in einem Strassencafe ein nettes Mädchen kennengelernt. Wir unterhielten uns, bis sie fragte, was ich vom Sternzeichen bin. Ich antwortete natürlich mit der Wahrheit, nämlich Skorpion. Dann sah sie mich so bedrückt an. Ich fragte, was denn los sei. Darauf sagte sie dies: Schade, ich wollte eigentlich deine Freundin werden, doch erstensmal werden Skorpione irre eifersüchtig, und das kann ich nicht gebrauchen!
Wissen Sie, wie mich DAS umgehauen hat? Ich kam bis jetzt mit allen klar, was immer sie im Tierkreis sein mochten. Ich finde das einfach unerklärlich, wie man jemanden nach dem Geburtstag, den Charakter einordnen kann.Klar, es gibt ja gewiss Ausnahmen, aber in den meisten Horoskopen steht so:“…falls du eine von den wenigen Ausnahmen bist…“ Klar, es gibt Menschen die per „Zufall“ gerade der Horoskop richtig ist, aber ich finde auch, das jeder einen eigenen Charakter hat. Zum Beispiel, Skorpione sind nicht immer eifersüchtig, Widder sind nicht alle offen und Steinböcke haben auch Fantasien. Ich könnte noch unzählig weitere Beispiele angeben. Ich meine nur, nicht das wir diese Mischung aus Fantasie und Realität, genannt Horoskop ausrotten sollen, ich meine nur, man könne sie vielleicht etwas näher zur wahren Grenze hinüber bewegen.Es gibt ja Menschen, die wirklich alles haarklein dranglauben. Und es wäre furchtbar, FURCHTBAR schade, wenn Wasserzeichen nur noch mit Wasserzeichen verkehren, Feuermenschen nur mit den eigens zusammen sind und so weiter. Das würde also wirklich zu weit gehen! Mir ist nur wichtig, das die, die wirklich felsenfest von der Richtigkeit des Horoskopes überzeugt sind, das sie die Menschen auch mal mit offenen Augen sehen, und nicht nach der Beschreibung wie des Charaktertestes auf der Funonlineseite und sonst überall. Und der Horoskop ist doch auch nicht immer richtig. Ich meine, die Leute, die für das Horoskop die Hand ins Feuer legen, wenn bei denen an einem Tag mal was supertolles passieren würde, es dann aber nicht eintritt, was passiert dann? Sie fühlen sich im Stich gelassen, als hätte man sie ausgenützt usw.
Bitte, BITTE schreiben sie mir zurück, was SIE von meinem Brief halten. Es ist keineswegs drohend, persönlich oder negativ gemeint, das war nur Kritik in der Langverfassung.
Bis bald, eure Melissa
Antwort
Hallo Melissa,
ich habe deine Mail erhalten und die Story mit Interesse gelesen. Ja, ich höre öfter mal, dass Menschen die Astrologie falsch verstehen, so wie das Mädchen, das du kennengelernt hat.
Leider ist dies ein weitverbreitetes Vorurteil über die Astrologie, dass sie behaupten würde, Skorpione und Fische würden gut zuammenpassen, Skorpione und Zwillinge dagegen nicht, usw.
In Liebesbeziehungen gibt es tatsächlich Konstellationen, die häufiger und solche, die seltener vorkommen. Aber ich habe noch keine Verbindung gefunden, die es nicht gibt (auch wenn einige sehr selten sind: z.B. findet man sehr selten eine Ehe zwischen einem Zwilling und einem Skorpion).
In Freundschaften trifft man alle Verbindungen (Freundschaften zwischen Zwillingen und Skorpionen sind also häufiger als Ehen zwischen diesen Zeichen). Also gehen auch Zeichen Freundschaften ein, die sich vom Temperament her fremd sind.
Vielleicht hat dieses Mädchen schlechte Erfahrungen mit Skorpionen gemacht und denkt nun, sie könne dieses Problem lösen, wenn sie Skorpionen aus dem Weg geht. Damit schränkt sie ihre Erfahrungen und ihr Leben unnötig ein und nimmt die Astrologie als Rechtfertigung für ihre Entscheidung. Astrologie will aber nicht verhindern, dass bestimmte Zeichen Beziehungen zueinander eingehen, sondern sie will die Menschen aufmerksam machen auf die Unterschiede zwischen den Zeichen. Damit will die Astrologie uns anregen, mehr Gespür und mehr Verständnis für die Unterschiede zwischen den Menschen, bzw. überhaupt für andere Menschen zu entwickeln.
Wenn dieses Mädchen, das du kennengelernt hast, zuerst vom Gefühl her freundschaftlich auf dich reagierte, sich dann aber vom Kopf her gegen eine Freundschaft mit dir entschied, dann weiß sie nicht, worum es bei den unterschiedlichen Tierkreiszeichen geht (jedes Zeichen übt schließlich auf jedes andere sowohl einen harmonischen als auch einen schwierigen Einfluss aus).
Mein Horoskop, das du bei Funonline liest, ist in erster Linie als Unterhaltung gedacht. Wenn ich für jemanden ein richtiges Horoskop erstelle, muss ich sehr viel mehr Informationen haben (Geburtsdatum, Geburtszeit, Geburtsort) und sehr genau berechnen, wo alle Planeten standen. Aus einem richtigen Horoskop geht auch hervor, dass niemand nur Skorpion ist. Jeder hat einen Aszendenten, ein Mondzeichen, ein Venuszeichen, usw. die meist alle verschieden sind und in ihrer Gesamtheit das Temperament und die Neigungen eines Menschen beschreiben.
Ich hoffe, deine Frage geklärt zu haben
Liebe Grüße
Martin A. Banger
Astrologe, Kiel
Frage
Was ich mich immer wieder frage: „Wieso haben die Planeten eigentlich diesen Einfluß auf uns? Bei den großen Entfernungen?“ Können Sie dazu etwas sagen? Oder Lektüre nennen, die darauf eingeht?
Antwort
Die Frage, wie die Planeten Einfluss auf unser Schicksal ausüben können, behandele ich in meinem Buch „Astrologie – was ist das eigentlich“. Ich gehe davon aus, dass es keinerlei Einflüsse gibt, dass also auch die Entfernung der Planeten keine Rolle spielt. Astrologie deutet die Konstellationen als Teil des Zeitgeschehens (wie oben so unten). Der astrologische Erkenntnisweg unterscheidet sich grundlegend von der wissenschaftlichen Vorgehensweise. Während die Wissenschaften sich mit Ursache-Wirkung-Verbindungen befassen, beschreibt Astrologie die Zeitqualität, die sich in allem was zu einer bestimmten Zeit existiert/passiert ablesen lässt. Wenn ich als Astrologe sage: da Mars dort oder dort steht, gilt folgende Aussage …, ist damit nicht gemeint, dass ich Mars als Ursache und die schlussgefolgerte Aussage als Wirkung sehe. Unser Sprachgebrauch gibt uns kaum Möglichkeiten, die Dinge anders auszudrücken.
Dieser Punkt wird leider nur selten in Astrologiebüchern erwähnt; einige Autoren gehen auch tatsächlich von Ursache-Wirkung-Prinzipien aus, die ihnen zufolge so subtil sind, dass wir sie halt noch nicht messen könnnen. Wer diesen Standpunkt vertritt, übersieht, dass wissenschaftiche Messbarkeit die Wirklichkeit zwar zu erfassen versucht, nicht aber die Wirklichkeit ist, und auch nie die gesamte Wirklichkeit erfassen kann. Der wissenschaftliche Standpunkt – Messbarkeit, Objektivität, Ursache-Wirkung-Konzept – ist eben dies: ein Konzept. Dem gegenüber steht das astrologische Konzept, das die Welt über Deutbarkeit, Subjektivität, Zeitqualität erklärt.
Vielleicht gibt meine Antwort Ihnen einen ersten Hinweis darauf, worum es bei der astrologischen Sichtweise geht.
Frage
Bei uns in der Nachbarstadt gibt es seit neuestem einen Fachmann für Astro-Medizin, der einem ein sogenanntes medizinisches Horoskop stellt. Er hat scharenweise Zulauf und ich möchte von Ihnen wissen, was Sie davon halten.
Antwort
Ich habe selbst nicht allzuviel Erfahrung von medizinischer Astrologie. In meinen Beratungen weise ich darauf hin, mit welcher Lebensthematik eine Erkrankung im Zusammenhang steht. Lebens- und Denkgewohnheiten und ungelöste seelische Konflikte führen langfristig meist auch zu körperlichen Symptomen. Manche Dispositionen für Erkrankungen sind aus dem Horoskop relativ leicht ersichtlich und häufig sind es dann diese Krankheitsbilder, die sich nach Jahren des inneren Ungleichgewichts tatsächlich zeigen. Meine Aufgabe als Berater sehe ich darin, diese Zusammenhänge aufzudecken.
Es gibt verschiedene Richtungen in der medizinischen Astrologie, aber, so weit ich weiß, keine in sich geschlossene Theorie oder Schule. Die Astrologen der sog. Hamburger Schule nehmen ja für sich in Anspruch, detailgenaue Vorhersagen zu machen, insbesondere auch im medizinischen Bereich. Ich habe mich vor Jahren damit befasst und konnte mich mit dem System nicht anfreunden. Alles was aus Richtung der Münchner Rhythmenlehre kommt, halte ich für höchst fragwürdig, insbesondere die Empfehlung homöophatischer Mittel. Es gibt also sehr verschiedene Möglichkeiten, das Horoskop in die Diagnose und in das eigene medizinische System einzubeziehen.
Ich halte es durchaus für möglich, dass jemand sich auf medizinische Astrologie spezialisiert. Ein medizinisches Horoskop als solches gibt es allerdings nicht, und nur anhand des Horoskopes eine Diagnose zu stellen, wäre eindeutig unseriös. Eine Beratung mit der betreffenden Person wäre auf jeden Fall notwendig. Ich kenne eine Reihe von Heilpraktikern und zwei Ärzte, die das Horoskop ihrer Klienten oft mit zu Rate ziehen, und diese Vorgehensweise – das Horoskop nutzen, um den Klienten besser zu verstehen – halte ich für sinnvoll (sowohl Hippokrates als auch Paracelsus waren überzeugt, dass ein Arzt ohne Kenntnisse des Horoskopes kein guter Arzt
wäre).
Ich kann also ohne weitere Informationen auch nicht sagen, ob die Arbeit des betreffenden Astrologen seriös oder unseriös ist (oder irgendwo dazwischen, was es ja nun auch gibt).
Vielleicht hilft Ihnen meine Antwort etwas weiter. Falls Sie Ihre Erfahrungen mit dieser Art der Astrologie machen, bin ich an einem Austausch durchaus interessiert.
Liebe Grüße aus Kiel
Martin A. Banger
2 Fragen
Wie kann Astrologie etwas über unser Leben aussagen?
Wieso stimmen nicht alle Aussagen in meinem Horoskop?
Antwort
Vielen Dank für Ihr Schreiben, dem ich zwei grundsätzliche Fragen entnehme:
1.: Wie kann Astrologie etwas über unser Leben aussagen?
2.: Wieso stimmen nicht alle Aussagen in Ihrem Horoskop?
Zu 1.: Die Astrologie ist in der Lage, konkrete Aussagen über Temperament, Stärken und Schwächen, Lebenszyklen u.v.m. eines Menschen zu machen. Oberflächlich betrachtet, mag man dies als Vorherbestimmung bezeichnen. Letztendlich war jedoch noch keine Philosophie, keine Physik und keine Religion in der Lage, das Problem freier Wille / Vorherbestimmung zufriedenstellend zu lösen. Das liegt daran, dass es sich hier um ein Scheinproblem handelt, das ausschließlich der subjektiven Sicht des Betrachters entspringt und in der „Natur“ keine Entsprechung findet.
Die psychologischen Theorien über die Entwicklung der Persönlichkeit des Menschen ändern sich fast so schnell wie die Mode. Ging man noch in den 70ern davon aus, dass unser Verhalten zu 80% anerzogen und zu 20% vererbt wird, wird dieses Verhältnis heute genau umgekehrt für richtig gehalten.
Wenn heute die Gentechnik für sich in Anspruch nimmt, das Verhalten des Menschen eines Tages zu 90% aus den Genen ablesen zu können, wird dies als modernste wissenschaftliche Erkenntnis gefeiert. Wenn Astrologen behaupten, dass der Mensch zu einem großen Teil in seinem Verhalten festgelegt ist, betrachtet man dies dagegen als mittelalterlichen Aberglauben.
Astrologie funktioniert nicht, wie Sie irrtümlich meinen, aufgrund der Einflüsse von Planeten (mit dieser Fehlannahme stehen Sie aber nun wirklich nicht allein da). Astrologie geht einen eigenen Erkenntnisweg, der nichts mit dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisweg zu tun hat. Mit anderen Worten: Astrologie braucht, ja sie darf sich nicht wissenschaftlich beweisen lassen. Was wissenschaftlich beweisbar ist – und es gibt inzwischen sehr viele messbare Phänomene auf der Erde, die von den Planetenbewegungen verursacht werden – das darf sich nicht Astrologie nennen.
Die Mehrheit geht ja heute davon aus, dass die Naturwissenschaft der einzige Weg wäre, die Welt, das Leben und den Menschen zu erklären. So wie die Astrologie und die Astronomie, die ja ursprünglich eine Disziplin waren, sich vor einigen Jahrhunderten endgültig getrennt haben, so haben sich die beiden Erkenntniswege ebenfalls getrennt. Der ‚wissenschaftlich‘ erzogene Mensch hat heute Schwierigkeiten damit, andere als rein messbare Schlussfolgerungen anzuerkennen. Dies liegt nicht daran, das der eine Erkenntnisweg logischer und damit leichter nachvollziehbar wäre als der andere. Das Gegenteil ist der Fall! Niemand, der nicht eine spezielle Ausbildung durchlaufen ist, kann heute auch nur ansatzweise noch verstehen, mit welchen Gegenständen sich die moderne Physik, die Gentechnik, u.a. überhaupt befassen. Auf der anderen Seite habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Prinzipien der Astrologie von den meisten Menschen auf Anhieb verstanden werden.
Doch selbst Menschen, die die Erfahrung machen, dass viele Aussagen des eigenen Horoskopes zutreffen, haben manchmal Schwierigkeiten, die Sache wirklich zu akzeptieren. Ein Klient sagte einmal wörtlich zu mir: ’Ich glaube da ja eigentlich nicht dran, aber was Sie mir jedesmal erzählen, haut doch immer wieder hin.’ Dieser Umgang des modernen Menschen mit allem was nicht wissenschftlich messbar ist, beruht nicht auf Einsicht, sondern allein auf Erziehung. Leider hat die etablierte Wissenschaft heute die Rolle übernommen, die zuvor die Kirche innehatte: Sie propagiert sich als allein seeligmachende Instanz bezüglich der Antworten auf die Fragen des Lebens.
Wie Astrologie denn nun funktioniert und warum sie dies tut, ist ein Thema, das sich nicht in einigen wenigen Sätzen abhandeln lässt. Wenn Sie sich tiefergehend für die Sache interessieren, empfehle ich Ihnen mein Buch: Astrologie – was ist das eigentlich (erschienen im Iris-Verlag). Dort gehe ich ausfühlich auf auf diese und andere Fragestellungen bezüglich der Astrologie ein.
Zu 2.: In einem schriftlichen Horoskop können niemals alle Aussagen zutreffen, das liegt leider in der Natur der Sache. Da alle Einzelfaktoren gedeutet werden, nehmen die Texte keine Rücksicht auf Widersprüche und dominante Aspekte. Ich habe versucht, dieses Problem zumindest teilweise durch die Sternchen zu lösen und ja auch in der Einleitung erklärt, wie mit den auftauchendenWidersprüchen umgegangen werden kann. Wenn nun ausgerechnet die Beschreibung Ihres Aszendenten nicht stimmig ist, kann dies zwei Ursachen haben. Entweder dominieren andere Faktoren in Ihrem Horoskop, die im Widerspruch zum Azendententhema stehen, oder die angegebene Geburtszeit ist nicht korrekt.
Auf diese Frage kann ich gern am Telefon eingehen; rufen Sie mich bei Interesse einfach an.
Frage
Hallo Martin Banger, vielen Dank für die Beantwortung meiner Horoskopfrage. In diesem Zusammenhang fiel mir der Satz ein: Die Sterne machen geneigt, aber sie zwingen nicht.
Was ist aber wenn ich mich intensiv mit dem Horoskop beschäftige und der Beschreibung wie ich denn laut der Konstellationen bin (oder sein soll). Führt dies nicht zwangsläufig dazu, das ich diese „Qualität“ übernehme ? Wenn ich z.B. Sternzeichen Stier bin und die Beschreibung lese wie denn ein Stier ist, verfärbt dies nicht meine Wahrnehmung und mein Denken, sodaß ich mich letztlich wie ein Stier „aus dem Buche“ verhalte?“
Antwort
Ich denke, dass es kaum möglich ist, sein eigenes Temperament bewusst oder unbewusst tiefgreifend zu ändern. Es wird sicherlich Grenzbereiche geben, in denen dies zumindest kurzfristig möglich ist. Und es gibt natürlich Menschen, die anfälliger für Suggestionen sind als andere. Aber zum Beispiel aus einen introvertierten Typ einen extrovertierten zu machen – an sowas glaub ich nicht (jeder hat natürlich nach seinen eigenen Maßstäben mal Intro- und mal Extrophasen). Ich denke, wenn jemand eine Beschreibung seines Zeichens liest, wird er in der Zeit danach verstärkt darauf achten, ob die genannten Eigenschaften auftreten oder nicht. Wenn man sich dann häufiger dabei ertappt (oh stimmt ja!) wundert man sich natürlich. Das hat aber vor allem etwas mit der eigenen Aufmerksamkeit zu tun.
Mit den typischen Tierkreiszeichen-Beschreibungen ist das allerdings so eine Sache: man wird kaum eine finden, in der wirklich alles zutrifft, und wenn dann, sagen wir mal 75 % Sinn machen und einiges davon vielleicht sogar betroffen macht, kann es natürlich passieren, dass man automatisch davon ausgeht, der Rest müsse auch stimmen. Und hier denke ich schon, dass es Menschen gibt, die sich vorübergehend mit Eigenschaften Ihres Zeichens identifizieren, die sie vielleicht als Anlage in sich tragen, aber bisher völlig konträr entwickelt haben. Auf kaum einen Stier werden ja alle typischen Stiereigenschaften zutreffen. Das liegt einfach daran, dass ein Horoskop sehr viel umfassender und komplexer ist als ein einzelnes Tierkreiszeichen. Dass aber jemand nur durch das Lesen einer Liste von Eigenschaften diese Eigenschaften auch entwickelt … ich will es ja nicht ausschließen, aber allzuoft wird es sicher nicht vorkommen.
Etwas anderes sind natürlich Prognosen und es wird schon so sein, dass manche Menschen sich wegen einer konkreten Vorhersage in bestimmter Weise verhalten (ich kenn dafür allerdings kein Beispiel aus der Praxis). Dass Erwartungshaltungen dabei auch unerwünschte oder erwünschte Entwicklungen anziehen wird sicher schon passiert sein.
Freundliche Grüße aus Kiel
Martin A. Banger
Frage
Sehr geehrter Herr Banger,
im Moment beschäftigt mich eine Frage sehr eindringlich und zwar, ob ich in absehbarer Zeit eine Beziehung zu einer bestimmten Person eingehe. Das diese Angelegenheit für mich sehr, sehr wichtig ist, möchte ich auf diesem Wege anfragen, ob Sie mir bitte „astrologische“ Hilfe leisten können und welche Kosten mit dabei entstehen.
Die entsprechenden Daten (Geburtstag, Ort und Stunde) gebe ich Ihnen dann gerne an.
Ich würde mich sehr über eine baldige Rückmeldung freuen.
Herzlichen Dank schon einmal, viele Grüße und einen schönen Tag
Ihre
H. J.
Antwort
Hallo Frau J.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
So konkret lässt es sich aus dem Horoskop nur leider nicht ersehen, ob zwei Menschen eine Beziehung eingehen werden oder nicht. Folgende Aussagen sind aus Sicht der Astrologie möglich:
Wie gut passen beide Personen als Paar zusammen?
Welche Schwierigkeiten gibt es zwischen beiden, die gegen eine Beziehung sprechen?
Gibt es unterschiedliche Erwartungen an eine Partnerschaft?
Sind solche unterschiedlichen Erwartungen für beide tragbar oder wirken sie einer dauerhaften Partnerschaft von vornherein entgegen?
Wie wahrscheinlich ist es, dass Person A (bzw Person B) zur Zeit eine
Beziehung eingehen wird?
In einer Beratung würde ich außerdem zunächst klären, wie frühere Partnerschaften verlaufen sind und inwiefern eine Verbindung mit dem neuen potentiellen Partner bisherigen unbewussten Beziehungsmustern entspricht.
