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Astro-Newsletter Nr.6 - November 2001

Zur zweiten Phase der Pluto-Saturn-Krise

Auf meine letzte eMail zur aktuellen Lage aus astrologischer Sicht erhielt ich überraschend viele Rückmeldungen. Zunächst möchte ich mich bei all denjenigen entschuldigen, deren Mails ich nicht persönlich beantworten konnte. Auf einige häufig gestellte Fragen möchte ich hier eingehen.

Viele Leser haben sich für meine Mail bedankt, was meinen Eindruck bestätigte, dass die Stimmung, die uns die Presse vor vier Wochen noch als Volksmeinung präsentieren wollte, von vielen Menschen hier in Deutschland nicht geteilt wird. Inzwischen scheinen die kritischen Stimmen zur US-Aktion in Afghanistan in der Überzahl. Die erwähnte kritische Haltung der Bündnispartner der USA scheint sich ebenfalls bereits abzuzeichnen (Saturn im siebten Haus des US-Horoskopes).

Zur Zeit befinden wir uns in der zweiten Phase der Saturn-Pluto-Opposition, die, wie gesagt, genau auf den Aszendenten des USA-Horokopes fällt. Die Pressestelle im Weißen Haus hat vor einigen Tagen vor einer zweiten Terrorwelle genau in dieser Zeit gewarnt. Da zunächst weder Quellen noch Angriffsziele genannt werden konnten, kam es zu heftiger Kritik von Seiten der Medien. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die amerikanische Führung die betreffenden astrologische Prognosen kennt und deshalb für genau diese Zeit vor weiteren Terrorangriffen warnt.

Eine mir häufig gestellt Frage betrifft diese zweite Phase. Kann es auch jetzt wieder zu so dramatischen Ereignissen kommen, wie in der ersten Phase (die am 11.9. endete)? Ich wollte mit meinem letzten Schreiben keinesfalls andeuten, dass in allen drei Phasen ähnliche Katastrophen ausgelöst werden müssen. Letztendlich sagt uns die Astrologie ja nichts darüber, was auf der konkreten Ebene passieren wird. Es kann natürlich sein, dass sich in allen drei Phasen die extreme Spannung Luft macht, die durch Saturn-Pluto symbolisiert wird. Ob dafür aber eine größere Katastrophe notwendig sein wird, als die, die US-Amerika jetzt in Afghanistan inszeniert, scheint wohl eher fraglich.

Die drei Phasen einer solchen Konstellation resultieren astronomisch gesehen daraus, dass die Planeten zeitweilig rückläufig im Tierkreis wandern (von der Erde aus gesehen). Jetzt, in der zweiten Phase, ist Saturn rückläufig. Der Impuls, der in der ersten Phase ins Leben gerufen wurde, wird jetzt in Frage gestellt. Sogar aus amerikanischen Militärkeisen sind inzwischen Stellungnahmen zu hören, die diese ganze Aktion als höchst fragwürdig bezeichnen. Im astrologischen Sinne ist diese zweite Phase eine Zeit des Innehaltens und der Reflektion. Wo eine Einzelperson sich fragt, was sie eigentlich zu einer Entwicklung beigetragen hat (eine Frage, die fast immer in der rückläufigen Phase einer kritischen Konstellation auftaucht), hat ein Staat es natürlich schwerer. Die Masse reagiert träger als eine Einzelperson, und auch in der Vergangenheit der USA gibt es genügend Beispiele dafür, dass dieses selbstreflektierende Innehalten verpasst wurde.

Ich hatte darauf hingewiesen, dass Amerikas Eintritt in den Vietnamkrieg unter der gleichen Konstellation stattfand. Steins Kulturfahrplan notiert für das Jahr 1965: "Beginn der Luftangriffe der USA auf Nordvietnam, erklärt als Vergeltung für Angriffe auf Kriegsschiffe der USA. Nehmen an Häufigkeit und Intensität rasch zu, ohne kriegsentscheidend zu wirken. 1971 veröffentlicht die New York Times eine Geheimstudie, wonach diese Begründung ein unwahrer Vorwand ist."

Manchmal scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Damals befand sich Pluto in neunten Haus der USA, kurz vor dem MC, dem höchsten Punkt des Horoskopes; diesmal befindet er sich im ersten Haus. Beide Häuser, Haus neun und Haus eins sind Feuerhäuser, und durch Plutos Durchgang durch diese Bereiche wird die kämpferische Seite eines Staates stark gefördert. Auf ein Feuerhaus folgt ein Erdhaus, auf eine Phase der übertrieben selbstbewussten Expansion eine Ernüchterung und Konfrontation mit den materiellen Grundlagen. Der US-Vietnamkrieg dauerte bis 1973. Genau in diesem Jahr verließ Pluto das neunte Haus des USA-Horoskopes und trat in das zehnte (Erde). Man darf mit Recht behaupten, dass die USA damals auf den Boden der (nicht zuletzt wirtschaftlichen) Tatsachen geholt wurden. Diesmal wird sich Pluto noch bis 2013 im feurigen ersten Haus der USA befinden. Die Gefahr besteht, dass das Bewusstsein der Nation bis dahin braucht, die Grenzen der eigenen Macht zu erkennen. Pluto im ersten Haus sagt sehr deutlich, dass es um die Auseinandersetzung mit genau diesen Grenzen geht. Auch wenn die politischen und die astrologischen Parallelen zum Vietnamkrieg, offensichtlich sind, gibt es doch einen klaren Unterschied: damals befand sich Pluto im Aufstieg (zum höchsten Punkt des Horoskopes hin), diesmal im Abstieg (zum tiefsten Punkt hin). Konkret heißt dies: Mitte der 60er bis Mitte der 80er konnten die USA ihre Position in der Welt ausbauen. Pluto lief durch das neunte und zehnte Haus und zeigte somit eine Phase höchster Machtentfaltung an. Pluto im ersten Haus konfrontiert dagegen mit dem eigenen Schatten und mit dem eigenen Umgang mit Macht. Wer sich mit Gewalt dieser Konfrontation widersetzt, wird mit Gewalt gezwungen, sich zu stellen. Das ist es, was Pluto im ersten Haus lehrt.

In den letzten Tagen wurde ich häufig gefragt, was das Horoskop Deutschlands über die aktuelle Lage aussagen würde. Für Deutschland gibt es zwei relevante Horoskope: das der Verfassung von 1949 und das der Wiedervereinigung. In beiden Horoskopen ist jeweils ein wichtiger Punkt von der Saturn-Pluto-Konstellation betroffen (1. Venus, 2. Mars). In beiden Fällen sind die Lufthäuser zur Zeit stark von Planeten aktiviert. Dies zeigt, dass es für Deutschland vor allem um die Haltung gegenüber befreundeten Staaten geht. Deutschland wird Stellung beziehen müssen, welche Rolle es in diesem und in zukünftigen Kriegen zu spielen gedenkt. Deutschlands Rolle als militärische Macht kann sich jetzt grundlegend wandeln (Mars). 2002 scheint Deutschland durch eine Art Identitätskrise zu gehen: der laufende Neptun (Verunsicherung, Täuschung) steht Deutschlands Jupiter (Selbstvertrauen, Selbstbehauptung) gegenüber. Da Neptun sich jetzt im siebten Haus befindet (Beziehungen), dürfte der verunsichernde Einfluss von bisher mit Deutschland befreundeten Staaten ausgehen.

 

Astrologe Martin A. Banger

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