Für eine persönliche Beratung (auch am Telefon) berechne ich EUR 80.- / Stunde, wobei Sie bei dieser Thematik von einem einstündigen Gespräch ausgehen sollten.
Gern gehe ich auf Ihre weiteren Fragen ein.
Mit freundlichen Grüßen
Martin A. Banger
0431 551100
Frage
Hallo Herr Banger.
Ich weiß nicht, ob Sie mir helfen können. Denn ich denke mal, diese Entscheidung muss ich ganz alleine treffen. Jedoch könnten Sie mir vielleicht sagen, was die Sterne darüber denken. Mein Freund ist jetzt über 400 km weit weggezogen, weil er dort Arbeit gefunden hat.
Er hat mich gefragt,ob ich nicht zu ihm kommen möchte.Also habe ich meinen Arbeitgeber gefragt,ob ich mich evtl. versetzen lassen könnte. Für meinen Arbeitgeber wäre das kein Problem, er würde sich darum bemühen, dass ich dann dort in der anderen Filiale arbeiten könnte. NUR falls es nicht funktionieren sollte, mit Freund oder Arbeit, wäre es schlecht für mich, wieder zurück zu kommen. Jetzt weiß ich nicht, ob es so eine gute Idee ist, meinen Arbeitsplatz hier aufzugeben. Falls irgendetwas nicht klappen sollte, wäre ich dann arbeitslos. Und hinzu kommt noch, dass ich mir letztes Jahr, eine Jahresvorschau für mein Sternzeichen, erstellen lassen habe. Von der Fa. XY. Und in dieser stand, dass ich mich von meinem Freund bzw. er sich von mir trennen wird. Oder wir eine große Krise meistern und dann erkennen, dass wir zusammen gehören.
Diese Vorausschau geht mir, bei meinem o.g. Problem nicht aus dem Kopf. Ich möchte keine Lösung und ich möchte auch niemanden, der mir sagt, was ich tun oder lassen soll. Nur vielleicht steht ja in den Sternen, dass ich es wagen kann, beruflich diesen Schritt zu machen. Und ob es auch beziehungsmäßig uns, meinem Freund und mir, gut tut.
Ich möchte keine Analyse, was ich in meinem restlichen Leben noch zu erwarten habe. Ich würde halt einfach nur gern wissen, ob ich diesen Schritt wagen kann. Oder ob die Sterne für mich so schlecht stehen, dass ich es dann in beruflicher oder beziehungsmäßiger Ebene bereuen würden. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich von Ihnen eine kurze Antwort bekommen.
Vielen Dank im voraus
J.
Antwort
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
In einer derartigen Situation lässt sich mithilfe der Astrologie durchaus eine Klärung finden. Natürlich nicht in jedem Fall, das heißt, ich müsste mir zunächst die Daten ansehen und noch einige Fragen zu der Situation stellen.
Die Angabe der Geburtszeit zumindest von Ihnen muss vorliegen. Auskunft über diese Angabe erhalten Sie beim Standesamt Ihres Geburtsortes.
Die prognostizierte Krise oder Trennung scheint ja bereits durch den Umzug vorzuliegen. Um Ihnen bei der Entscheidungsfindung behilflich zu sein, benötige ich mehr als Ihre Horoskopdaten. Aus dem Horoskop sind Trends und Chancen, Konflikte und Lösungsmöglichkeiten ersichtlich. Nicht aber zum Beispiel die Antwort auf die Frage: Was ist Ihnen diese Beziehung wert? So etwas lässt sich nur im Gespräch klären.
Möchten Sie einen Termin vereinbaren, rufen Sie mich bitte an:
0431 551100
Liebe Grüße aus Kiel
Martin A. Banger
Frage
Hallo Herr Banger!
Mein Name ist C. und Ihre Seite im Internet gefällt mir sehr gut.
Ich würde gerne wissen ob sie mir eine kostenlose Jahresvorschau im Bereich Liebe für das Jahr 2003 erstellen könnten.
Ich habe nämlich vorausgesagt bekommen, dass ich im Spätsommer 2003 meinen zukünftigen Ehemann kennenlernen soll. Er soll ein Italiener sein, den ich im Spätsommer bei dem Besuch einer Verwandten in Italien kennenlernen soll, zumal ich fest vorhabe diese Verwandte zu besuchen.
Gerne würde ich von Ihnen diesbezüglich genauere Erklärungen erhalten.
Ich freue mich auf Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
C.
Antwort
Hallo C.,
Astrologie und Wahrsagerei unterscheiden sich sehr voneinander – das Horoskop sagt uns nie, was genau passieren wird. Zeiten, in denen man eher eine Beziehung eingeht als in anderen sind zwar ermittelbar, aber kein Astrologe wird derart konkrete Vorhersagen machen, wie sie hier angesprochen wurde.
Ich sehe Astrologie als ein geeignetes Mittel, die derzeitigen Lebensphasen zu beschreiben und zu klären, wie man das Beste aus diesen macht.
Liebe Grüße aus Kiel und alles Gute für die Reise
Martin A. Banger
Astrologe
Frage
Guten Tag, Herr Banger,
ich weiß nicht, ob Sie auch mal eine kleine Anfrage zu einer Beziehung beantworten würden, denn ein ganzer Parter-Horoskop-Vergleich wäre momentan noch gar nicht angemessen. Ich habe vor ca. einem 1/4 Jahr einen Mann in einer Partysituation kennengelernt und am nächsten Morgen habe ich mich (leider) schon beim Frühstück verliebt. Verliebt? Ich weiß es nicht. Es ist nur so, dass ich ihn wahnsinnig anziehend finde und er ist mir vom ganzen Wesen her total vertraut.
Alte Geschichte, aber nun treffen und sprechen wir uns schon ein paar Wochen regelmäßig und jedesmal läuft’s mir wie Brausepulver durch die Adern. Er ist aber nicht verliebt. Sagt er. Aber er würde mit mir ins Bett springen – was ich bis jetzt verhindert habe, denn dazu ist er mir noch nicht vertrauenswürdig genug. Ich bin selbst kein Kind von Traurigkeit, aber er ist für mich ein spezieller Fall. Er bedeutet mir zu viel, als dass ich nur eine lockere Bettgeschichte will, komisch nicht? Er zieht aber bald weg, sagt er.
Und er hält sich für beziehungsunfähig. Bin ich auch. Zusammen haben wir aber immer viel Spaß – wir lachen fast nur und reden kann ich mit ihm auch über alles. Er interessiert sich für alles (auch andere Frauen leider). Wie gesagt, er ist in meinem Kopf und ich würde zu gerne wisse, ob ich „am Ball“ bleiben soll. Wenn Sie mir dazu nur einen Tip geben könnten, …
Antwort
Hallo Frau Z,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Bevor ich in Ihrem Fall die beiden Horoskope vergleichen würde, möchte ich Ihnen nahelegen, zu klären, was Sie von einer Beziehung erwarten.
Sie schreiben ja bereits, dass Sie keine lockere Bettgeschichte wollen. Solange Ihr Gegenüber ganz klar sagt, dass er keine feste Beziehung will, müssen Sie davon ausgehen, dass dies so auch stimmt.
Dieses Gefühl der tiefen Vertrautheit, das Sie erwähnen, darf nicht mit Liebe verwechselt werden. Die Intensität der Gefühle füreinander sagt nichts darüber aus, ob eine Beziehung lebbar ist. Wenn Sie meinen, dass dieser Mann es wert sein könnte, Ihr Partner zu werden, sollten Sie für sich entscheiden (ohne ihn darüber zu informieren), wie lange Sie auf ihn warten wollen. Machen Sie sich klar, dass Sie in dieser Zeit gebunden sind (zumindest in dem Sinn, dass wohl kaum ein anderer Mann eine Chance hätte, Sie für sich zu gewinnen) – Sie investieren also etwas und sollten durchaus darauf achten, ob Sie dafür das bekommen, was Sie sich erhoffen. Kann der Mann sich innerhalb der von Ihnen gesetzten Frist nicht näher auf Sie einlassen, müssen Sie entweder gehen oder sich eingestehen, dass Sie eine unverbindliche Affäre eingegangen sind (was völlig o.k. ist, wenn Sie dies wollen).
Worauf ich hinauswill, ist die Tatsache, dass Sie nicht überwiegend Ihrem Gefühl der Vertrautheit und Verliebheit folgen dürfen, wenn Sie die Antwort auf die Frage suchen: Ist er der Richtige? Um diese Frage zu klären, müssen Sie ihn an Ihren Beziehungskriterien messen (die sehr viel nüchterner sein dürften).
Solange dieser Mann sich nicht dafür entscheidet, sich auf Sie einzulassen, können Sie beide nicht herausfinden, ob Sie zusammenpassen. In den meisten Fällen entscheidet sich nach drei Monaten (Flirt- und Verliebtheitsphase), ob ein Paar sich näher aufeinander einlässt oder sich wieder trennt. Beziehungsunfähige (oder -willige) Menschen vermeiden es, diesen Schritt anzuerkennen und möchten die Erotik- und Verliebtheitsphase so lange wie möglich aufrechterhalten. Dies wird jedoch nie zu einer erwachsenen Beziehung führen.
Ich hoffe, Ihnen damit ein wenig weiterzuhelfen. Wenn Sie meinen, mehr über die Dynamik zwischen Ihnen beiden erfahren zu wollen, schau ich mir gern Ihre Daten an.
Liebe Grüße
Martin A. Banger
Frage
Sehr geehrte Damen und Herren,
in Ihrem Wochenend-Journal haben Sie ein Horoskop abgedruckt. Darin endet das Sternzeichen Waage bereits am 22.10. und das Sternzeichen Skorpion beginnt bereits am 23.10. … In vielen anderen Horoskopen ist der 23.10. noch Waage … Deshalb meine Frage an Sie: Wie kommen Sie zu Ihren Datumsangaben?
Antwort
Hallo Frau XXX,
alle diese Angaben, wann ein Tierkreiszeichen beginnt und wann es endet, sind ungefähre Angaben. Dies liegt daran, dass der Lauf der Sonne (bzw. der Erde, wenn Sie so wollen) und der Kalender nie genau in Übereinstimmung gebracht werden können.
Konkret heißt dies, dass ein Tierkreiszeichen nie um Mitternacht eines bestimmten Tages beginnt, sondern irgendwann im Laufe dieses Tages. Zudem verändert sich der Übergang von einem Zeichen zum nächsten jedes Jahr, und diese Schwankung kann bedeuten, dass ein Zeichenbeginn manchmal auf einen anderen Tag fällt als im Jahr davor.
Am 23.10. steht die Sonne frühmorgens tatsächlich noch in der Waage, den überwiegenden Teil des Tages aber bereits im Skorpion (dies gilt für die meisten jüngeren und mittleren Jahrgänge, bei Geburten vor ca. 1935 ist es meist umgekehrt).
Leider muss man sich bei der Zeitungsastrologie ja auf ein Datum festlegen, und daher ist den meisten Lesern dieses Problem nicht bekannt. In der Praxis eines Astrologen bedeutet dies, dass gelegentlich jemand mit einem (vermeintlichen) Tierkreiszeichen in die Beratung kommt und mit einem anderen wieder geht.
Mit freundlichen Grüßen aus Kiel
Martin A. Banger
Frage
Sehr geehrter Herr Banger,
ich habe vor einer Woche die Zusage für einen neuen Job bekommen. Die Vertragsunterzeichnung fällt nun mit Sicherheit in die Zeit in der Merkur rückläufig ist. Wie ich weiß, sollen Verträge nicht in dieser Zeit geschlossen werden. Was könnte dies nun für Auswirkungen haben? Muss ich mit Behinderungen, Verzögerungen oder sogar mit einer Fehlentscheidung meinerseits rechnen?
Vielleicht ist es Ihnen möglich, meine Frage zu beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
J. L.
Antwort
Hallo Frau L.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Für die Unterzeichnung eines Arbeitsvertrages dürfte Merkurs Rückläufigkeit kaum relevant sein. Sie können mir das genaue Datum der Vertragsunterzeichnung nennen und das des Vertragsbeginns, außerdem auch Ihren Geburtsort. Ich schaue mir die Konstellationen dann gern einmal genauer an.
Mit freundlichen Grüßen aus Kiel
Martin A. Banger
Sehr geehrter Herr Banger,
vielen Dank für die sehr schnelle Beantwortung meiner Frage. Ich habe mich sehr gefreut. Der Arbeitsbeginn ist der 1. XXX . Der Vertrag wird mir in der XXX zugesandt, ein genauer Tag ist leider nicht festgelegt. Mein Geburtsort ist XXX.
Mit freundlichen Grüßen
J. L.
Hallo Frau L,
ich denke, dass der rückläufige Merkur sich wenig auf die berufliche Situation selbst auswirkt. Zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem Arbeitsbeginn wandert Merkur aus dem zweiten Haus zurück ins erste. Möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Sie sich kurz nach Arbeitsantritt noch einmal Gedanken zum Thema Finanzen machen, falls sich Ihre Honorarforderungen als zu niedrig angesetzt herausstellen sollten.
Falls sich später zeigen sollte, dass Sie beruflich reichlich gefordert werden, mehr als Sie vorher erwartet haben, hat dies nichts mit Merkurs Rückläufigkeit zu tun, sondern mit Plutos Eintritt in Ihr zehntes Haus, der gerade stattfindet. Eine gute Gelegenheit, beruflich mehr Verantwortung zu übernehmen, aber nicht immer die leichteste Zeit, wenn es um Anerkennung und die Themen Autorität und Macht geht.
Grüße aus Kiel
Martin A. Banger
Anfrage Coaching
Sehr geehrte Frau XXX,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Das Coaching mit mir kann dann vom Arbeitsamt übernommen werden, wenn Sie eine Förderung als Ich-AG bewilligt bekommen haben. In diesem Fall bekommen Sie außer den normalen Fördergeldern auch Beihilfe für Coaching. Die Höhe dieser Beihilfe variert von Ort zu Ort und von Quartal zu Quartal zum Teil beträchtlich, alle teilnehmenden Ich-AGler müssen sich sozusagen einen Topf teilen. Ich kann Ihnen daher nicht sagen, wie hoch die Zuschüsse in Bremen zur Zeit sind. Zu Jahresbeginn stehen auf jeden Fall sehr viel umfangreichere Coaching-Gelder zur Verfügung als am Jahresende, was Sie in Ihrer Planung vielleicht berücksichtigen sollten.
Es ist außerdem Ermessenssache des jeweiligen Sachbearbeiters, was er als Coaching anerkennt und was nicht. Hier in Kiel gab es keine Probleme, als Astrologe meine Klienten zu coachen – alle eingereichten Rechnungen wurden bisher anerkannt. Von einem Klienten in Bremen wurde mir allerdings mitgeteilt, dass der dortige Sachbearbeiter astrologische Beratungen nicht als Coaching anerkennen möchte. Da ich für Selbständige keine rein astrologischen, sondern immer geschäftsbezogene Beratungen gebe, gehe ich davon aus, dass die Rechnungen dennoch übernommen werden.
Falls Sie ein Beratungsgespräch mit mir möchten, bevor Sie sich selbständig machen, berechne ich EUR 80.-/ Stunde (wobei eine Stunde beim Erstgespräch normalerweise ausreicht). Die Beratungen finden am Telefon statt und werden nach Bedarf vereinbart.
Als Astrologe berate ich Firmen, Selbständige und Menschen, die vor dem Schritt in die Selbständigkeit stehen. Die Astrologie hilft, das eigene Potential aufzudecken und persönliche Schwächen zu klären; darüber hinaus gibt sie wichtige Hinweise auf individuelle Entwicklungszyklen, die mitentscheidend für die mittel- und langfristige Zukunftsplanung sind.
Mit freundlichen Grüßen aus Kiel
Martin A. Banger
Anfrage Partnerhoroskop
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe eine Frage zur Berechnung der Aspekte im Partnerhoroskop. Wie kann man schnell und zuverlässig die Aspekte der Planeten der beiden Partner zueinander berechnen? Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon. D.h. ich denke, dass z.B. die gleiche Gradzahl von 2 Planten einen Aspekt bedingt. Ich kenne bereits die Aspekte meine eigenes Geburtshoroskop und die meines Partners. Über Tipps würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
K. M.
Antwort
Sehr geehrte Frau M.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es gibt Computerprogramme, die die Synastrie-Aspekte ermitteln, was die einzige Möglichkeit ist, diese Informationen schnell zu erhalten. Ich kann Ihnen allerdings kein brauchbares Programm nennen, da ich hierfür keines benutze.
Ich gehe davon aus, dass Sie die Grundlagen der Aspekte kennen, falls nicht sollten Sie sich zunächst mit diesen befassen (Was sind Aspekte? Welche gibt es?).
Wenn ich ein Partner-Horoskop erstelle, ermittle ich die Synastrie-Aspekte sozusagen per Hand, das heißt, ich liste zunächst auf, welche Planeten aus Horoskop A Winkel zu Planeten aus Horoskop B bilden.
Ich gehe der Reihe nach vor, beginnend mit dem Aszendenten aus A, dann der Sonne, usw. Es reicht, dies in einer Richtung zu untersuchen, allerdings sollte man anschließend kurz überprüfen, ob alle Planeten aus Horoskop B aspektiert worden sind. Unaspektierte Planeten, die durchaus eine Rolle spielen, könnten sonst übersehen werden.
Die Aspekte aus den Einzel-Horoskopen sind für diese Untersuchung unwichtig (für die Gesamt-Einschätzung einer Beziehung natürlich nicht).
Ich empfehle übrigens einen Orbis von 8 Grad, weshalb Sie mit der Untersuchung der Gradangaben eines Planeten nicht weit kommen werden.
Die Auflistung per Hand ist durchaus sehr viel sinnvoller als die mit einem Computerprogramm. Während man die Auflistung vornimmt, findet man langsam einen Zugang zu den verschiedenen Beziehungsthemen. Dabei werden Verbindungen unter den Aspektegruppen gefunden, die sonst leicht übersehen werden können.
Nach über 20 Jahren Praxis fällt es mir leicht, ein Horoskop aus dem Stehgreif zu interpretieren, ohne mich vorher groß damit zu befassen. Ich glaube, bei Partner-Horoskopen wird dies niemals möglich sein. Die Querverbindungen sind einfach zu komplex. Ich erwähne dies, weil Sie das Stichwort schnell im Zusammenhang mit der Erarbeitung von Partnerhoroskopen benutzten.
Freundliche Grüße aus Kiel
Martin A. Banger
Problematische Aspekte
Sehr geehrter Herr Banger,
ich möchte Sie gerne um eine Auskunft bitten: Sie wissen ja vielleicht noch, dass ich einen kleinen Sohn habe, dessen persönliches Horoskop Sie bereits angefertigt haben. Es gibt da etwas in meinem und in seinem Horoskop, was mich nachts nicht schlafen lässt und ich mir die größten Sorgen deswegen mache und zwar: Bei meinem Sohn Mars Quadrat Pluto und bei mir Neptun im 5. Haus! Bei Mars Quadrat Pluto habe ich nachgelesen, dass dies evtl. einen gewaltsamen Tod bedeutet und Neptun im 5. Haus evtl. die Trennung von einem Kind.
Bitte teilen Sie mir doch mir, wie Sie diese Konstellation sehen.
Es grüßt Sie herzlich
XXX.
Antwort
Hallo Frau XXX.,
machen Sie sich besser wegen einiger Einzelaspekte keine Sorgen. Die Deutung, die Sie zitieren ist völlig oberflächlich und auch nicht sinnvoll, was das Interpretieren eines Horoskopes angeht. Sie müssen unterscheiden zwischen der Deutung eines Einzelaspektes und der eines Horoskopes. Wenn ein Lehrbuch einem Aspekt eine Thematik zuordnet, bedeutet dies nicht, dass diese auch für das betreffende Horoskop zwingend gilt.
Zumindest die Neptundeutung scheint mir aus Sakoian/Acker – „Das große Lehrbuch der Astrologie“ zu stammen oder von jemandem, der sich von diesem Buch hat inspirieren lassen. Ich rate Ihnen generell davon ab, solche Quellen zur Interpretation des eigenen Horoskopes heranzuziehen.
Der Aspekt Mars-Pluto kann symbolisch mit Gewalt in Zusammenhang gebracht werden, was aber nicht soweit geht, dass man jemandem mit dieser Konstellation einen gewaltsamen Tod voraussagen kann. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt kann viele Formen annehmen, für die Betreffenden bedeutet dies immer zunächst die Auseinandersetzung mit dem eigenen starken Willen.
Wenn jemand mit Mars-Pluto einen gewaltsamen Tod erleidet, werde ich sicher als erstes überprüfen, ob diese Konstellation daran beteiligt war (wenn sie im Horoskop vorliegt). Man kann allerdings nicht behaupten, dass ein deutlicher Teil derer, deren Horoskop Mars-Pluto aufweist, eines gewaltsamen Todes sterben wird (die näheren Umstände des Todes regelt ohnehin das achte Haus).
Die Trennung von einem Kind halte ich für eine äußerst seltene Erscheinungsform von Neptun in fünf. Übertriebene Ängste und Befürchtungen in Bezug auf Kinder sind hier dagegen häufig anzutreffen (ein hohes kreatives Potential ebenfalls). Letztendlich ist jeder zwölfte Elternteil von dieser Konstellation betroffen.
Ich hoffe, Ihre Bedenken damit zu zerstreuen.
Freundliche Grüße aus Kiel
Martin A. Banger
Danke!
Und es stimmt, es ist aus Sakoian/Acker. Ich bin sehr beruhigt, auch wenn das Horoskop meines Sohnes einige besorgniserregende Aspekte aufweist, wie z. B. Sonne / Neptun und Mond / Neptun.
Aber dieses Mars Qua Pluto hat mir den Verstand geraubt.
Danke für Ihre Antwort
XXX
Hallo Herr Banger,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort. Ich bin sehr froh, Sie zu kennen und mit meinen Fragen an Sie herantreten zu dürfen. Mir sind noch zwei Dinge eingefallen, die ich Sie gerne fragen wollte und zwar, war ja dieses Jahr das Uranusjahr. Sie wissen doch sicherlich welcher Planet nächstes Jahr herrscht? Sie senden mir ja jedes Jahr Ihre Prognose, die ich gerne und aufmerksam lese. Und um wieder zu meinem Sohn zurückzukehren: Mir ist aufgefallen, dass in YYYs Horoskop die Venus nicht aspektiert ist. YYY hat die Venus im Löwen und im 11. Haus aber wie gesagt, keine Aspekte. Wie denken Sie darüber?
Viele Grüße,
XXX
Hallo Frau XXX,
diese Zuordnung der Planeten zu den einzelnen Jahren sollte nicht zu ernst genommen werden. Hauptsächlich stammt diese Praxis aus dem Mittelalter, aus einer Zeit also, als man den Planeten Uranus noch nicht kannte. Es wurden ursprünglich also die sieben bekannten „Planeten“ nacheinander den Jahren zugeordnet, wobei es auch damals schon widersprüchliche Zuordnungen gab. Dann kommt dazu, dass unser Jahresanfang astronomisch-astrologisch nicht begründet werden kann (also in dieser Hinsicht völlig willkürlich gelegt wurde). Das astrologische Jahr beginnt eigentlich mit dem Frühlingsbeginn um den 20.3. herum (bei manchen Kulturen zu Winterbeginn, was ebenfalls eine gewisse Berechtigung hat).
Wenn ich mich recht erinnere, haben wir 2004 das Mars-Jahr nach der sogenannten chaldäischen Reihe, im kommenden Jahr jedenfalls das Merkur-Jahr. Schauen wir mal, ob das Sinn macht …
Ich habe mir das Horoskop Ihres Sohnes noch einmal angesehen. Venus bildet eine Konjunktion zum Mond, ist somit also nicht unaspektiert. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob Sie auch Texte von mir erhalten haben. Dort wäre dann jedenfalls einer mit dem Titel aufgeführt: „Mond und Venus stehen nah beieinander“. Der Orbis ist meines Erachtens durchaus noch zulässig, im Falle des Mondes halte ich sogar 8 Grad noch für angemessen.
Unaspektierte Planeten weisen nicht unbedingt auf spezielle Schwierigkeiten hin, manchmal tun sie dies jedoch sehr deutlich. Eine unaspektierte Venus bei einem Mann kann darauf hinweisen, dass er das Thema Frauen/Liebe (und eventuell Geld) schwer in sein Gesamtleben integrieren kann – manchmal ist er damit sehr in Kontakt, die meiste Zeit vergisst oder verdrängt er dieses Thema dagegen.
Insgesamt scheint mir allerdings, dass Sie, wie man so sagt, das Pferd von hinten aufzäumen. Mit dem Horoskop ist uns ein Instrument in die Hand gegeben worden, uns selbst und andere Menschen besser zu verstehen. Wenn wir das Horoskop für die psychologische Arbeit nutzen, und dort meinetwegen eine unaspektierte Venus vorfinden, erhalten wir wertvolle Hinweise darauf, was es mehr zu integrieren gilt.
Ein Mann, dessen Astrologe diese Venus-Thematik anspricht, mag erleichtert sein, zu hören, dass es in seinem Horoskop ein Bild gibt für eine Erfahrung, die er bisher kaum in Worte fassen konnte. In einer Beratung sollte er Anstöße dafür erhalten, wie diese Seite stärker in sein Leben integriert werden kann. Das Horoskop zeigt uns also (unter anderem), was wir lernen können, um mehr Erfüllung zu erfahren.
Ein erwachsener Mann mag nach einer astrologischen Beratung sagen: Gottseidank, jetzt verstehe ich mich besser. Sie sagen bereits jetzt im Vorfeld: Oh Gott – mein Sohn hat die und die Konstellation. Ohne es zu beabsichtigen sagen Sie damit letztendlich auch: Oh je, er muss dies und dies lernen.
Ich kann diese Haltung, wenn es um die eigenen Kinder geht, natürlich verstehen. Unsere Tochter wird jetzt vier und ich schaue wirklich selten in ihr Horoskop. Natürlich kenne ich ihre grundlegenden Konstellationen und ein oder zwei sind dabei, bei denen ich mich schon einmal gefragt habe, wie sie die denn eigentlich meistern will. Im Grunde sehe ich es aber so, dass der Mensch nicht unter den Aspektthemen leidet, sondern diese Themen verkörpert und sich auf den jeweiligen Ebene entwickelt.
Freundliche Grüße
Martin A. Banger
Hallo Herr Banger,
… Selbstverständlich hat mein Kleiner einige sehr schöne Aspekte und eigentlich mehr schöne als schlechte. Aber ich kann mir nicht helfen, ich mache mir eben Sorgen. Ich bin froh, dass Sie das verstehen können. Ich wünsche mir, mich, was meinen Kleinen angeht, mehr entspannen zu können und die Dinge auf mich zukommen zu lassen. Aber ich mache mir ständig Gedanken, auf was ich bei seiner Erziehung achten muss und setze mich dabei selbst unter Druck. Ich habe angst, ganz konkret vor einer Sucht, vor einem üblen Freundeskreis und ich will ihn beschützen vor dieser „bösen Welt“. Es vergeht ja kein Monat, an dem nicht über ein fürchterliches Verbrechen an Kindern in den Medien berichtet wird …
Ich danke Ihnen herzlich!
Hallo Frau XXX,
Die Sorge um das Wohl der Kinder sollte uns nicht dazu verleiten, das Vertrauen in das Leben einzuschränken. Auch wenn „die Welt da draußen“ nicht immer nur ein angenehmer Ort ist und manche Gefahren bergen mag, glaube ich, dass es zunächst einmal wichtig ist, das grundsätzliche Lebensvertrauen der Kinder nicht zu beschneiden. Dieses Vertrauen wird immer auch Selbstvertrauen bedeuten – wenn wir unseren Kindern das Vertrauen in das Leben nehmen, beschneiden wir auch deren Selbstvertrauen. Die Unterscheidung zwischen übertriebenen Befürchtungen und gesunder Vorsicht zu treffen ist nie einfach – als Eltern sind wir immer wieder herausgefordert, ein Stück mitzuwachsen und unser eigenes Lebensvertrauen neu zu finden.
Insgesamt ist das Bild, das die Medien vom gesellschaftlichen Leben zeichnen, grob verzerrt. Natürlich passieren auch schreckliche Dinge in der Welt, aber die Medien leben eben davon, fast ausschließlich von diesen zu berichten und sie breitzutreten. Würden wir täglich in der Presse überwiegend von Menschen lesen, die Krisen gemeistert, Krankheiten überwunden haben, eine normale Ehe führen, das Abitur geschafft oder einfach nur zufrieden vor sich hinleben, wäre unser Bild vom gesellschaftlichen Leben sicher ein anderes.
Schicksal ist nicht wirklich vermeidbar, auch wenn Astrologie uns helfen kann, Krisensituationen vorab zu erkennen und uns angemessen vorzubereiten (und zum Teil auch abzusichern). Ich bin im Laufe meiner Arbeit immer wieder auch mit sehr harten Klienten- und Kinder-Schicksalen konfrontiert worden. Fast alle dieser harten Erfahrungen hatten ihre Ursachen im näheren Umfeld, also in der Familie und im Alltag und fast nie in einer unvorhersehbaren Bedrohung durch die gesellschaftliche Umwelt. Doch nahegehen werden Nachrichten über Kindesentführungen oder Gewalt an Kindern wohl allen Eltern (und sicher auch Nichteltern).
Freundliche Grüße aus Kiel
Martin A. Banger
Leserbrief „Uranus im Widder“
Auf meinen Artikel „Aufbruchstimmung – Uranus im Widder“ in der Meridian 6/2010 ging ein Leserbrief ein, auf den ich eine ausführliche Antwort verfasst habe:
Guten Morgen Herr Jehle,
heute las ich den Artikel Aufbruchstimmung von Herrn Banger und bin sehr erschrocken.
Seit etwa 20 Jahren lese ich den Meridian und dann so ein altkonservativer Artikel zu Uranus im Widder
Als gäbe es keinen Entwicklungsprozeß……..
Herr Banger schildert ausführlich die Hemmung und Kompensation dieser beiden Planetenprinzipien.
Doch was hat das mit Entwicklung und Reifung zu tun?
Außerdem mag ich es gar nicht, wenn selbst Astrologen darein verfallen, Angst zu schüren.
Traurig bin ich, daß sie als Redakteur das so stehen lassen und herausgeben…..
Ich lese gerne und mit großem Interesse Ihre Beiträge und entnehme denen immer wieder Wahl- und entwicklungschancen.
Gerade das begrüße ich am Meridian und an der Astrologie, daß sie mir neue Wege eröffnet.
Und dann trifft es Uranus, den Wegbereiter
er wird für Dinge verantwortlich gemacht, die aus dem verkrusteten alten kriegerischen Weltbild entstanden sind.
Es erschüttert mich.
Sasportas beschreibt in „Uranus, Neptun, Pluto im Transit“ auf Seite 66ff wie die Venuskraft genutzt werden kann für Veränderungen und Seite 77 den Geist in allem, der gerade in Veränderungen sichtbar werden kann.
Und bei Hermann Meyer „Astrologie und Psychologie“ S. 142 ff erfahre ich, daß ich mit Uranus lernen kann, mich nicht mehr permanent befreien zu müssen von etwas, sondern wirklich frei zu sein.
Hermann Meyer legt großen Wert darauf, aus der Hemmung oder Kompensation heraus in einen Entwicklungsprozeß einzutreten.
Und das wünsche ich uns allen, und besonders den Astrologen, denn das ist doch eine der wichtigen Aufgaben als uranischer Mensch………….
vorangehen in eine neue Zeit
Aufbrechen in das unbekannte NEUE
Utopien entwickeln für eine Welt im Gleichgewicht
sich für die Gemeinsachaft vorausschauend in die Zukunft bewegen
Otto Scharmer lesen
in die Zukunft hinein denken, indem ich mich dem leeren Raum anvertraue
für das Neue braucht es Wagnis und keine lähmende Angst
Herzliche Allerheiligengrüße
von einer treuen Leserin
XXX
Sehr geehrte Frau XXX,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu meinem Artikel „Aufbruchstimmung“. Wer schreibt, weiß oft nicht, wie das Geschriebene bei Lesern ankommt. Zwei, drei erfreuliche Rückmeldungen gibt es meistens, Kritik selten. Das liegt nicht daran, dass es nichts zu kritisieren gäbe, sondern daran, dass man als Leser Kritik eher für sich behält, weil eine höhere innere Hürde überwunden werden muss, diese zu äußern. Als Autor weiß ich, dass Kritik mich manchmal weiterbringt als jedes Lob es je könnte. Kurz: Mein Dank ist ernstgemeint.
Einen Teil Ihrer Kritik allerdings möchte ich gleich entkräften. Hemmung oder Entwicklung im Sinne Meyers – die Frage nach dieser Alternative stellt sich für mich nicht. Ich schreibe über kollektive Trends, nicht über individuelles Potential. Ich glaube nicht, dass die Schlussfolgerungen aus der Individualastrologie eins zu eins auf die Mundanastrologie übertragen werden können, weil das Kollektiv schwerfälliger reagiert als der Einzelne. Wo wir uns als Person einem Entwicklungsprozess bewusst stellen können, ihn möglicherweise selbst suchen, kann die Masse dies nicht.
Einen anderen Ihrer Kritikpunkte nehme ich mir jedoch zu Herzen. Sie schreiben, dass Sie erschrocken sind, sprechen von „Angst schüren“ und „lähmender Angst“. Wenn Sie nach dem Lesen meines Artikels annehmen, ich wolle Ängste schüren, bin ich überrascht und selbst ein wenig erschrocken. Das habe ich nicht beabsichtigt. Wo ich schwierige Tendenzen aufzeige, geht es mir nicht darum, ein düsteres Bild der Zukunft zu zeichnen. Ich denke, dass jede Konstellation eine neutrale Energieform repräsentiert. Wenn ich im Zusammenhang mit dem Widder-Uranus die Attribute „chaotisch“ und „kämpferisch“ wähle, meine ich dies nicht wertend. Ordnung und Chaos sind Gegenspieler, die nie allein auftreten, genauso Kampf und Hingabe.
Was nun erschrickt Sie an meinem Artikel? Die Ausführungen über die Abenteurer, die technischen Entwicklungen, über Architektur, Zeitgeist und Musikstile werden Sie sicher nicht meinen. Und auch nicht den letzten Absatz, in dem ich auf die Möglichkeit eines neuen physikalischen Weltbildes hinweise. Dass die Urknalltheorie in Vergessenheit geraten könnte, wird nur wenigen den Schlaf rauben. Sicher beziehen Sie sich auf den ersten Absatz, in dem ich die dramatischen Entwicklungen der letzten Uranus-Widder-Phase hervorhebe und einen Bezug zur Gegenwart suche. Der Grund, dass ich mich dort überwiegend mit der Vergangenheit befasse, ist der, dass ich die Zukunft nicht kenne. Ich erwarte nicht, dass die jetzige Uranus-Widder-Phase die Fortführung der vorhergehenden wird, sondern versuche herauszuarbeiten, was die Essenz einer Konstellation ist. Für die damalige Zeit ist dies gut nachvollziehbar; in welchen Formen sich diese Essenz jetzt äußert, wird sich zeigen.
Ich stelle die deutsche Aufrüstung von damals in einen Zusammenhang mit dem aktuellen Umbruch in der deutschen Militärpolitik. Damit will ich nicht andeuten, wir würden den nächsten Weltkrieg vorbereiten. Ich weiß nicht, wohin dieser politische Umbruch führt, ahne aber, dass er nicht unbedingt zum Völkerfrieden beitragen wird. De fakto läuft der dritte Weltkrieg längst und Deutschland mischt dort kräftig mit. Kaum tritt Uranus von den Fischen in den Widder – vom Verborgenen ans Licht – treten auch deutsche Politiker ins Scheinwerferlicht und verkünden mutig: „Wir sind wieder wer. Wir kämpfen für freie Handelswege“. Das kann man ehrlich finden oder dämlich, Mars-Uranus finde ich hier eindeutig wieder. Sie schreiben: „Und dann trifft es Uranus, den Wegbereiter er wird für Dinge verantwortlich gemacht, die aus dem verkrusteten alten kriegerischen Weltbild entstanden sind.“ Nein, Frau XXX, ich mache Uranus nicht verantwortlich, ich glaube noch nicht einmal, dass Planeten irgendetwas bewirken.
Wenn Sie so wollen, könnte man etwa formulieren: „dieser oder jener Politiker nutzt die uranischen Kräfte aus dem Zustand der Kompensation heraus.“ Aber das ist es nicht, worum es mir geht. Mich interessiert, wo ein neuer Trend sichtbar wird. Ich meine, wir sehen bereits die ersten Anzeichen einer neuen Zeit, und wir werden dem Speziellen dieser Zeit in den kommenden Jahren in vielen Bereichen in vielfältigen Formen begegnen, manchmal egozentrisch-kriegerisch, manchmal mutig befreiend. Wenn Sie im Zusammenhang mit unseren Aufrüstungsbestrebungen von einem verkrusteten alten Weltbild sprechen, habe ich dafür Verständnis. Nur vielleicht sollten Sie sich damit an Ihren Verteidigungsminister wenden und nicht an den Astrologen der auf diese Tendenzen hinweist.
In meinem Artikel behaupte ich: „Die aktuelle Diskussion über die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht ist keineswegs dem Friedensgedanken geschuldet. … Etwas anderes wäre mit Uranus im Widder auch vollkommen undenkbar, untersteht das Streben nach Frieden unter den Völkern schließlich dem gegenüberliegenden Zeichen Waage.“ und “ Das Recht des Stärkeren … dürfte durchaus Thema unter Uranus im Widder werden.“ Uranus im Widder aktiviert die marsischen, die egozentrischen Kräfte. Das ist nicht gut oder schlecht, es ist das, was passiert (neben anderen Tendenzen, was wir nicht vergessen sollten). Wie bei allen Konstellationen wird sich dies teils auf kreative Weise äußern, teils auf destruktive.
Sie verweisen auf Sasportas, der beschreibt, wie die Venuskraft für Veränderungen genutzt werden kann. Am Ende des betreffenden Kapitels („Die Geburt der Venus“ in „Götter des Wandels“ ) kommt Sasportas zu dem Schluss: „Wenn trotz Diplomatie und Takt nichts erreicht werden kann … werden wir wahrscheinlich keine andere Wahl haben. … Manchmal gibt es keine andere Wahl, als bestimmte Formen zu zerstören …“ Das ist der gleiche Schluss, zu dem Mars-Uranus kommt. Venus mag das Ideal sein, das uns leitet, doch der Lauf der Welt wird nicht von Venus bestimmt. Alle kommen einmal zum Zuge, nur so ergibt Astrologie und damit das Leben ein sinnvolles Ganzes. Und was den Uranuszyklus betrifft, ist Mars jetzt dran, Mars der auf uranische Weise Neues wagt. „für das Neue braucht es Wagnis“, schreiben auch Sie. Nur ob Neues immer besser, edler, weiser ist, wird sich erst später herausstellen.
In gewisser Hinsicht machten die Aufrüstungsbestrebungen des Deutschen Reiches unter Uranus im Widder Sinn. Dieser Schritt wurde von großen Teilen der Regierung und der Bevölkerung als Befreiungsschlag gesehen, als Befreiung von den Fesseln absurder und unerfüllbarer Reparationsforderungen. Und auch der aktuelle Trend, deutsche Soldaten in alle Welt zu schicken, hat innerhalb eines gewissen Kontextes etwas mit Befreiung zu tun: Will Deutschland sich aus der Umklammerung der untergehenden Weltmacht USA befreien, muss es eigene Wege gehen. Ob dies nun unbedingt militärische Wege sein müssen, nun ja. Und ob dies alles dem eigentlichen uranischen Geist geschuldet ist, ist wieder eine andere Frage. Diese Dinge so zu deuten, meint nicht, sie gutzuheißen.
Ich hoffe, ich konnte ihre Bedenken zerstreuen, dass ich auf eine bedrohliche Zukunft oder eine fatale Konstellation hinweisen wollte. Mit Merkur im Widder neigt man dazu, Teile der Argumentationskette zu überspringen, nach dem Motto: „Man weiß doch, was ich meine und worauf ich hinaus will“. Wenn mein Artikel Ängste schürt, war dies offensichtlich nicht der Fall und ich werde wohl weiter an meinem Stil arbeiten.
Freundliche Grüße
Martin A. Banger
Antwort auf Leserbrief zum Thema Zeitungsastrologie
Sehr geehrter Herr Dr. G.,
die Volksstimme Magdeburg hat Ihren Leserbrief zum Thema Horoskope an mich weitergeleitet, und ich möchte gern Stellung zu Ihrem Schreiben nehmen.
Auch wenn viele meiner Berufskollegen dies nicht gern hören werden – in einem Punkt gebe ich Ihnen, bzw. dem von Ihnen zitierten Herrn Prof. Dr. Prokop, vollkommen Recht: Astrologie hat nichts mit Wissenschaft zu tun! Zumindest nicht mit dem, was wir heute unter Wissenschaft verstehen. Astrologie geht einen eigenen Erkenntnisweg, der sich nicht naturwissenschaftlich zu beweisen braucht. Als Astrologe halte ich die Grundannahme der modernen Naturwissenschaften, die Welt, der Mensch und das Leben könnten rational erschöpfend erklärt werden, sogar für eine regelrechte Wahnvorstellung.
Warum die Mutter vieler moderner Wissenschaften (Astronomie, Psychologie, Mathematik) heute nicht mehr als Wissenschaft gelten kann, ist ein komplexes Thema, das ein gewisses Maß an Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung mit dem modernen Denken erfordert. Ausführlich gehe ich auf dieses Thema in meinem Buch ”Astrologie – was ist das eigentlich?” ein (ab Februar 2001 im Iris-Verlag). Um es an dieser Stelle kurz zu machen: Ich betrachte Astrologie und ähnliche Gebiete als den Schatten der modernen Naturwissenschaften. Auch wenn die Naturwissenschaft ihren Schatten bekämpft, ignoriert oder lächerlich macht – sie wird ihn nicht los.
Ist es nicht bemerkenswert, dass gerade die selbsternannten Vertreter des wissenschaftlichen Denkens sich immer wieder so entschieden gegen die Zeitungsastrologie wenden. Ohne es selbst zu merken, legen sie hierbei einen Eifer an den Tag, der nur missionarisch genannt werden kann. Die Gefahr kann ja wohl kaum in den harmlosen Sprüchlein für jeden Tag liegen. Worin liegt sie dann? Die Gefahr besteht für die Naturwissenschaft schlicht und ergreifend darin, dass sich Menschen auch heute noch vom Magischen, Nicht-Rationalen unwiderstehlich angezogen fühlen.
Solange die Wissenschaft dieses menschliche Grundbedürfnis nach dem Magischen nicht anerkennt; solange sie nicht begreift, dass das Leben aus der subjektiven Sicht des Menschen immer auch magisch, dunkel und unberechenbar bleiben wird – solange wird sie dem Menschen nicht gerecht (die Errungenschaften des logischen Geistes und die Notwendigkeit, diesen weiterzuentwickeln will ja niemand in Abrede stellen).
Astrologie befasst sich in erster Linie mit subjektiven Dimensionen wie Sinn und Wert – Eigenschaften, die in der objektiven Naturwissenschaft keinen Raum haben. Gerade dies macht die Astrologie für viele Menschen so anziehend: in einer durch die Wissenschaften sinnentleerten Welt befasst sie sich mit dem Sinn, der hinter den Ereignissen unseres Lebens liegt.
Ich behaupte nun nicht, dass ein Zeitungs-Horoskop dieser Dimension der Astrologie gerecht werden kann. Es handelt sich hier natürlich um Unterhaltung; im eigentlichen Sinne auch nicht um Astrologie, sondern eher um eine moderne Form des Orakels.
Den Bogen von der Veröffentlichung eines Tages-Horoskopes hin zum Rechtsradikalismus der neuen Bundesländer zu schlagen ist schon eine ziemlich gewagte Sache. Und doch verstehe ich Ihre Argumentation in ihrer letzten Konsequenz. Auf der einen Seite sehen Sie das logische, vom Verstand geprägte Handeln, auf der anderen Seite alles Irrationale, und dazu gehören für Sie eben rechtsradikale Tendenzen genauso wie die Astrologie.
Das darf natürlich Ihre Sicht der Dinge bleiben – nur leider wird Ihnen diese niemals erlauben, zu verstehen, wie es zu so irrationalen rechtsradikalen Exzessen in dieser ach-so-aufgeklärten Zeit kommen kann. Ich habe keine Zweifel daran, dass eine von Ihnen vorgeschlagene Serie: ”Denken – und mit Vernunft handeln” bestenfalls gar nichts, schlimmstenfalls genau das Gegenteil von dem bewirken wird, was sie bewirken soll.
Je aufgeklärter und rationaler eine Gesellschaft ist, desto mächtiger wird ihr irrationaler Schatten. Für mich als ”Westler” erschien die DDR immer sehr rational, sehr vernünftig und sehr nüchtern (ich meine den Gesamteindruck, die Leitbilder, nicht die einzelnen obskuren Blüten, die ja jedes System irgendwann ausbildet).
Ich habe kein Verständnis für die aktuellen radikalen Trends, aber ich kann sie verstehen. Die Jugend wird sich immer – in jeder Generation erneut – gegen die Macht der etablierten Vernunft zur Wehr setzen und die vorhergehende Generation mit ihrem eigenen Schatten konfrontieren.
Die Lösung kann also nicht darin liegen, noch vernünftiger vorzugehen (weder was unseren Umgang mit der Jugend betrifft, noch den der Wissenschaft mit dem Magischen). Glauben Sie denn allen Ernstes, dass das Bedürfnis der Jugend, nach Abenteuer, nach Leben und nach Selbstentdeckung mit nüchterner, logischer, rationaler Aufklärung zufrieden gestellt werden kann? Sind Sie selbst denn niemals 18 gewesen?
Wir leben in einer Zeit der Spaltung zwischen dem Rationalen und dem Nicht-Rationalen, zwischen Geist und Seele. Die Astrologie, die weder völlig logisch, noch völlig magisch ist, in der Welt des Logos genauso zu Hause wie in der der Magie, ist in der Lage die Brücke zwischen beiden Welten zu schlagen. Aus diesem Grund waren Kepler, Newton und Einstein von ihr überzeugt, aus diesem Grund findet sie seit Jahren immer breiteren Einzug in alle Bereiche gesellschaftspolitischen Denkens und Handelns.
Martin A. Banger
Astrologe, Kiel
Antwort auf Leserbrief zum Thema Zeitungsastrologie
Sehr geehrter Herr Dr. G.,
die Volksstimme Magdeburg hat Ihren Leserbrief zum Thema Horoskope an mich weitergeleitet, und ich möchte gern Stellung zu Ihrem Schreiben nehmen.
Auch wenn viele meiner Berufskollegen dies nicht gern hören werden – in einem Punkt gebe ich Ihnen, bzw. dem von Ihnen zitierten Herrn Prof. Dr. Prokop, vollkommen Recht: Astrologie hat nichts mit Wissenschaft zu tun! Zumindest nicht mit dem, was wir heute unter Wissenschaft verstehen. Astrologie geht einen eigenen Erkenntnisweg, der sich nicht naturwissenschaftlich zu beweisen braucht. Als Astrologe halte ich die Grundannahme der modernen Naturwissenschaften, die Welt, der Mensch und das Leben könnten rational erschöpfend erklärt werden, sogar für eine regelrechte Wahnvorstellung.
Warum die Mutter vieler moderner Wissenschaften (Astronomie, Psychologie, Mathematik) heute nicht mehr als Wissenschaft gelten kann, ist ein komplexes Thema, das ein gewisses Maß an Bereitschaft zur kritischen Auseinandersetzung mit dem modernen Denken erfordert. Ausführlich gehe ich auf dieses Thema in meinem Buch ”Astrologie – was ist das eigentlich?” ein (ab Februar 2001 im Iris-Verlag). Um es an dieser Stelle kurz zu machen: Ich betrachte Astrologie und ähnliche Gebiete als den Schatten der modernen Naturwissenschaften. Auch wenn die Naturwissenschaft ihren Schatten bekämpft, ignoriert oder lächerlich macht – sie wird ihn nicht los.
Ist es nicht bemerkenswert, dass gerade die selbsternannten Vertreter des wissenschaftlichen Denkens sich immer wieder so entschieden gegen die Zeitungsastrologie wenden. Ohne es selbst zu merken, legen sie hierbei einen Eifer an den Tag, der nur missionarisch genannt werden kann. Die Gefahr kann ja wohl kaum in den harmlosen Sprüchlein für jeden Tag liegen. Worin liegt sie dann? Die Gefahr besteht für die Naturwissenschaft schlicht und ergreifend darin, dass sich Menschen auch heute noch vom Magischen, Nicht-Rationalen unwiderstehlich angezogen fühlen.
Solange die Wissenschaft dieses menschliche Grundbedürfnis nach dem Magischen nicht anerkennt; solange sie nicht begreift, dass das Leben aus der subjektiven Sicht des Menschen immer auch magisch, dunkel und unberechenbar bleiben wird – solange wird sie dem Menschen nicht gerecht (die Errungenschaften des logischen Geistes und die Notwendigkeit, diesen weiterzuentwickeln will ja niemand in Abrede stellen).
Astrologie befasst sich in erster Linie mit subjektiven Dimensionen wie Sinn und Wert – Eigenschaften, die in der objektiven Naturwissenschaft keinen Raum haben. Gerade dies macht die Astrologie für viele Menschen so anziehend: in einer durch die Wissenschaften sinnentleerten Welt befasst sie sich mit dem Sinn, der hinter den Ereignissen unseres Lebens liegt.
Ich behaupte nun nicht, dass ein Zeitungs-Horoskop dieser Dimension der Astrologie gerecht werden kann. Es handelt sich hier natürlich um Unterhaltung; im eigentlichen Sinne auch nicht um Astrologie, sondern eher um eine moderne Form des Orakels.
Den Bogen von der Veröffentlichung eines Tages-Horoskopes hin zum Rechtsradikalismus der neuen Bundesländer zu schlagen ist schon eine ziemlich gewagte Sache. Und doch verstehe ich Ihre Argumentation in ihrer letzten Konsequenz. Auf der einen Seite sehen Sie das logische, vom Verstand geprägte Handeln, auf der anderen Seite alles Irrationale, und dazu gehören für Sie eben rechtsradikale Tendenzen genauso wie die Astrologie.
Das darf natürlich Ihre Sicht der Dinge bleiben – nur leider wird Ihnen diese niemals erlauben, zu verstehen, wie es zu so irrationalen rechtsradikalen Exzessen in dieser ach-so-aufgeklärten Zeit kommen kann. Ich habe keine Zweifel daran, dass eine von Ihnen vorgeschlagene Serie: ”Denken – und mit Vernunft handeln” bestenfalls gar nichts, schlimmstenfalls genau das Gegenteil von dem bewirken wird, was sie bewirken soll.
Je aufgeklärter und rationaler eine Gesellschaft ist, desto mächtiger wird ihr irrationaler Schatten. Für mich als ”Westler” erschien die DDR immer sehr rational, sehr vernünftig und sehr nüchtern (ich meine den Gesamteindruck, die Leitbilder, nicht die einzelnen obskuren Blüten, die ja jedes System irgendwann ausbildet).
Ich habe kein Verständnis für die aktuellen radikalen Trends, aber ich kann sie verstehen. Die Jugend wird sich immer – in jeder Generation erneut – gegen die Macht der etablierten Vernunft zur Wehr setzen und die vorhergehende Generation mit ihrem eigenen Schatten konfrontieren.
Die Lösung kann also nicht darin liegen, noch vernünftiger vorzugehen (weder was unseren Umgang mit der Jugend betrifft, noch den der Wissenschaft mit dem Magischen). Glauben Sie denn allen Ernstes, dass das Bedürfnis der Jugend, nach Abenteuer, nach Leben und nach Selbstentdeckung mit nüchterner, logischer, rationaler Aufklärung zufrieden gestellt werden kann? Sind Sie selbst denn niemals 18 gewesen?
Wir leben in einer Zeit der Spaltung zwischen dem Rationalen und dem Nicht-Rationalen, zwischen Geist und Seele. Die Astrologie, die weder völlig logisch, noch völlig magisch ist, in der Welt des Logos genauso zu Hause wie in der der Magie, ist in der Lage die Brücke zwischen beiden Welten zu schlagen. Aus diesem Grund waren Kepler, Newton und Einstein von ihr überzeugt, aus diesem Grund findet sie seit Jahren immer breiteren Einzug in alle Bereiche gesellschaftspolitischen Denkens und Handelns.
Martin A. Banger
Astrologe, Kiel
eMail an web.de
seite1@web.de
Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Ihrer Info-Seite zum Thema Sonne, Mond und Sterne vom 20.2.01 fand ich eine Falschinformation, auf die ich Sie gerne hinweisen möchte.
Zur Zeit der babylonischen Astronomie vor mehr als zweitausend Jahren erreichte die Sonne im Krebs ihre höchste Jahresposition. Damals lag der Sommerpunkt im Krebs, weshalb man heute noch vom Wendekreis des Krebses spricht.
Der Autor verwechselt hier Tierkreiszeichen mit Sternbildern. Mit Wendekreis des Krebses ist der Punkt 0 Grad Krebs (entspricht 90 Grad ekliptikaler Länge) gemeint. Dieser Punkt bezieht sich auf den tropischen, nicht auf den siderischen Tierkreis. In jedem Jahr – 2000 vor Christi, heute und auch 10.000 nach Christi – ist Sommeranfang (Wendekreis des Krebses), wenn die Sonne 0 Grad Krebs im tropischen Tierkreis erreicht.
Vielleicht können Sie meine Anmerkung an den Autoren weiterleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin A. Banger
Kiel
eMail an Sternzeit (Deutschlandfunk)
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie auf einige unkorrekte Darstellungen in dem von Ihnen im Internet veröffentlichten Manuskript der Rubrik Sternzeit vom: 7.10.2002 aufmerksam machen (Titel: Ein verlorenes Mitglied des Tierkreises).
Als Laien wird es Ihnen wahrscheinlich nicht bekannt sein, dass der Begriff Sternbild etwas anderes bedeutet als der Begriff Tierkreiszeichen. Der Autor des Artikels kennt diesen Unterschied sehrwohl, da er beide Begriffe korrekt benutzt. Schade ist nur, dass er dem Leser den Unterschied nicht erklärt und ihm sogar weismachen möchte, die Tierkreiszeichen wären falsch festgelegte Sternbilder. Dies ist keineswegs der Fall, und auch heute noch sind die Grenzen der Tierkreiszeichen inernational gültig. Daher finden sich in vielen astronomischen Kalendern beide Termine: der Übergang der Sonne in ein Sternbild und der davon unterschiedene Übergang in ein Tierkreiszeichen (z.B.: Kosmos-Himmelsjahr, herausgegeben von Prof. Dr. Keller vom Planetarium Stuttgart).
Der Autor schreibt: Diese Abweichung zeigt, wie sich die Grenzen der Sternbilder im Laufe von Tausenden von Jahren verändert haben.
Diese Aussage ist völlig unsinnig. Die Abweichung zwischen Tierkreiszeichen und Sternbildern zeugt von keiner allmählichen Veränderung irgendwelcher Grenzen. Sowohl die Grenzen der Tierkreiszeichen als auch die der Sternbilder wurden von Menschen festgelegt und nicht von der Natur.
Zitat: Durch ein Sternbild zieht sie jetzt etwa einen Monat später als es der Sterndeuter-Kalender anzeigt.
Hier irrt der Autor: Astrologische Kalender basieren nicht auf Sternbildern.
Zitat: … am Donnerstag finden Sie ihn abends im Schlangenträger – dem verlorenen Mitglied des Tierkreises.
Auch dies ist unrichtig. Es wird unterschieden zwischen dem tropischen und dem siderischen Tierkreis. Der tropische Tierkreis ist in zwölf gleichgroße Abschnitte unterteilt und basiert nicht auf Sternenkonstellationen. Eine Konstellation Schlangenträger hat hier also nichts verloren. Und im siderischen Tierkreis ist der Schlangenträger nie verlorengegangen – er ist seit über 2000 Jahren in jedem Sternenkatalog verzeichnet.
Mit freundlichen Grüßen aus Kiel
Martin A. Banger
Astrologe
0431 55110
www.12Zeichen.de
eMail an dtv (Anmerkungen zu Abner Shimony, Der Kampf um den verlorenen Tag)
Sehr geehrte Damen und Herren im Verlag,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer übersichtlichen und anwenderfreundlichen Website. Als Rezensionsexemplar erhielt ich von Ihnen: Abner Shimony, Der Kampf um den verlorenen Tag.
Das ansonsten ja recht lesbar geschriebene Buch zum Thema Kalenderreform enthält leider einige schwerwiegende inhaltliche Fehler, auf die ich Sie und auch den Autor gern aufmerksam machen möchte:
Ist es möglich, direkt mit dem Autor Kontakt aufzunehmen? Falls Sie mir seine eMail Adresse oder die seines Verlages mitteilen könnten, würde ich mich direkt dorthin wenden.
Zum Buch:
An mehreren Stellen wird der Begriff Eklipse falsch verwendet (z.B. S. 38, 39, 73). Aus dem Zusammenhang geht hervor, dass die Ekliptik gemeint ist, also die scheinbare Sonnenbahn. Als Eklipsen bezeichnet man Sonnen- und Mondfinsternisse.
Auf Seite 39 schreibt der Autor, dass die Sonne ein Zwölftel des Jahres für den Weg durch ein Sternbild benötigt. Da die zwölf ekliptikalen Sternbilder unterschiedlich groß sind, kann jeder Drittklässler einsehen, dass dies technisch nicht möglich ist.
Dem Autor ist der Unterschied zwischen Sternbildern und Tierkreiszeichen nicht bekannt. Wofür die Sonne ein Zwölftel des Jahres benötigt, ist der Durchgang durch ein Tierkreiszeichen (30-Grad-Abschnitt auf der Ekliptik).
Die Sternbilder hatten im 16. Jahrhundert auch noch keine festgelegten Grenzen. Der Autor behauptet dies zwar nicht ausdrücklich, aber aus seinen Ausführungen muss der Leser diesen Schluss zwangsläufig ziehen.
S. 40: es wird wohl ein Übersetzungsfehler sein: Nach Schütze kommt nicht Widder, sondern Steinbock (Capricornus).
S. 41: auch und gerade im 16. Jahrhundert wurde der ‚Einfluss‘ der Astrologie den Tierkreiszeichen zugesprochen, nicht den Sternbildern. Tierkreiszeichen sind 30-Grad-Abschnitte auf der Ekliptik, die die gleichen Namen tragen wie die zwölf Sternbilder, die auf der Ekliptik liegen – ein Umstand der schon so manchen uninformierten Autoren in die Irre führte.
Auf S.32 schreibt der Autor: „Letztendlich erkannten die meisten intelligenten Menschen, dass Astrologie Unsinn war.“
Wer zu den Intelligenten gehört und wer nicht, darüber lässt sich sicher streiten. Der Autor zeichnet jedoch ein Bild von der Entwicklung des astronomischen Weltbildes, das so nicht stimmt. Eine Reihe von Wissenschaftlern, die er aufführt, scheint nach und nach das alte Weltbild zu widerlegen und die Grundlagen für ein neues zu schaffen. An mehreren Stellen kommt der Autor zu dem Schluss, dass mit dem alten Weltbild zwangsläufig auch die Astrologie widerlegt worden wäre. Die Vorstellungen des Autors bezüglich des Umgangs der großen Astronomen mit der Astrologie stehen in keinem Bezug zur Realität.
‚Der große Nikolaus Kopernikus‘ und sein Schüler, der ‚berühmte Astronom G.J. Rhaeticus‘ werden als erste in der Reihe der hervorragenden Geister aufgeführt. Beide waren von der Astrologie überzeugt. Als Kopernikus 1543 sein Werk veröffentlichte, in dem er die Gründe dafür aufführte, warum die Erde um die Sonne kreist, enthielt es einen langen astrologischen Exkurs seines Schülers Rhaeticus‘
Tycho Brahe, ‚der gründlichste Sammler astronomischer Daten, den es je gegeben hatte‘ war der Hofastrologe Kaiser Rudolfs II.
Lediglich im Falle Kepler erwähnt der Autor, dass dieser ‚ … der Astrologie sehr skeptisch gegenüberstand, aber trotzdem … gelegentlich Horoskope anfertigte.‘
Kepler fertige eine Unzahl von Horoskopen an. Er stand auch nicht der Astrologie skeptisch gegenüber, sondern der Astrologiehörigkeit derer, für die er Horoskope erstellte. Er hat sich ausdrücklich für die Astrologie ausgesprochen und eigene Berechnungstechniken für spezielle astrologische Prognosemethoden (sogenannte Primär- und Sekundärdirektionen) entwickelt, die er Zeit seines Lebens verfeinerte.
Auch Newton praktizierte intensiv Astrologie und Alchemie und hat sich niemals von diesen Künsten distanziert.
Gerade die Wissenschaftler, die der Autor aufführt, gehören also nach seinem Maßstab entweder nicht zu den Intelligenten oder zu den wenigen Intelligenten, die eben noch nicht vom ‚Unsinn der Astrologie‘ überzeugt waren. Man mag zur Astrologie stehen wie man will – ein großer Teil derer, die wir allgemein als Intelligente bezeichnen (Pythagoras, Regiomontanus, Kopernikus, Galilei, Kepler, Newton, Einstein), war im Gegensatz zur Meinung des Autors von der Astrologie überzeugt.
Mit feundlichen Grüßen
Martin A. Banger
Antwort dtv:
Sehr geehrter Herr Banger,
vielen Dank für Ihre außerordentlich hilfreichen und kompetenten Hinweise auf die Fehler. Wir haben den Band von Birkhäuser in Lizenz übernommen und nicht noch einmal redigiert, was offensichtlich nützlich gewesen wäre. Korrekturen können also erst in einer zweiten Auflage vorgenommen werden.
Mit Abner Shimony hatten wir in diesem Fall, da es sich um eine rein
Lizenzausgabe handelt, keinen direkten Kontakt. Er ist aber ein bekannter Philosoph in den USA und auch bei den Kennern in Deutschland. Bei Google habe ich zu seinem Namen immerhin 15 Einträge gefunden, bin allerdings noch nicht auf seine Website gelangt, die er sehr wahrscheinlich hat.
Ich darf Ihnen auf jeden Fall versichern, daß wir uns sehr gründlich mit Ihren Anmerkungen befassen werden.
Nochmals sehr herzlichen Dank und die besten Grüße
Dr. Andrea Wörle
Cheflektorat Nonfiction
Deutscher Taschenbuch Verlag
eMail an Kosmos-Himmelsjahr (Ausgabe 2002)
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Interesse habe ich Ihren Artikel im diesjährigen Kosmos-Himmelsjahr „Welches Sternzeichen bin ich?“ gelesen.
Da die Unterscheidung zwischen Tierkreiszeichen und Sternbilder selbst Fachleuten oft nicht geläufig ist, freue ich mich, dass Sie sich dieses
Themas angenommen haben. In Ihren Ausführungen fiel mir allerdings eine Ungereimtheit zu andern Autoren auf: die Erfindung der Tierkreiszeichen schreiben Sie Hipparchos von Nikaia zu. Diese Information konnte ich bisher in keinem Artikel über Hipparchos finden. Eine Reihe anderer Autoren schreibt dagegen, dass bereits 400 v. Chr. die Einteilung der Ekliptik in Tierkreiszeichen in Mesopotamien bekannt war.
Barthel Hrouda (Mesopotamien, München, 1997):
…Schon in altbabylonischer Zeit begegnen wir den Tierkreiszeichen, die im 5. Jahrhundert nach mehrmaligen Veränderungen in Zahl und Benennung bereits sehr den griechischen Sternbildern glichen, die bis heute in Gebrauch sind…
Thomas Schäfer (vom Sternenkult zur Astrologie, Düsseldorf, 1993):
… Nachdem sich die Zeiteinteilung von 30 Tagen für einen Monat allgemein durchgesetzt hatte, wurde für den Sonnenlauf seit etwa dem 4. vorchristlichen Jahrhundert eine Bahn von 12 gleich großen Himmelsabschnitten festgelegt. Diese Bahnteile erhielten ihre Namen von benachbarten, bekannten Sternbildern …
Schäfer schreibt weiter, dass erst die Festlegung der Tierkreiszeichen zu der Entwicklung von Individualhoroskopen führte, und die ersten bekannten Horoskope bereits genaue Gradangaben in den Zeichen enthalten.
Mit freundlichen Grüßen
Martin A. Banger
Astrologe, Kiel
Astrologie-Test 2002 der Gesellschaft für Anomalistik / Diskussion
Im Jahr 2002 führte die Gesellschaft für Anomalistik unter der Leitung von Edgar Wunder einen großangelegten Text zur Prüfung astrologischer Relevanz vor. Nachfolgend veröffentliche ich den Statusbericht der Gesellschaft für Anomalistik aus dem Dezember 2002 und meine Diskussion mit Herrn Wunder.
Statusbericht zum Astrologie-Test 2002
Stand: 5. Dezember 2002
Seit Ende 2001 findet unter Leitung des Geschäftsführers der Gesellschaft für Anomalistik, Edgar Wunder, ein derzeit noch laufender, umfassender wissenschaftlicher Test der Astrologie mit 1700 Versuchspersonen statt. Es folgt ein kurzer Statusbericht zum Stand der Arbeiten am 5.12.2002 sowie eine Darstellung einiger vorläufiger Zwischenergebnisse.
Gläubige Anhänger und skeptische Spötter hat die Astrologie mehr als genug. Doch nur selten wird der Versuch unternommen, die Thesen der Astrologie nüchtern und ernsthaft auf einen wissenschaftlichen Prüfstand zu stellen. Als zentrale Annahme der Astrologie gilt traditionell die Vorstellung, dass es beim Erstellen eines Horoskops auf das richtige Geburtsdatum einer Person ankomme, während die Verwendung eines falschen oder gar beliebigen Geburtsdatums zu falschen oder zumindest weniger gut zutreffenden astrologischen Deutungen führen solle.
Denn käme es auf das korrekte Geburtsdatum gar nicht an, dann müsste auch der Stand der Gestirne zum Zeitpunkt der Geburt eines Menschen als irrelevant gelten. Um dies zu überprüfen eignen sich sog. Zuordnungstests.
Dabei haben Versuchspersonen die Aufgabe, zwischen falschen und richtigen Horoskopen zu unterscheiden. Und Astrologen sollen herausfinden, welches von jeweils zwei Geburtsdaten das richtige für eine Reihe von Versuchspersonen ist.
Seit Ende 2001 wird vom Geschäftsführer der Gesellschaft für Anomalistik, dem Soziologen Edgar Wunder, ein solcher Zuordnungstest durchgeführt. Die Gesellschaft für Anomalistik – eine gemeinnützige Organisation mit Sitz inSandhausen bei Heidelberg, der etwa 100 Wissenschaftler und andere Untersucher von “anomalen” Phänomenen angehören – hat sich zum Ziel gesetzt, Behauptungen und Thesen der sog. “Parawissenschaften” (wie z.B. der Astrologie) mit den Methoden der etablierten Wissenschaft systematisch zu prüfen.
Angeregt wurde der aktuelle Astrologie-Test vom Nürnberger Astrologen Peter Gömmel, der sich dadurch erhoffte, die Stichhaltigkeit der Astrologie wissenschaftlich zu belegen. Als Versuchsleiter fungiert Edgar Wunder, der seit vielen Jahren als Kritiker der Astrologie bekannt ist und Horoskopen skeptisch gegenüber steht.
Neben 26 Astrologen (aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem Elsass) beteiligten sich insgesamt 1700 Versuchspersonen durch Einsendung ihrer Geburtsdaten an der Untersuchung. Es handelt sich somit um die umfangreichste derartige empirische Studie, die bislang weltweit zur Astrologie durchgeführt wurde.
Bedeutsamer ist jedoch, dass beim Versuchsplan besondere Sorgfalt und Gründlichkeit entwickelt wurde, um den Aussagegehalt der Studie zu optimieren – und zwar in dreifacher Hinsicht:
(a) Die Astrologen hatten alle Freiheiten und Möglichkeiten, um zu gewährleisten, dass die Testbedingungen für die Astrologie so angemessen und erfolgversprechend wie nur möglich waren.
(b) Eventuelle Fehlerquellen und Artefaktmöglichkeiten wurden systematisch kontrolliert, um abzusichern, dass eventuelle überzufällige Trefferquoten nicht auf andere Ursachen und Informationsquellen als die Astrologie zurückgehen können.
(c) Der Auswertungsplan wurde nicht undifferenziert beweis- oder widerlegungsorientiert angelegt, sondern dergestalt, dass genau untersucht werden kann, von welchen Faktoren die Stimmigkeitseinschätzungen bezüglich der Horoskope bzw. die Trefferquoten nun abhängen – sowohl in Bezug auf astrologische Faktoren (z.B. Genauigkeit der dokumentierten Geburtszeit) als auch in Bezug auf nicht-astrologische Faktoren (z.B. Einstellungen der Versuchspersonen).
Die Untersuchung bestand aus zwei Teiltests:
Erstens hatten die Astrologen die Aufgabe zu entscheiden, welche von jeweils zwei Geburtsdaten (die Grundlage für die Erstellung von Horoskopen sind) zu bestimmten Versuchspersonen gehören. Um dies herauszufinden, bekamen die Astrologen die Möglichkeit, den Versuchspersonen Fragen beliebiger Art und Zahl zu stellen, um die Versuchspersonen möglichst gut kennen zu lernen bzw. jene Unterschiede zu prüfen, die aufgrund der individuell erstellten Horoskope von ihnen bei den Versuchspersonen erwartet wurden.
Dies erfolgte in anonymisierter Form mittels individuell für die einzelnen Versuchspersonen erstellter Fragebögen. Nur Fragen nach den Geburtsdaten selbst (sowohl direkt als auch indirekt) waren hierbei natürlich untersagt.
Zweitens hatten die Versuchspersonen die Aufgabe zu entscheiden, welcher von jeweils zwei Horoskop-Deutungstexten für sie persönlich zutreffender war. Beide Horoskop-Deutungstexte waren von den Astrologen erstellt worden, der eine für die beurteilende Versuchsperson, der andere für eine andere Versuchsperson gleichen Alters und Geschlechts.
Die Zufallserwartung, allein durch Raten die richtigen Geburtsdaten bzw. die richtige Horoskopdeutung als zutreffend auszuwählen, beträgt – bei zwei Daten bzw. Horoskopen zur Auswahl – 50 %. Wenn die traditionelle Grundannahme der Astrologie richtig sein sollte, dass das korrekte Geburtsdatum für die Stimmigkeit von Horoskopen irgend eine Relevanz hat, dann sollte in beiden Teiltests mit Trefferquoten von deutlich über 50 % zu rechnen sein. Dies zu prüfen, war und ist Ziel der aktuellen Untersuchung.
Es folgt eine kurze Übersicht zum aktuellen Stand des Projektverlaufs (nur die wichtigsten Punkte sind aufgeführt) sowie eine Darstellung einiger vorläufiger Ergebnisse (Stand: 5. Dezember 2002):
Die 1700 Versuchspersonen wurden u.a. einem psychologischen Test unterzogen und mussten eine amtliche Beglaubigung zu ihrer genauen Geburtszeit vorlegen. Im Ergebnis erfüllten nur 274 (=16 %) die strengen methodischen und astrologischen Zulassungsvoraussetzungen, die für die Studie vorher festgesetzt worden waren. Davon wurden 259 als die eigentlichen Versuchsteilnehmer ausgewählt, 15 fanden in einem begleitenden Zusatztest Verwendung. Die restlichen 1426 Versuchspersonen, die die strengen Zulassungsvoraussetzungen nicht vollständig erfüllen konnten, dienten als Kontrollgruppe oder wurden teilweise ebenfalls in begleitenden Zusatztests eingesetzt.
Die Versuchspersonen wurden zu 205 Versuchspaaren gruppiert, für die die Astrologen Horoskop-Deutungstexte und/oder individuell entwickelte Fragebögen (zum Ausfüllen durch die Versuchspersonen) erarbeiteten. Diese Phase des Tests war in der ersten Dezemberwoche 2002 abgeschlossen. Auf der Basis dieses Materials hatten / haben die Astrologen bzw. die Versuchspersonen nun die Aufgabe, insgesamt 300Zuordnungsentscheidungen nach dem oben erläuterten Muster zu treffen.
Zum Berichtstermin (5.12.2002) waren diese Unterlagen nach Prüfung fast vollständig an die Versuchspersonen weitergeleitet und 168 (=56 %) der 300 möglichen Zuordnungsentscheidungen bereits abgegeben.
Von diesen 168 bis dahin abgegebenen Zuordnungsentscheidungen beziehen sich 75 auf computergenerierte Horoskope (sowie einen ergänzenden Zusatztest), für die eine gesonderte Auswertung vorgesehen ist und die deshalb im folgenden vorerst unberücksichtigt bleiben. Die nachfolgenden vorläufigen Zwischenergebnisse beziehen sich also nur auf jene 93 Zuordnungsentscheidungen, bei denen die beteiligten Astrologen persönlich – d.h. ohne Zuhilfenahme eines Computerprogramms – individuelle Horoskop-Deutungstexte und/oder Fragebögen erstellt haben.
Die durchschnittliche Trefferquote der Astrologen (welche die Geburtsdaten den von den Versuchspersonen ausgefüllten Fragebögen zuzuordnen hatten) beträgt nach dieser Zwischenauswertung 59 %. Nach den üblichen Konventionen (Erreichen des 5%-Signifikanzniveaus) ist dies noch keine statistisch signifikante Abweichung von der mathematischen Zufallswahrscheinlichkeit von 50 %. Eventuell wird diese Abweichung im weiteren Verlauf des Tests aber noch statistisch signifikant, wenn die Fallzahl der abgegebenen Zuordnungsentscheidungen weiter steigt und sich der Effekt in dieser Größenordnung halten sollte.
Die durchschnittliche Trefferquote der Versuchspersonen (die aus zwei Horoskopdeutungen die besser auf sie zutreffende auswählen sollten) beträgt nach dieser Zwischenauswertung 64 %. Dies ist eine statistisch signifikante Abweichung (p=0,02) von der mathematisch zu erwartenden Zufallswahrscheinlichkeit von 50 % im Sinne der astrologischen Hypothese. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Effekt nach Vorliegen der Gesamtergebnisse stabilisiert.
Inwiefern eine solche statistisch signifikante Abweichung tatsächlich auf astrologische oder auf andere Faktoren zurückgeht, wird durch diverse begleitende Zusatztests und Korrelationsrechnungen mit anderen Variablen überprüft werden. Beispielsweise läuft bereits seit Oktober 2002 ein begleitender Kontrolltest, bei dem unabhängige, der Astrologie unkundige kritische Gutachter aufgrund der bei der Untersuchung angefallenen Unterlagen allein durch Spekulation und Raten die richtigen Kombinationen von Geburtsdaten, Fragebogenantworten und Horoskop-Deutungstexten herausfinden sollen. Auf diese Weise kann eine “empirische Zufallserwartung” ermittelt werden, die eventuell noch übersehene feinsinnige Hinweise auf die richtige Zuordnung in den Deutungstexten mit berücksichtigt – und zu der dann die Trefferquote der Versuchspersonen in Beziehung zu setzen wäre. Auch die Hypothese, eine überzufällige Trefferquote ginge auf “hellseherische Fähigkeiten” zurück (und hätte mit dem Stand der Gestirne gar nichts zu tun) kann überprüft und von der astrologischen Hypothese experimentell unterschieden werden: Denn nur die astrologische Hypothese, nicht aber die “Hellseher-Hypothese”, sagt eine positive Korrelation zwischen der Genauigkeit der Geburtszeit und der Trefferquote voraus. Auch dies wird u.a. überprüft werden. Im übrigen bleiben selbstverständlich die Endergebnisse abzuwarten.
Bereits jetzt kann allerdings mit weitgehender Sicherheit ausgeschlossen werden, dass das angeführte signifikante Ergebnis in der Zwischenauswertung auf eventuelles astrologisches Hintergrundwissen der Versuchspersonen zurückgehen könnte, denn in dieser Hinsicht wurden eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen getroffen und Kontrolltests durchgeführt.
Die Trefferquoten einzelner Astrologen (bzw. der Kollektive der ihnen zugeordneten Versuchspersonen) werden erst dann berechnet, wenn alle Zuordnungsentscheidungen, die den jeweiligen Astrologen betreffen, vollständig vorgenommen wurden. Dies ist erst bei relativ wenigen der teilnehmenden Astrologen der Fall. Darunter hat bislang ein Astrologe (betreffend der Zuordnungsentscheidungen der Versuchspersonen) ein signifikantes Ergebnis erzielt (p=0,03). Dieser Astrologe nimmt nun an einem ergänzenden Replikationstest teil, um zu prüfen, ob er diese Leistung auch wiederholt erbringen kann.
Mit den Endergebnissen der Studie ist in ca. einem Vierteljahr zu rechnen.
Bereits jetzt liegt eine Veröffentlichung vor, die als Vorstufe zur eigentlichen Studie die Zusammensetzung des Pools der 1700 Versuchspersonen hinsichtlich deren Einstellungsmuster zur Astrologie analysiert. Diese ergänzende Untersuchung erschien vor kurzem in der Zeitschrift für Anomalistik, Band 2, S. 275-287.
Sie ist kostenlos online als PDF-Datei (13 Seiten) verfügbar.
Bewertung: Die vorläufige Zwischenauswertung des Astrologie-Tests ergibt einige für Astrologen ermutigende Ergebnisse. Es sollten jedoch keine voreiligen Schlussfolgerungen gleicher welcher Art gezogen werden. Es bleibt abzuwarten, bis alle Testergebnisse vollständig vorliegen werden, diese im Detail analysiert und auch einige begleitende Kontrolluntersuchungen abgeschlossen sind. Jedenfalls versprechen die bisherigen Ergebnisse zumindest einen spannenden Verlauf der weiteren Auswertungen, wie auch immer es schlussendlich für die Astrologie ausgehen mag.
Große Vorsicht ist sicherlich vor dem Hintergrund der Tatsache angebracht, dass frühere empirische Tests keine positiven Ergebnisse für die Astrologie erbrachten. Andererseits waren diese früheren Studien oft weniger sorgfältig darum bemüht, den Ansprüchen der Astrologie wirklich gerecht zu werden und ihre Erfolgschancen – bei ebenso sorgfältiger Beachtung methodischer Standards – zu optimieren.
Edgar Wunder, 5. Dezember 2002
– Sehr geehrter Herr Wunder,
mit Interesse las ich die von Ihnen veröffentlichten Ergebnisse Ihrer Studie zum Thema Astrologie. Ich nehme an, dass Ihre Tests weitgehend abgeschlossen sind. Sollten Sie dennoch weitere Teilnehmer suchen, würde ich mich als praktizierender Astrologe gern zur Verfügung stellen.
Ich frage mich allerdings, was Sie mit der zweiten Testreihe, in der Leser eines schriftlichen Horoskopes herausfinden sollen, ob es das eigene ist oder nicht, beweisen oder widerlegen wollen.
Wäre es Aufgabe der Astrologie, dem Klienten einen Text in die Hand zu geben, der zweifelsfrei nur auf diesen Kienten passt und von niemand anderem angenommen wird, dann hätten Sie die Astrologie jetzt widerlegt (meines Erachtens selbst mit dieser leicht signifikanten Abweichung). Doch da dies keineswegs die Aufgabe der Astrologie ist, wird hier von einer falschen Prämisse ausgegangen.
Alles was jetzt bewiesen wurde, ist: astrologische Gutachten sind nicht so individuell verfasst, als dass sie nicht auf verschiedene Probanden passten. Dass dies kein allein astrologisches Problem ist, darauf wurde schon vielfach hingewiesen.
Vor Jahren las ich von zum Beispiel einem Test, in dem alle Teilnehmer im Anschluss an eine medizinische Untersuchung das gleiche medizinische Gutachten ausgehändigt bekamen (die Quelle ist mir leider nicht bekannt). Fast alle Teilnehmer sollen die Richtigkeit der Diagnose bestätigt haben.
Wissenschaftliches Vorgehen erfordert immer auch das Überprüfen der Testmethode. Das heißt: damit Ihre Untersuchung überhaupt irgend etwas aussagen kann, muss ein adäquater Gegentest mit zum Beispiel zwei psychologischen oder zwei medizinischen Gutachten gemacht werden.
Doch selbst angenommen, nur die astrologischen Gutachten würden zu 60% richtig eingeschätzt, die psychologischen oder medizinischen zu 40%, wäre auch dies kein zwangsläufiger Beweis für das Funktionieren der Astrologie (was man dann von „wissenschaftlicher Seite“ sicher auch gern bestätigen wird).
Auch der erste Test muss in dieser Weise auf seine Relevanz geprüft werden: Wieviele Psychologen können der vor ihnen sitzenden Person das richtige psychologische Gutachten zuordnen und inwieweit unterscheidet sich diese Trefferquote von der der Astrologen?
Ich möchte Ihre sehr aufwendige und ernstzunehmende Arbeit in keiner Weise herabsetzen, sondern nur die aufgeführten Punkte zu Bedenken geben.
Da Sie an anderer Stelle erwähnen, dass Sie seit Jahren mundanastrologische Prognosen sammeln, möchte ich Sie auf die von mir veröffentlichten hinweisen. Meine Prognose für 2003 finden Sie auf meiner Internetseite www.12Zeichen.de unter Allgemeine Prognose, einige frühere (für 2001 und 2002) in der News-Letter-Rubrik.
Mit freundlichen Grüßen aus Kiel
Martin A. Banger
Astrologe
Tel/Fax: 0431 551100
www.12Zeichen.de
– Eine erste kurze Rückmeldung per eMail von Herrn Wunder ist leider verlorengegangen.
– Sehr geehrter Herr Wunder,
vielen Dank für Ihre eMail. Anbei meine Stellungnahme zu der von Ihnen durchgeführten Untersuchung. Über eine Rückmeldung oder gar Veröffentlichung würde ich mich freuen.
Bevor ich meine Kritik an dem betreffenden Test darlege, möchte ich noch einmal betonen, dass mir durchaus klar ist, dass Sie hier einen immensen Aufwand geleistet und sich auch um eine faire Vorgensweise bemüht haben.
Dennoch bezweifle ich die Aussagefähigkeit eines derartigen Tests. Ich hatte meine Argumente zwar im Wesentlichen bereits genannt, möchte diese aber gern etwas ausführen.
Ich verfolge die Argumentation gegen die Astrologie seit über 20 Jahren und meine feststellen zu können, dass in vielen Fällen Astrologie und Wissenschaften mit zweierlei Maß gemessen werden. Bevor ich meinen Standpunkt darlege, möchte ich an einem exemplarischen Beispiel verdeutlichen, was ich als den blinden Fleck der Astrologiekritik bezeichne. Folgendes Argument wird gelegentlich gegen die Astrologie ins Feld geführt: Durch die Entdeckung der „neuen“ Planeten war die Astrologie gezwungen, ihr Weltbild zu ändern. Die alte oder die neue Astrologie – eine von beiden kann somit nicht stimmen.
Abgesehen von der Naivität eines solchen Argumentes – die Tatsache, dass jede Wissenschaft ihr Weltbild aufgrund neuer Erkenntnisse im Laufe der Geschichte mehrfach ändern musste, wird in diesem Zusammenhang nicht diskutiert. Offensichtlich scheint zu gelten: Die Physik ist eine Wissenschaft, weil sie sich weiterentwickelt. Die Astrologie ist keine Wissenschaft, weil sie sich weiterentwickelt.
Das genannte Argument wurde schon von diversen Wissenschaftlern, Wissenschaftsjournalisten (z.B. in der Zeit) und populärwissenschaftlichen Sachbuchautoren vorgetragen. Ein derart anti-wissenschaftliches Vorgehen ist in der Astrologiekritik nach meiner Erfahrung die Regel und nicht die Ausnahme. Die unbewusste Haltung hinter einer solchen Argumentation lautet: Da Astrologie einen unwissenschaftlichen Standpunkt vertritt, brauchen wir auch keinen wissenschaftlichen Maßstab anzulegen.
Ähnliches gilt meines Erachtens auch für die von Ihnen durchgeführte Untersuchung: Solange ein solcher Test nicht auf sein Funktionieren in anderen Disziplinen überprüft wurde, kann von nicht einer wissenschaftlichen Arbeit gesprochen werden. Eine derartige Vorgehensweise wäre in keiner wissenschaftlichen Disziplin denkbar.
Ein Test, der wissenschaftlichen Kriterien standhalten soll, muss zunächst auf seine Relevanz geprüft werden. In diesem Fall müsste also mindestens ein entsprechender Vergleichstest in einer anderen Disziplin durchgeführt werden – z.B.: wieviele praktische Ärzte können aus zwei vorliegenden Blutbildern das passende dem vor ihnen sitzenden Patienten zuordnen. Oder: wieviele Probanden können das zu ihnen gehörende psychologische Gutachten aus zwei vorliegenden korrekt auswählen.
Werden solche Vergleichstest durchgeführt und in anderen Disziplinen schneiden die Testpersonen ähnlich ab, was bedeutet das dann? Angenommen von 100 Medizinern würden 50 bei der Zuordnung von Blutbildern richtig liegen – was würde das bedeuten? Wäre damit bewiesen, dass medizinische Diagnose und Behandlung auf Zufall basieren?
Aufgabe eines Arztes ist es nicht, dem Patienten eines von zwei vorliegenden Blutbildern zuzuordnen, und wohl kaum ein Arzt würde aus einem derartigen Test irgendwelche Rückschlüsse auf die Wissenschaftlichkeit der Medizin ziehen. Die Aufgabe eines Astrologen ist es nicht, einer Person das richtige von zwei Horoskopen zuzuordnen. Die Astrologie behauptet auch nicht, dass sie diesem Anspruch gerecht werden kann.
Wenn einzelne meiner Kollegen das anders sehen, liegt dies daran, dass die meisten Astrologen Praktiker sind, in ihrer Arbeit die Erfahrung machen, dass Astrologie funktioniert und fälschlicherweise davon ausgehen, dass folgende Schlussfolgerung gelten müsse:
Wenn gilt: Die meisten meiner Horoskope werden von den Klienten als stimmig bezeichnet –
und: alle meine Horoskope unterscheiden sich von voneinander,
muss gelten: Meine Klienten können den für sie stimmigen Text zweifelsfrei identifizieren
Diese Schlussfolgerung steht jedoch in keinem logisch begründbaren Zusammenhang mit den Ausgangsvoraussetzungen.
Nehmen wir ein noch deutlicheres Bild: 100 Atom-Physiker, die mit der entsprechenden Materie vertraut sind, sollen eine von zwei Blasenkammern-Aufnahmen dem entsprechenden vorhergesagten Teilchen-Zerfallsprozess zuordnen. Egal, wie das Ergebnis ausfällt (20, 50 oder 99 Prozent Trefferquote) – die Annahme, ein hoher Anteil an Physikern müsse in dieser Zuordnung richtig liegen, damit irgendwelche Thesen der Physik belegt wären, würde von jedem zu wissenschaftlichem Denken geschulten Menschen als grotesk eingestuft werden.
Die Astrologie soll somit einem Test standhalten, der in der Medizin oder in der Physik als grober unwissenschaftlicher Unfug klassifiziert werden würde. Dieser Diskrepanz liegt meines Erachtens die unausgesprochene Vorannahme zugrunde: Astrologen behaupten, das Unmögliche zu können. Was mit diesem Test erwartungsgemäß widerlegt wurde.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass ich, obwohl als Astrologe von meiner Arbeit überzeugt, an die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Belegbarkeit der Astrologie nicht glaube. Astrologie geht keinen objektiv-wissenschaftlichen, sondern einen subjektiven Erkenntnisweg. Während die Wissenschaft erforscht, wie die Welt objektiv ist, deutet die Astrologie, wie ein Mensch sie subjektiv wahrnimmt.
Da die Wissenschaft keine Instrumente besitzt, die zentralen Dimensionen der Astrologie, wie Sinn, Wert oder Bedeutung, zu erfassen, scheint mir eine Annäherung nicht nur unsinnig, sondern völlig ausgeschlossen.
Bereits 1984 schrieb Stephen Arroyo, einer der Wegbereiter der psychologischen Astrologie:
.. das vielleicht sinnloseste Unterfangen für mich ist es, wenn Astrologen sich selbst einschränken, indem sie das alte, materialistische Paradigma beibehalten, während sie vorgehen, die Astrologie zu „testen“; solche Versuche sind jedoch wie das Vermischen von Äpfeln und Orangen – sie führen zu nichts. (S. Arroyo, Sebastopol 1984, Astrologische Psychologie in der Praxis, Hamburg 1988, S. 75, ).
Mit freundlichen Grüßen
Martin A. Banger
Astrologe, Kiel
– Sehr geehrter Herr Banger,
vielen Dank fuer Ihre Ausfuehrungen. Es wird im Zusammenhang mit dem Abschlussbericht der Untersuchung eine umfassende und moeglichst differenzierte Diskussionen aller denkbaren Einwaende gegen die Studie geben. Ich werde dabei sicher auch die von Ihnen angesprochenen Kritikpunkte mit aufgreifen, die dafuer einige wertvolle Anregungen bieten. Schon jetzt kann ich allerdings sagen, dass ich nicht alle Punkte so sehe wie Sie. Hier die vielleicht wichtigsten / exemplaristischen herausgegriffen:
„Nehmen wir ein noch deutlicheres Bild: 100 Atom-Physiker, die mit der entsprechenden Materie vertraut sind, sollen eine von zwei Blasenkammern-Aufnahmen dem entsprechenden vorhergesagten Teilchen-Zerfallsprozess zuordnen. Egal, wie das Ergebnis ausfällt (20, 50 oder 99 Prozent Trefferquote) – die Annahme, ein hoher Anteil an Physikern müsse in dieser Zuordnung richtig liegen, damit irgendwelche Thesen der Physik belegt wären, würde von jedem zu issenschaftlichem Denken geschulten Menschen als grotesk eingestuft werden.“
Sehe ich ganz anders. Wenn Physiker nicht in der Lage sein sollten, aufgrund welcher Kriterien auch immer (die Wahl der Mittel ist voellig frei, egal ob sie Blasenkammer-Aufnahmen waehlen oder irgend ein anderes Verfahren) verschiedene Teilchenarten zu differenzieren, dann sind alle theoretischen Modelle, die von unterschiedlichen Teilchenarten ausgehen, letztlich wertlos. Aber natuerlich haben Physiker sehr wohl Methoden entwickelt, wie man verschiedene Teilchenarten unterscheiden kann. Auch allgemein sind entsprechende Reliabilitaetstests in der Wissenschaft keineswegs „grotesk“, sondern an der Tagesordnung.
„Während die Wissenschaft erforscht, wie die Welt objektiv ist, deutet die Astrologie, wie ein Mensch sie subjektiv wahrnimmt.“
Das ist m.E. eine sehr verengte (naturwissenschaftliche) Sichtweise der Wissenschaft. Die Sozialwissenschaften beschaeftigen sich standardmaessig mit der Untersuchung von „subjektiven“ Wahrnehmungen von Menschen, und haben dafuer natuerlich auch entsprechende Methoden entwickelt.
„Da die Wissenschaft keine Instrumente besitzt, die zentralen Dimensionen der Astrologie, wie Sinn, Wert oder Bedeutung, zu erfassen“
Natuerlich haben die Sozialwissenschaften solche Instrumente, z.B. ganz simpel eine Befragung der betroffenen Personen ueber ihre subjektiven“ Erfahrungen. Nichts anders geschieht im Prinzip bei der jetzigen Untersuchung. Testgegenstand ist auch nicht „die Astrologie“, sondern die subjektiven Evidenzerlebnisse von Menschen (im Zusammenhang mit der Astrologie) in Bezug auf eine Differenzierung der verschiedenen Erklaerungsmoeglichkeiten dafuer.
Mit besten Gruessen
Edgar Wunder
– Sehr geehrter Herr Wunder,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Zu Ihren Anmerkungen nehme ich gern Stellung.
Zum Blasenkammern-Beispiel:
Sie schreiben: „…Aber natuerlich haben Physiker sehr wohl Methoden entwickelt, wie man verschiedene Teilchenarten unterscheiden kann … Darauf sollte ich vielleicht entgegnen: natürlich haben Astrologen Methoden entwickelt, verschiedene Aspekte im Horoskop zu unterscheiden.“
Doch dies ist doch wohl kaum der Punkt, um den es geht. Vielleicht habe ich das Argument nicht klar genug formuliert; ich habe dieses Beispiel dennoch sehr bewusst gewählt. Was auf den Blasenkammern-Aufnahmen zu sehen ist, kann nur dann sinnvoll interpretiert werden, wenn dem betreffenden Physiker alle Ausgangsdaten zur Verfügung stehen und zwar inklusive der vorhergesagten (berechneten) Teilchenreaktion. Ohne diese Kenntniss müsste jemand schon sehr viel Erfahrung mit der Materie haben und würde sich immer noch im Rahmen des Spekulativen bewegen, wenn er – ähnlich wie ein Astrologe in Ihrem Experiment – ein wirres Linienmuster interpretieren soll, nach dem Motto: es könnte dies sein, es könnte das sein.
Ich stelle hier nicht die Verfahren der Physik infrage – ganz im Gegenteil – ich wollte mit diesem Beispiel darauf weisen, dass ebensolch ein Ratespiel-Verfahren keineswegs in der Physik akzeptiert wird, und noch viel weniger die Idee, viele Physiker müssten hier richtig liegen, damit die Grundlagen der Physik Geltung hätten.
Zu dem anderen Punkt: Sie nennen es eine „sehr verengte (naturwissenschaftliche) Sichtweise der Wissenschaft“, auf der meine Überzeugung basiert. Dem möchte ich entgegnen, dass es hier nicht darum geht, wie ich Wissenschaft sehe, sondern darum, wie Wissenschaft sich selbst sieht, und auch darum, wie Wissenschaft allgemein gesehen wird. Ich mag mich irren, aber mir scheint dass gerade die Sozialwissenschaften sich in dem hilflosen Versuch verstricken, den Ansprüchen der Naturwissenschaften gerecht zu werden.
Die statistische (meinetwegen objektive) Untersuchung von „subjektiven“ Wahrnehmungen hat jedenfalls nichts mit der Domäne der Astrologie – der Deutung von Ereignissen zu tun. Der Sinn des Scheiterns oder des Erfolges in einem persönlichen Vorhaben zum Beispiel lässt sich statistisch nicht erfassen – astrologisch schon.
Dieses Argument berührt Ihre Untersuchung natürlich nicht, und ich hatte es vor allem für diejenigen meiner Kollegen aufgeführt, die sich von derartigen Untersuchungen eine Erleichterung des Dilemmas erhoffen, in dem sie sich befinden.
Mit freundlichen Grüßen aus Kiel
Martin A. Banger
– Sehr geehrter Herr Banger,
Sie schreiben: .“..Aber natuerlich haben Physiker sehr wohl Methoden
entwickelt, wie man verschiedene Teilchenarten unterscheiden kann …
Darauf sollte ich vielleicht entgegnen: natürlich haben Astrologen
Methoden entwickelt, verschiedene Aspekte im Horoskop zu unterscheiden.“
Das ist eben die Frage, ob das wirklich der Fall ist: Methoden dergestalt, dass sie Aspekte (entspr.: Teilchenarten) reliabel den Entsprechungen dieser Phaenomene – also z.B. Blasenkammeraufnahmen oder was auch immer, nach eigenem Wunsch (bzw. Charaktereigenschaften / Ereignisse oder was auch immer, nach eigenem Wunsch) – zuordnen koennen. Die Physiker koennen das. Ob es die Astrologen koennen, ist die Frage.
Was auf den Blasenkammern-Aufnahmen zu sehen ist, kann nur dann sinnvoll interpretiert werden, wenn dem betreffenden Physiker alle Ausgangsdaten zur Verfügung stehen.
In Analogie dazu brauchen die Astrologen nur sagen, was sie als
„Ausgangsdaten“ benoetigen. Sie werden es bekommen. Zumindest beim Fragebogenteil und den darauf aufbauenden Zuordnungen durch die Astrologen selbst kann dieses Argument nicht angefuehrt werden.
„… wenn er – ähnlich wie ein Astrologe in Ihrem Experiment – ein wirres Linienmuster interpretieren soll, nach dem Motto: es könnte dies sein, es könnte das sein…“
So koennte man nur bei dem Teil des Tests argumentieren, der mit der Gutachtenerstellung zu tun hat. Aber auch hier gilt: Astrologen beanspruchen, dass es zumindest nicht beliebig ist. „Nicht beliebig“ heisst, dass man zumindest in negativer Hinsicht ausgrenzen und sagen kann: Dies und jenes ist hier mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht gegeben. Und schon hat man Entscheidungskritierien. Es spricht auch nichts dagegen, die verschiedenen Verwirklichungsmoeglichkeiten gleichberechtigt aufzuzaehlen. Letztlich geht es ja nur darum, ob bei den Versuchspersonen in unterschiedlichem Ausmass Evidenzgefuehle erzeugt werden, in Abhaengigkeit davon, ob es das „richtige“ oder „falsche“ Horoskop ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann spielt das richtige Geburtsdatum fuer die Entstehung von astrologischen
Evidenzerlebnissen keine Rolle – weiter geht der Anspruch der Studie gar nicht.
Mit besten Gruessen
Edgar Wunder
– Sehr geehrter Herr Wunder,
die von Ihnen durchgeführte Untersuchung beruht ja eben darauf, dass Sie den Teilnehmern die Ausgangsdaten (dieses Horoskop gehört zu dieser Person) nicht nennen, und diese durch Schlussfolgerungen ermittelt werden sollen. Um zu zeigen, dass dies in dieser Form kein wissenschaftliches Vorgehen ist, habe ich das Beispiel aus der Physik gewählt.
Kein Physiker würde aus einem solchen Verfahren irgendwelche Aussagen über die Physik ableiten. Nach Ihrer Argumentation müsste zum Beispiel gelten: wir lassen mal ein Elektron und ein Positron aufeinanderprallen, machen eine Blasenkammernaufnahme (Horoskop) und schauen mal, wie viele Experten dann die betroffenen Teilchen richtig erraten (wenn sie unter einem weiteren möglichen Teilchenzerfall auswählen müssen). Das kann man natürlich machen und man erhält dann (wissenschaftlich gesicherte) Werte darüber, wieviele Physiker bei der Zuordnung von Blassenkammernaufnahmen richtig tippen. Doch dies sagt nichts über die Physik und deren Grundlagen aus. Eine derartige Untersuchung würde von Physikern höchstens als interessante Spielerei aufgefasst werden, nicht aber als wissenschaftliches Vorgehen.
„… Wenn das nicht der Fall ist, dann spielt das richtige Geburtsdatum fuer die Entstehung von astrologischen Evidenzerlebnissen keine Rolle …“
Evidenzerlebnisse kommen in einer Beratungssituation (ich rechne schriftliche Analysen hier mit) so oder so zustande – ob mit richtigem oder falschem Horoskop, ob mit der richtigen medizischen oder psychologischen Diagnose oder der jeweils falschen. Ein astrologisches Evidenzerlebnis gibt es meines Erachtens nicht. Ihre Schlussfolgerung suggeriert, dass in Falle der Evidenzerlebnisse ein astrologisches Problem vorliegen müsse und nicht etwas eins der menschlichen Psyche.
Mit freundlichen Grüßen
Martin A. Banger
– Lieber Herr Banger,
“ die von Ihnen durchgeführte Untersuchung beruht ja eben darauf, dass Sie den Teilnehmern die Ausgangsdaten (dieses Horoskop gehört zu dieser Person) nicht nennen, und diese durch Schlussfolgerungen ermittelt werden sollen.“
Nein, die Astrologen haben doch alle „Ausgangsdaten“, die sie wuenschen. Nur die richtige Zuordnung natuerlich nicht, die soll ermittelt werden.
„Kein Physiker würde aus einem solchen Verfahren irgendwelche Aussagen über die Physik ableiten. Nach Ihrer Argumentation müsste zum Beispiel gelten: wir lassen mal ein Elektron und ein Positron aufeinanderprallen, machen eine Blasenkammernaufnahme (Horoskop) und schauen mal, wie viele Experten dann die betroffenen Teilchen richtig erraten (wenn sie unter einem weiteren möglichen Teilchenzerfall auswählen müssen).“
Wenn sie es nicht herausfinden koennen, dann sind Blasenkammeraufnahmen offenbar kein geeignetes Mittel, um die verschiedenen Teilchen zu differenzieren.
Jeder Physiker wuerde diese Schlussfolgerung ziehen. Ebenso waere analog die Feststellung legitim, dass Horoskope kein geeignetes Mittel sind, um zwischen Personen unterschiedlichen Charakters zu differenzieren. Hier passiert nichts, was in der Wissenschaft nicht absolut ueblich ist.
„Doch dies sagt nichts über die Physik und deren Grundlagen aus.“
Doch, es sagt etwas ueber die Relevanz von Blasenkammeraufnahmen aus. Eine Physik, die voraussagen wuerde, dass die Teilchen X andere Blasenkammerspuren hinterlassen als die Teilchen Y, ist nicht haltbar, wenn es nicht gelingt, X und Y aufgrund der Blasenkammerspuren zu differenzieren. Wiederum denke ich, dass *jeder* Physiker diese Schlussfolgerung ziehen wuerde.
„Eine derartige Untersuchung würde von Physikern höchstens als interessante Spielerei aufgefasst werden, nicht aber als wissenschaftliches Vorgehen.“
Das ist keine „Spielerei“, sondern ein ganz normales Vorgehen in der Wissenschaft bei der Pruefung von Hypothesen. Einmal gegengefragt:
Was waere denn ihr Testvorschlag, wie sich untersuchen laesst, ob unterschiedliche Teilchen unterschiedliche Blasenkammerspuren erzeugen oder nicht?
Oder ob sich Teilchen ueberhaupt auf irgend eine Weise mehr oder minder zuverlaessig unterscheiden lassen und deshalb die Unterscheidung verschiedener Teilchenarten ueberhaupt Sinn macht?
„Evidenzerlebnisse kommen in einer Beratungssituation (ich rechne
schriftliche Analysen hier mit) so oder so zustande – ob mit richtigem
oder falschem Horoskop … Ihre Schlussfolgerung suggeriert, dass in Falle
der Evidenzerlebnisse ein astrologisches Problem vorliegen müsse und nicht etwas eins der menschlichen Psyche.“
Viele Astrologen glauben das. Immerhin sind solche Evidenzerlebnisse der massgebliche Grund, warum Menschen von der Astrologie (oder besser: der Realitaet eines Zusammenhangs zwischen „Oben“ und „Unten“) ueberzeugt sind. Oder etwa nicht? Oder welche anderen Gruende sollte es dafuer geben, an einen solchen Zusammenhang zu glauben?
Mit freundlichen Grüßen
Edgar Wunder
– Sehr geehrter Herr Wunder,
ich würde sagen, Sie vermischen in Ihrer Argumentation, was nicht vermischt werden darf.
„… Was waere denn ihr Testvorschlag, wie sich untersuchen laesst, ob unterschiedliche Teilchen unterschiedliche Blasenkammerspuren erzeugen oder nicht? …“
Es geht hier um zwei völlig verschiedene Tests, den Blasenkammerntest und den Zuordnungstest. Für die Physik ist der Blasenkammerntest entwickelt worden, um die entsprechenden Grundannahmen zu überprüfen, nicht der Zuordnungstest. Verstehe ich Sie richtig, dass Sie behaupten, dass man das Verhalten von Teilchen nachweisen kann, indem man 100 Physikern zwei unterschiedliche Bilder vorlegt und dann schaut, wieviele Personen zum gleichen Ergebnis kommen?
Dass verschiedene Teilchen verschiedene Spuren hinterlassen ist eine Sache, dass die Fähigkeit eines Experten, in einem Multiple-Choice-Verfahren jede Spur richtig zuzuordnen Bedingung sei, dass Grundlagen der Physik Geltung hätten, eine völlig andere.
Ich hatte mir von einem befreundeten Physiker sagen lassen, dass auf Blasenkammernaufnahmen ohne Kenntniss des genauen Experimentes auch für einen Fachmann nicht zu ersehen sei, worum es sich handele. Falls ich mit dieser Annahme falsch liegen sollte, ist das Beispiel vielleicht nicht ganz so gut geeignet, zu verdeutlichen, worauf ich hinweisen möchte.
Dennoch würde es mich sehr erstaunen, wenn es einen vergleichbaren Zuordnungstest in der Physik jemals gegeben haben sollte, da die Grundlagen der Physik schließlich nicht durch Multiple-Choice-Verfahren bewiesen werden. Können Sie mir eine Untersuchung nennen, in der ca. 100 Physikern zwei Messergebnisse vorgelegt wurden, damit diese das richtige einem komplexen Versuch zuordnen?
Wenn es eine solche Untersuchung gab, gibt oder jemals geben wird und aus dieser Untersuchung auch noch Rückschlüsse auf physikalische Grundannahmen gezogen werden, ziehe ich meinen Vorwurf, hier würden Astrologie und Wissenschaften mit zweierlei Maß gemessen werden, selbstverständlich zurück.
.“.. Ebenso waere analog die Feststellung legitim, dass Horoskope kein geeignetes Mittel sind, um zwischen Personen unterschiedlichen Charakters zu differenzieren …“
Als Astrologe behaupte ich das Gegenteil:
Horoskop 1 gehört zu Person A und als Astrologe leite ich etwas daraus ab.
Horoskop 2 gehört zu Person B und als Astrologe leite ich etwas anderes daraus ab.
1 ist verschieden von 2, A ist verschieden von B, was ich ableite ist ebenfalls voneinander verschieden.
Was Sie sagen, ist, dass dann automatisch gilt, als Astrologe müsse ich folgende Frage beantworten können:
Horoskop 1 oder Horoskop 2 – welches gehört zu Person A?
Dies ist eine Schlussfolgerung, die für mich in keinem logisch begründbaren Zusammenhang mit den Ausgangsbehauptungen steht. Logisch wäre dies allenfalls, wenn das, was ich ableite, feste, klar überprüfbare und verschiedene Größen wären (alpha und beta), wie z.B.: alle Stiere haben ein Sparbuch und alle Wassermänner haben kein Sparbuch.
Die beiden verschiedenen Ergebnisse, die ich ableite sind nicht in der gleichen Weise voneinander unterscheidbar wie 1 von 2 und A von B. Hier gibt es Abstufungen, Grauzonen, die subjektive Selbsteinschätzung des Klienten, die Erfahrung des Astrologen, Widersprüche astrologischer Einzelfaktoren, die Lebensphase, in der der Klient steht und in der er einen Teil seiner Anlage in besonderem Maße lebt usw.
Da bereits populärastrologische Aussagen wie „Stiere sind geizig“ aus vielerlei Gründen nicht eindeutig mess- oder überprüfbare Faktoren darstellen, kann Ihre Schlussfolgerung eventuell gültig sein, muss es aber nicht.
Und Ihre Untersuchung überprüft eben nur dies: gilt die Schlussfolgerung oder gilt sie nicht? Ob meine Ausgangsbehauptungen richtig oder falsch sind, ist damit weder bewiesen noch widerlegt.
Angenommen, fast alle Astrologen hätten richtig zugeordnet, wäre damit sicherlich bewiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen korrektem Horoskop und den Schlussfolgerungen eines Astrologen gibt. Liegen 50 Prozent der Astrologen richtig, darf dies jedoch nicht zu dem Schluss verleiten, dass hier zwangsläufig das Zufallsprinzip zur Wirkung kommt (was zwar durchaus sein kann, aber aufgrund der vielen Unsicherheitsfaktoren nicht unbedingt sein muss). Nach der gleichen Logik könnten Sie behaupten: nur jede zweite Aussage in der Astrologie ist richtig.
Zu dem anderen Punkt:
Wenn ich sage, dass Evidenzerlebnisse so oder so zustandekommen, meine ich damit natürlich nicht, dass dies bei richtigem und falschem Horoskop in gleicher Weise der Fall ist. Und ich meine natürlich auch, dass Evidenzerlebnisse in der Medizin, in der Psychologie, der Handlesekunst und dem Gummibärchenorakel (das gibt es tatsächlich) genauso auftreten. Ein Patient kann von einem Arzt völlig überzeugt sein, obwohl dieser noch nicht einmal dessen Krankheit richtig diagnostiziert hat. Wenn dies für viele Patienten der Fall sein sollte, scheinen Sie schlusszufolgern, dass die Medizin eine Glaubenssache sei.
„… Immerhin sind solche Evidenzerlebnisse der massgebliche Grund, warum Menschen von der Astrologie (oder besser: der Realitaet eines Zusammenhangs zwischen „Oben“ und „Unten“) ueberzeugt sind. Oder etwa nicht? Oder welche anderen Gruende sollte es dafuer geben, an einen solchen Zusammenhang zu glauben? …“
Wenn ein Laie an die Astrologie glaubt, mag dies mitunter daran liegen, dass er die subjektive Erfahrung gemacht hat: ja, da hat mich etwas betroffen, was mir gesagt wurde.
Ein Astrologe jedoch glaubt genausowenig an die Astrologie, wie ein Physiker an die Physik. Bereits die Fragestellung, die eine das Untersuchungsergebnis (dessen Interpretation) beeinflussende Vorannahme enthält (Astrologie ist eine Glaubenssache) führt in die Irre. Die Astrologie glaubt nicht an einen Zusammenhang zwischen oben und unten, sie untersucht und beschreibt dessen Gesetzmäßigkeiten. Ein Physiker glaubt nicht an die Schwerkraft, er untersucht und beschreibt deren Gesetzmäßigkeiten.
Was aus meiner Sicht für einen Zusammenhang zwischen oben und unten spricht, mit dem man astrologisch sinvoll arbeiten kann, ist ein Thema für sich – ein Thema über das ich mich auch gern austausche – hier geht es aber erst einmal nur um meine Kritikpunkte an der Art der vorgenommenen Untersuchung.
Mit freundlichen Grüßen
Martin A. Banger
Zum Thema Jahrsiebte – im Forum einer Frauenzeitschrift
Es gibt mehrere verschiedene Arten, die Jahrsiebte festzumachen und zu deuten. Die Häuser einem starren Planetenrhytmus zuzuordnen (Mond-Jahrsiebt, Merkur-Jahrsiebt), hat allenfalls einen symbolischen Wert und keine persönliche Bedeutung. Dieses System stammt aus einer Zeit als es soetwas wie eine Zuordnungsmanie gab (spätes Mittelalter). Alles wurde auf die damals bekannten sieben Planeten bezogen. Es gibt einige wenige astrologische Schulen, die die Häuser als Thema eines Jahrsiebts sehen (und dabei die Zeichenherrscher aus dem persönlichen Horoskop als Regent betrachten), was sich nach meiner Erfahrung immer ein bisschen konstruiert anhört.
Dennoch gibt es die Siebener-Abschnitte in der Astrologie und sie können sehr viel einfacher begründet werden als durch komplizierte Haus-Zeichen-Herrscher-Verbindungen. Interessanterweise taucht die Siebenerteilung in drei verschiedenen Zyklen auf. Das ist erstens der Saturnzyklus: Saturn bildet alle sieben Jahre einen herausfordernden Aspekt zu seiner Geburtsstellung. Allgemein wird dies in Verbindung gebracht mit den Zeiten, in denen man sich von einem Lebensabschnitt löst und in den nächsten begibt. Da der Saturnzyklus nie ganz regelmäßig ist, können hier 6 1/2 bis 7 1/2-Jahresphasen entstehen. Steiner hat sich viel auf diese Entwicklungsphasen bezogen, C.G. Jung auch. Ganz besondere Bedeutung haben dabei die Zeiten, in denen sich ein Saturn-Kreis schließt (ca. alle 28 Jahre). Das Leben lässt sich damit in drei Abschnitte teilen: Jugend (bis ca. 28 /29), Erwachsenenzeit (bis ca. 58/59), Alter.
Auch der Uranuszyklus teilt sich in Jahrsiebte: alle sieben Jahre wechselt Uranus das Tierkreiszeichen. Außerdem gibt es den Zyklus des progressiven Mondes (eine Prognosetechnik), der insgesamt 28 Jahre dauert und sich noch glatter als der Saturnzyklus in Siebenjahres-Phasen teilen lässt. Eine derartige Parallele gibt es sonst für keinen anderen Zyklus, weshalb der Siebenerabschnitt als besonders bedeutsam angesehen wird. Spätestens ab dem 28./29. Jahr spürt man diese Übergänge recht deutlich. Es sind diese Zeiten, in denen einem klar wird, dass man schon wieder älter geworden ist. Eigentlich merkt man das schon mit ca. 14 und mit ca. 21, aber da fühlt man sich ja immer noch sehr jung.
Die meisten Menschen machen mit ca. 28 die Erfahrung, deutlich älter zu werden. Der Übergang mit ca. 35 ist oft nicht so auffallend, betrifft aber häufig die Erfahrung, dass gerade der Körper altert. 42 ist schon ein Teil der Mitlife-Krise. Hier gibt es für die meisten Menschen einen Ansporn, noch mal genau zu schauen, was man eigentlich vom Leben will. Jedesmal lässt man während dieser Übergänge einige alte Illusionen los und findet ein Stück mehr von dem, der man eigentlich ist.
Diskussion mit Herrn Kunkel über Prognosen
Guten Tag Herr Kunkel,
in der Darlegung Ihrer Prognoseauswertungen erwähnen Sie auch meine Einschätzung der 2005-Trends, die Sie bei Rainbow-Spirit gefunden haben (meine jährlichen Prognosen von 2000 bis 2006 sind übrigens unter “allgemeine Prognose” auf meiner Internetseite www.12Zeichen.de dokumentiert).
Gehe ich davon aus, dass Sie den vollständigen Text vorliegen hatten, erstaunt es mich, dass Sie in Ihrem Pressetext nicht auf einige statistisch doch recht ungewöhnliche “Treffer” eingegangen sind. Im letzten Absatz meines Artikels vom November 2004 schrieb ich:
“Pluto aspektiert 2005 außerdem die Sonne im Horoskop Tunesiens und Palästinas, den Mond der Vereinten Nationen, den Saturn des Libanons und Syriens und den Aszendenten der Republik Zypern (türkischer Teil). In diesen Staaten und Organisationen kann es zu tiefgreifenden Umstrukturierungen und inneren wie äußeren Konflikten kommen.”
Die derzeitige Krise zwischen Syrien und Libanon, im Zusammenhang mit dem Hariri-Mord ausgelöst, wird auch unaufmerksamen Nachrichtenlesern und -hörern kaum entgangen sein. Und die “Zeit” behauptet in ihrem Feuillton vom 29.12.”: “2005 war ein Krisenjahr für die Vereinten Nationen, …” http://www.zeit.de/2006/01/V_9alkerrecht_u__UN
Was eine Krise ist, mag gelegentlich Einschätzungssache sein – für mich steht außer Frage, dass 2005 auch die Entwicklung in Palästina einen neuen, äußerst kritischen Höhepunkt erreicht hat. Zugegeben: Um dies beurteilen zu können, wird man sich etwas intensiver mit der Sachlage befassen müssen als es die Presse in Deutschland in der Regel erlaubt.
Wie dem auch sei, von sechs prognostizierten kann-Krisen sind mindestens drei eingetreten. Und da die Wahrscheinlichkeit eines jeden Einzeltreffers bereits bei eins zu mehreren Hundert liegt, kann sich meine Einschätzung insgesamt doch sehenlassen. Nach meinem statistischen Verständnis wiegt eine deratige Trefferquote mehrere hundert Fehlprognosen locker auf.
Da Sie diesen Teil meiner Einschätzung bewusst oder unbewusst nicht beachtet haben, dürfen wir von selektiver Wahrnehmung sprechen.
Andere Kolleginnen und Kollegen haben ähnlich treffende Prognosen veröffentlicht. Wenn Sie Frau Haller mit ihrer Frankreichprognose “Die Volksseele grollt. Gärende Zustände” einen Zufallstreffer attestieren, darf ich an Ihren statistischen Kenntnissen zweifeln, an Kompetenz in der eigenen Disziplin.
Ihren Lesern (und möglicherweise sich selbst) möchten Sie weismachen, derartige Aussagen hätte den Stellenwert von schwarzen und weißen Kugel, zufällig aus einem Zylinder gezogen, in dem sie eben noch gleichmäßig verteilt vorlagen. Die Chance, eine solche Prognose zufällig abzugeben, liegt, wie gesagt, bei eins zu mehreren Hundert. Selbst wenn Frau Haller in zwei Dutzend anderen Einschätzungen danebengelegen haben sollte, ist sie mit diesem Ergebnis immer noch eine herausragende Prognostikerin.
Auch was Sie an meiner Formulierung zu Uranus´Rückläufigkeit “verklausuliert” finden, ist mir ein Rätsel. Meine Pressetexte sind in klarem Deutsch, in kurzen Sätzen, ohne Einschübe und bewusst fast ohne Fremdworte formuliert, damit sie unabhängig vom Bildungsstand mühelos verstanden werden können. “Es kann zu unerwarteten Zwischenfällen kommen” heißt eben dies. “Verklausuliert” würde ich diese Aussage vielleicht nennen, wenn ich insgesamt mehr von der Astrologie erwartete als das Erkennen von Trends, Tendenzen, Stimmungen. Dass die Astrologie Trends treffend vorausbeschreiben kann, ist eine unglaubliche Leistung, finden Sie nicht auch? Mehr zu fordern, hieße, diese Leistung nicht anzuerkennen.
Einen Konflikt vorauszusagen ist in meiner Sicht der Dinge eine exakte Aussage – auch wenn sich “Konflikt ” mathematisch nicht exakt erfassen lässt. Aber das ist nicht Astrologenproblem – das ist Problem der Mathematik. Wer ist denn so wild auf exakte Prognosen, im Sinne von: “Hariri wird umgebracht”? Deutschlands Berufsastrologen oder Sie? Das ließe sich messen, nicht wahr?
Die Unfähigkeit des Mathematikers, mit den Zwischentönen des Lebens umzugehen, die das Wesen des Lebens ausmachen, zwingt Sie dazu, Ihr Augenmerk auf unsinnige ja-nein-Behauptungen zu legen. Warum niemand Maischbergers Samstagabendshow prognostiziert hat?
Weil das Gros der deutschen Astrologenschaft sich auf dezent anderem Niveau bewegt, Herr Kunkel.
Freundliche Grüße aus Kiel,
Sylvester 2005
Astrologe
Martin A. Banger
—————————————————————
Hallo Herr Banger,
vielen Dank für ihre Mail.
Martin A. Banger schrieb:
> Guten Tag Herr Kunkel,
>
> in der Darlegung Ihrer Prognoseauswertungen erwähnen Sie auch meine
> Einschätzung der 2005-Trends, die Sie bei Rainbow-Spirit gefunden
> haben (meine jährlichen Prognosen von 2000 bis 2006 sind übrigens
> unter “allgemeine Prognose” auf meiner Internetseite www.12Zeichen.de
> dokumentiert).
>
> Gehe ich davon aus, dass Sie den vollständigen Text vorliegen hatten,
> erstaunt es mich, dass Sie in Ihrem Pressetext nicht auf einige
> statistisch doch recht ungewöhnliche “Treffer” eingegangen sind. Im
> letzten Absatz meines Artikels vom November 2004 schrieb ich:
>
> “Pluto aspektiert 2005 außerdem die Sonne im Horoskop Tunesiens und
> Palästinas, den Mond der Vereinten Nationen, den Saturn des Libanons
> und Syriens und den Aszendenten der Republik Zypern (türkischer Teil).
> In diesen Staaten und Organisationen kann es zu tiefgreifenden
> Umstrukturierungen und inneren wie äußeren Konflikten kommen.”
>
Diesen Text hatte ich vorliegen (und hab ihn immer noch). Sie schreiben,
dass es in eingen Staaten und der UNO zu tiefgreifenden
Umstrukturierungen und inneren wie äußeren Konflikten kommen kann. Was
bedeutet das konkret?
> Die derzeitige Krise zwischen Syrien und Libanon, im Zusammenhang mit
> dem Hariri-Mord ausgelöst, wird auch unaufmerksamen Nachrichtenlesern
> und -hörern kaum entgangen sein.
Ihre Prognose hätte auch für das Jahr 2004 gepasst (wie war da die
astrologfische Situation?), ich zitiere mal 2 Schlagzeilen aus dem
September 2004::
– Syrien setzt sich im Libanon durch (FAZ, 4.9.04)
– UN-Resolution gegen Syrien (Syrien sollte seine Truppen aus dem
Libanon zurückziehen) – Süddeutsche Zeitung, 3.9.04
Syrien hielt seit Jahren einen Teil Libanons praktisch besetzt … …
ein eindeutiges Indiz für einen Konflikt.
> Und die “Zeit” behauptet in ihrem Feuillton vom 29.12.”: “2005 war ein
> Krisenjahr für die Vereinten Nationen, …”
> http://www.zeit.de/2006/01/V_9alkerrecht_u__UN
Ob nicht 2002 oder 2003 viel eher Krisenjahre waren (damals konnte sich
die UNO gegen die USA in der Irakfrage nicht durchsetzen und wurde
bisweilen für überflüssig erklärt) oder 2004 (da wurde bekannt, dass
sich der Sohn von Kofi Annan am Programm Öl für Lebensmittel für den
Irak bereichert hat – außerdem gab es viele Diskussionen über neue
Strukturen …) da kann man durchaus verschiedener Meinung sein.
>
> Was eine Krise ist, mag gelegentlich Einschätzungssache sein – für
> mich steht außer Frage, dass 2005 auch die Entwicklung in Palästina
> einen neuen, äußerst kritischen Höhepunkt erreicht hat. Zugegeben: Um
> dies beurteilen zu können, wird man sich etwas intensiver mit der
> Sachlage befassen müssen als es die Presse in Deutschland in der Regel
> erlaubt.
Meine Frau hat gerade ihre Diplomarbeit zu exakt diesem Thema
abgeschlossen (sie war selbst im Herbst mehrere Wochen in Palästina und
hat mit Vertretern verschiedener Organisationenbeider Seiten dort
Gespräche geführt). Dass die Probleme dort nicht gelöst sind (und es
auch in den nächsten Jahren, wahrscheinlich Jahrzehnten noch kritisch
sein wird) ist eine Sache – dass es in diesem Jahr einen kritischen
Höhepunkt gegebenhaben sollte, das ist ihr trotz intensiver
Auseinandersetzung mit dem Thema und Nutzung verschiedenster, originärer
Quellen irgendwie nicht aufgefallen.
>
> Wie dem auch sei, von sechs prognostizierten kann-Krisen sind
> mindestens drei eingetreten. Und da die Wahrscheinlichkeit eines jeden
> Einzeltreffers bereits bei eins zu mehreren Hundert liegt, kann sich
> meine Einschätzung insgesamt doch sehenlassen. Nach meinem
> statistischen Verständnis wiegt eine deratige Trefferquote mehrere
> hundert Fehlprognosen locker auf.
Ich sehe nicht, wo das Eintreffer ihrer Prognosen eine
Wahrscheinlichkeit von 1 : mehreren Hundert haben soll. Im Falle
Palästina war die Wahrscheinlichkeit für ihre Prognose meines Erachtens
exakt 1:1, im Falle Libanon/Syrien ebenfalls (wie gesagt: Syrien hat bzw
hatte seit Jahren Truppen in Libanon stationiert – und Syrien ist ala
Nachbarstaat des Irak natürlich auch öfters in den Schlagzeilen bzw.
unter Druck) und im Falle der UNO wird ebenfalls – nicht erst seit dem
Irak-Krieg der USA – dauernd über Umstrukturierungen und Krisen
geschrieben – also für diese 3 Treffer hätten sie in jedem der letzten
3-5 Jahre im Nachhinein entsprechende Zeitungsmeldungen finden können.
Viel interessanter wäre zu betrachten, was passieren muss, damit ihre
Prognose nicht eintritt. Genau das versuche ich zu tun, und in ihrem
Fall ist es eben ein Leichtes, ihre „Prognose“ in jedem Jahr zu
verifizieren.
>
> Da Sie diesen Teil meiner Einschätzung bewusst oder unbewusst nicht
> beachtet haben, dürfen wir von selektiver Wahrnehmung sprechen.
s.o.
> Andere Kolleginnen und Kollegen haben ähnlich treffende Prognosen
> veröffentlicht. Wenn Sie Frau Haller mit ihrer Frankreichprognose “Die
> Volksseele grollt. Gärende Zustände” einen Zufallstreffer attestieren,
> darf ich an Ihren statistischen Kenntnissen zweifeln, an Kompetenz in
> der eigenen Disziplin.
Frau Haller hat solche und ähnliche Prognosen in den letzten Jahren
häufiger veröffentlicht und immer verschiedene Länder (in einem anderen
Fall Städte) genannt. Dass dabei zwangsläufig auch mal der ein oder
andere Treffer dabei sein kann. Außerdem ist auch diese Prognose „Die
Volksseele grollt“ extrem ungenau – das passt zum Beispiel auch auf die
Beschwerden über Fußball-WM-Tickets in Deutschland …
>
> Ihren Lesern (und möglicherweise sich selbst) möchten Sie weismachen,
> derartige Aussagen hätte den Stellenwert von schwarzen und weißen
> Kugel, zufällig aus einem Zylinder gezogen, in dem sie eben noch
> gleichmäßig verteilt vorlagen. Die Chance, eine solche Prognose
> zufällig abzugeben, liegt, wie gesagt, bei eins zu mehreren Hundert.
> Selbst wenn Frau Haller in zwei Dutzend anderen Einschätzungen
> danebengelegen haben sollte, ist sie mit diesem Ergebnis immer noch
> eine herausragende Prognostikerin.
Da muss ich ihnen vehement widersprechen. Solche Prognosen sind
dermassen schwammig, dass man im Nachhinein fast immer einen Treffer
finden kann. Ich erwarte nicht, dass eine solche Prognose die drei
Fragen was, wann und wo exakt beantwortet, aber etwas mehr als
„irgendetwas“, „im Laufe des Jahres“ und „ungefähr dort“ (meist mit
Aufzählen mehrerer Alternativen) sollte es schon sein . Die
Wahrscheinlichkeit, mit einer solchen Prognose keinen Treffer zu
erzielen ist nämlich ziemlich gering. Es genügt, wenn in einem der
aufgeführten Länder etwas „Passendes“ passiert – und wie sich der
Volkszorn Ausdruck vertschafft ist auch nicht beschrieben (hätten die
lautstarken Proteste der Praktikanten mit weißen Masken in Paris vomn
Spätherbst auch als Trefferindiz gegolten?).
>
> Auch was Sie an meiner Formulierung zu Uranus´Rückläufigkeit
> “verklausuliert” finden, ist mir ein Rätsel. Meine Pressetexte sind in
> klarem Deutsch, in kurzen Sätzen, ohne Einschübe und bewusst fast ohne
> Fremdworte formuliert, damit sie unabhängig vom Bildungsstand mühelos
> verstanden werden können. “Es kann zu unerwarteten Zwischenfällen
> kommen” heißt eben dies. “Verklausuliert” würde ich diese Aussage
> vielleicht nennen, wenn ich insgesamt mehr von der Astrologie
> erwartete als das Erkennen von Trends, Tendenzen, Stimmungen. Dass die
> Astrologie Trends treffend vorausbeschreiben kann, ist eine
> unglaubliche Leistung, finden Sie nicht auch? Mehr zu fordern, hieße,
> diese Leistung nicht anzuerkennen.
Zwischenfälle sind in der Regel immer unerwartet. Aber was alles ein
Zwischenfall sein kann, darüber schweigen sie (und ordnen im Nachhinein
etwas Passendes zu). Der Satz „es kann zu unerwarteten Zwischenfällen
kommen“ hat deshalb zunächst mal keinerlei Inhalt.
>
> Einen Konflikt vorauszusagen ist in meiner Sicht der Dinge eine exakte
> Aussage – auch wenn sich “Konflikt ” mathematisch nicht exakt erfassen
> lässt.
Es geht nicht darum etwas mathematisch exakt zu fassen, sondern darum,
eine Aussage zu überprüfen
> Aber das ist nicht Astrologenproblem – das ist Problem der Mathematik.
> Wer ist denn so wild auf exakte Prognosen, im Sinne von: “Hariri wird
> umgebracht”? Deutschlands Berufsastrologen oder Sie? Das ließe sich
> messen, nicht wahr?
Kunkel
Generell ist die „Meßbarkeit“ hier selbstverständlich problematisch –
das ist auch der Grund, warum ich keinerlei Trefferquoten
veröffentliche. Dafür sind die Prognosen von zu verschiedener „Güte“
bzw. „Spezifizierung“.
Was würden sie übrigens von folgenden Prognosen für 2006 halten
(teilweise exakter formuliert als die Ihrigen …):
– In Deutschland wird es im Herbst politische Probleme geben.
Wahrscheinlich streiten sich CDU/CSU und SPD über ein wichtiges
innenpolitisches Thema. Ich vermute dass es entweder um das Thema
Gesundheit oder Arbeitsmarkt gehen wird.
– Es wird im ersten Halbjahr 2005 mehrere Terroranschläge im Irak
geben.Die Probleme des Landes werden nicht gelöst.
– In der Türkei bzw. Griechenland wird es im Januar mindestens 5
Erdbeben geben (ob es große Schäden gibt kann ich allerdings nicht
voraussagen)
– Im August oder September gibt es in Japan ein Erdbeben von erheblicher
Stärke (> 5).
Belege für das Eintreffen dieser Prognosen werde ich ihnen Ende 2006 mit
Sicherheit liefern können.
> Die Unfähigkeit des Mathematikers, mit den Zwischentönen des Lebens
> umzugehen, die das Wesen des Lebens ausmachen, zwingt Sie dazu, Ihr
> Augenmerk auf unsinnige ja-nein-Behauptungen zu legen. Warum niemand
> Maischbergers Samstagabendshow prognostiziert hat?
Es geht nur dann um Ja/Nein-Behauptungen, wenn die Prognose dies nahe
legt (Beispiel: Wenn die Bundestagswahl im Sepzember oder Oktober
stattfindet, dann kann Angela Merkel bicht Kanzlerin werden – das ist
einfach und klar formuliert und die Frage „Hat’s gestimmt?“ kann
eindeutig beantwortet werden). Bei ihren „Prognosen“ ist dies
selbstverständlich nicht der Fall – dass sie als Beleg ihrer „Treffer“
ein paar Ereignisse selektieren, ist ihr gutes Recht aber wenig
überzeugend wenn es darum geht die Treffsicherheit ihrer Prognosen zu
belegen. Wenn ich ihre Prognose für 2005 auch für 2004 belegen kann (und
für andere Jahre würde mir das mit Sicherheit auch gelingen), dann ist
das doch ein deutliches Indiz dafür, dass sie bei ihrer
Trefferbegründung positiv selektiert haben.
Übrigens: Den türkischen Teil Zyperns hätten sie sich ja auch als
Treffer zuschreiben können – Immerhin was der politische Konflikt
darüber eines der Hauptprobleme bei den Verhandlungen zwischen EU und
Türkei … … und seit April gibt es imtürkische Teil Zyperns eine
pro-europäische Regierung (Umstrukturierung!).
> Weil das Gros der deutschen Astrologenschaft sich auf dezent anderem
> Niveau bewegt, Herr Kunkel.
Das Niveau der Astrologenschaft ist vielfältig (das dürfte ihnen nicht
unbekannt sein), und ich kenne entsprechende Diskussionen ganz gut
(einen meiner besten und engsten Freunde würde ich als
semiprofessionellen Astrologen bezeichnen … … und natürlich habe ich
durch ihn auch bisweilen Kontakt zu seiner „Astrologenszene“, die sich
auch mal über die Gültigkeit verschiedener Schulen streitet und mich
übrigens auch schon mit dem ein oder anderen Webtipp für Prognosen
versorgt hat).
>
> Freundliche Grüße aus Kiel,
> Sylvester 2005
>
> Astrologe
> Martin A. Banger
Viele Grüße aus Mainz und alles Gute im neuen Jahr
Michael Kunkel
—————————————–
Hallo Herr Kunkel,
jetzt habe ich einmal Zeit gefunden, mich näher mit Ihren Argumenten zu befassen.
Ich hatte ja schon angedeutet, dass ich die Aussagekraft Ihrer jährlichen Untersuchungen nicht gerade ernst nehme. Stellen Sie sich vor, ich wollte nachweisen, dass es keine verlässlichen medizinischen Möglichkeiten gibt, Heuschnupfen erfolgreich zu behandeln. Um diese These zu beweisen, würde ich wahllos Therapievorschläge aus den verschiedensten Quellen sammeln, Vorgehensweisen aus konkurrierenden medizinischen Systemen, Kalenderblätter mit Gesundheits-Zitaten aus dem Mittelalter, esoterische Empfehlungen aus Stein-Heilkunde-Büchlein und alle Internet-Empfehlungen, die ich nur finden kann. Das kann man machen. Aber auf die Reaktion aus der Ärzteschaft sollte man dann auch gefasst sein. Wollte ich nachweisen, dass Heuschnupfen behandelbar ist, müsste ich ganz anders vorgehen – jedes Ergebnis fordert offensichtlich eine eigene Herleitung.
Sie schreiben, dass es in eingen Staaten und der UNO zu tiefgreifenden Umstrukturierungen und inneren wie äußeren Konflikten kommen kann. Was bedeutet das konkret?
Wie gesagt, „tiefgreifende Umstrukturierungen“, „innere wie äußere Konflikte“ oder der Begriff „Krise“, den ich gelegentlich in meinen Prognosen benutze, sind für mich etwas Konkretes. Das ist, was sich mit Astrologie machen lässt: Entwicklungszyklen aufdecken, Krisen innerhalb von Zyklen. Wenn ich im Horoskop einer Person eine wichtige Krise ersehe, weiß ich in der Regel nicht, ob die ausgelöst wird durch den Tod des Partners, durch eine Krankheit oder vielleicht durch die Konfrontation mit einer bisher verschütteten Kindheitserfahrung (auch wenn es im Horoskop durchaus Hinweise auf die näheren Umstände einer Krise gibt). Wie Sie, will auch mancher Klient es gern etwas „konkreter“ wissen, wie: „wird meine Partnerin sich von mir trennen?“ Das ist verständlich (dass der Klient wissen will, wie sein Leben weiterverläuft, oder wenn der Septiker fragt: kann Astrologie etwas?). Aber es ist nicht das, womit sich astrologische Prognose befasst. Ist eine Krise im Horoskop zu sehen, wird sie stattfinden. Und von einem bestimmten Standpunkt aus gesehen ist es völlig unwesentlich, wodurch sie ausgelöst wird. Ein Ereignis wie „Freundin trennt sich“ hat aus sich selbst heraus keine Bedeutung. Sie würden eine dementsprechende Vorhersage als konkret bezeichnen, für 100 Männer, deren Freundinnen sich trennen, sind damit die vielfältigsten Erfahrungen verbunden. Mancher fühlt sich befreit, mancher geht durch eine Krise. Das ist es, was Astrologie zum Beispiel untersucht: wo stehen Sie innerhalb bestimmter Entwicklungszyklen; wird dies eine Zeit der inneren (und vielleicht äußeren) Befreiung oder gehen Sie durch eine Krise?
Sie zitieren mich: „Die derzeitige Krise zwischen Syrien und Libanon, im Zusammenhang mit dem Hariri-Mord ausgelöst, wird auch unaufmerksamen Nachrichtenlesern und -hörern kaum entgangen sein.“ Und kommentieren:
Ihre Prognose hätte auch für das Jahr 2004 gepasst (wie war da die astrologfische Situation?), ich zitiere mal 2 Schlagzeilen aus dem September 2004:: – Syrien setzt sich im Libanon durch (FAZ, 4.9.04), – UN-Resolution gegen Syrien (Syrien sollte seine Truppen aus dem Libanon zurückziehen) – Süddeutsche Zeitung, 3.9.04 Syrien hielt seit Jahren einen Teil Libanons praktisch besetzt … ein eindeutiges Indiz für einen Konflikt.
Nein, die Prognose hätte auf das Jahr 2004 nicht gepasst. Syrien stationiert seit über 30 Jahren Truppen im Libanon und ernennt und entlässt nach Belieben libanesische Präsidenten und Regierungen. Erst 2005 haben Deutschland, Frankreich, Spanien und Russland Syrien zum „vollständigen Rückzug“ seiner Truppen aus dem Libanon gedrängt. Der Libanon befand sich westlichen Medien zufolge zeitweise am Rande eines neuen Bürgerkrieges (nach 15 Jahren relativer innerer Stabilität, die von vielen Beobachtern in erster Linie der Anwesenheit Syriens zugeschrieben wird). „Syrien setzt sich im Libanon durch“ ist keine Neuigkeit, was die Verhältnisse der letzten 15 Jahre betrifft. Und die „UN-Resolution gegen Syrien“ ist allenfalls der erste Hinweis auf eine anstehende Krise, die von den USA geschürt wurde.
Zu Palästina schreiben Sie:
Meine Frau hat gerade ihre Diplomarbeit zu exakt diesem Thema abgeschlossen …. – dass es in diesem Jahr einen kritischen Höhepunkt gegeben haben sollte, das ist ihr trotz intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema und Nutzung verschiedenster, originärer Quellen irgendwie nicht aufgefallen.
Erstens eskalierte 2005 der Konflikt zwischen der Hamas und der Autonomiebehörde, was zu einer wesentlichen Zersplitterung der palästinensischen Identität beitrug (astrologisch hatten wir es mit Pluto/Sonne zu tun: einer Identitätskrise). Man hätte dies eigentlich schon zu Arrafats Tod absehen können, und Sie dürften mir vielleicht unterstellen, Prognosen abzugeben, die ohnehin offensichtlich wären. Die Nachrichtenseite Telepolis bezeichnete die Entwicklung am 10.10.05 als „Palästinensische Krise“ und am 18.12.05 als „Erdbeben in palästinensischer Politik“.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21112/1.html
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21602/1.html
Die Zeit vom 8.11.05 schreibt:
„Sie alle einte einst der Übervater Jassir Arafat und seine revolutionäre PLO-Ideologie, nach der Palästina mit allen Mitteln befreit werden musste. Beide, der Mann und die Ideologie, sind Vergangenheit, was unweigerlich zur Krise führte.“
http://zeus.zeit.de/text/2005/33/GazaAbbas
Zweitens wurde der Mauerbau 2005 massiv vorangetrieben, immer mehr Enklaven sind jetzt von von Rest des Landes abgeschnitten.
Eine AP-Meldung vom 6.7.05:
„Gegen den Protest der Palästinenser beschleunigt Israel den Bau des Sperrwalls zum Westjordanland. … Die Beschleunigung des Mauerbaus steht offenbar in Zusammenhang mit dem geplanten Rückzug Israels aus dem Gazastreifen Mitte August. Nach dem Abzug wird der internationale Druck zur Wiederaufnahme von Friedensgesprächen steigen, und Israel könnte vorher noch neue Fakten schaffen. …“
Norman Paech, emeritierter Professor für Völkerrecht an der Universität Hamburg spricht im Juli 05 von der „jüngsten Eskalation durch den Mauerbau“. Weiter: „Und so kann schließlich der Einschätzung des Evangelischen Entwicklungsdienst, die dieser im März 2005 in einer Dokumentation getroffen hat, kaum etwas entgegengehalten werden: „Ab Sommer 2005 wird eine durchgehende Mauer den suburbanen Raum Jerusalems durchschneiden und willkürlich palästinensische Vororte voneinander isolieren. Der Mauerstreifen folgt weitgehend der östlichen Grenze des eigenmächtig definierten israelischen Stadtverwaltungsbezirks. Luftbilder des Mauerverlaufs zeigen: Aus den palästinensischen Gebieten wird ihr Herzstück, Ost-Jerusalem, geradezu herausamputiert.“
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Israel/mauer-paech.html
Der Friedensaktivist Uri Avnery im November 2005:
„In der ganzen Westbank werden die schlimmen Lebensbedingungen noch schlimmer. Der Bau des Zauns bzw. der Mauer ist im Begriff, fertig gestellt zu werden. In Jerusalem zerschneidet er die arabischen Stadtteile, trennt die Eltern von ihren Kindern, Patienten von ihren Ärzten, Schüler und Studenten von ihren Schulen und anderen Instituten. Dutzende von permanenten und vorübergehenden Straßensperren überall in der Westbank machen ein irgendwie normales Leben unmöglich. Jede Nacht werden Leute festgenommen, einige getötet, „ auf der Flucht erschossen“. Die Zahl der in israelischen Gefängnissen fest gehaltenen Palästinenser ist größer denn je.“
zur weiteren Auseinandersetzung empfehle ich:
http://www.inwent.org/v-ez/lis/palaestina/seite2.htm
http://www.stopthewall.org/german/cgi-bin/german/community/article_37.shtml
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20469/1.html
http://www.zmag.de/artikel.php?id=1577
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Ich sehe nicht, wo das Eintreffer ihrer Prognosen eine Wahrscheinlichkeit von 1 : mehreren Hundert haben soll. Im Falle Palästina war die Wahrscheinlichkeit für ihre Prognose meines Erachtens exakt 1:1
Wie wollen Sie das begründen? Dann müsste jedes zweite Jahr ein Krisenjahr sein. Das ist selbst für eine Krisenregion ein bisschen hochgegriffen. Krise bedeutet einen Höhepunkt und Umbruch. Eine Situation, wie sie ihn im Zusammenhang mit Annans Sohn erwähnen, ist ein Skandal, aber keine Krise für die UN. Wenn Selbstmordattentate zum Status Quo gehören, mag man dies später aus der Langzeitperspektive als Krisenphase bewerten, innerhalb dieser Zeit findet aber kein Umbruch statt, kein Höhepunkt. Ich behaupte, dass ich auf drei wesentliche, deutlich sichtbare Krisen vorab hingewiesen habe. Wie diese „Trefferquote“ einzuschätzen ist, lässt sich natürlich schwer beurteilen.
Viel interessanter wäre zu betrachten, was passieren muss, damit ihre Prognose nicht eintritt. Genau das versuche ich zu tun, und in ihrem Fall ist es eben ein Leichtes, ihre „Prognose“ in jedem Jahr zu verifizieren.
Was passieren muss, damit meine Prognose nicht eintrifft, interessiert mich herzlich wenig. Und mein Anliegen ist es auch nicht, meine Prognosen unbedingt zu verifizieren. Ich kann damit leben, wenn einige meiner Prognosen nicht eintreffen. Meine Arbeit besteht nicht darin, eine hohe Trefferquote zu erzielen, sondern zu beraten und darauf hinzuweisen, in welche Richtung die Dinge sich entwickeln können. Im Übrigen sind Sie es, der gezeigt hat, dass er meine Prognosen für jedes Jahr zu verifizieren vermag – mir ist dies noch nicht gelungen. Die Kunst des Relativierens, die Sie so gut beherrschen, unterstellen Sie jedoch mir.
Was würden sie übrigens von folgenden Prognosen für 2006 halten
(teilweise exakter formuliert als die Ihrigen …):
– In Deutschland wird es im Herbst politische Probleme geben. Wahrscheinlich streiten sich CDU/CSU und SPD über ein wichtiges innenpolitisches Thema. Ich vermute dass es entweder um das Thema Gesundheit oder Arbeitsmarkt gehen wird.
– Es wird im ersten Halbjahr 2005 mehrere Terroranschläge im Irak geben. Die Probleme des Landes werden nicht gelöst.
– In der Türkei bzw. Griechenland wird es im Januar mindestens 5 Erdbeben geben (ob es große Schäden gibt kann ich allerdings nicht voraussagen)
– Im August oder September gibt es in Japan ein Erdbeben von erheblicher Stärke (> 5).
Belege für das Eintreffen dieser Prognosen werde ich ihnen Ende 2006 mit Sicherheit liefern können.
Die Deutschlandprognose halte ich von der Form her für angemessen, inhaltlich kann ich nichts dazu sagen, vor allem deswegen nicht, weil sie nicht astrologisch begründet wurde. Ich habe mich eine Weile mit Erdbebendaten befasst, und mit den Konstellationen, die mir aufgefallen sind, lassen sich Beben ohne größere Opferzahlen nicht ermitteln. Umso mehr erstaunt es mich, dass jemand das Januarbeben in Griechenland vorausgesehen hat. Ist das eine astrologische Prognose? Die Irakprognose zu kommentieren, fände ich ein wenig peinlich.
Sehr geehrter Herr Kunkel – ohne die Dinge in irgendeiner Weise mit Astrologie in Zusammenhang zu bringen, lebe ich in einer Welt, in der sich Syrien, der Libanon, Palästina und die UNO im Jahr 2005 in einer tiefen Krise befanden und immer noch befinden. Sie dürfen die Astrologie gern infrage stellen – was Ihre Einschätzung der Weltpolitik betrifft, bin ich leider etwas intoleranter, und ich glaube nicht, dass wir hier irgendeinen gemeinsamen Nenner finden werden.
Freundliche Grüße aus Kiel
Martin A. Banger