Lesen Sie in dieser Ausgabe:
- Kriegerische Zeiten
- Neptun in den Fischen
- Uranus-Pluto
Kriegerische Zeiten Sowohl für Jupiters als auch für Uranus´ Durchgang durch den Widder hatte ich in verschiedenen Artikeln auf die Möglichkeit vermehrter militärischer Einsätze hingewiesen. Jupiter durchlief den Widder von Mitte 2010 bis Mitte 2011, als es zu den revolutionären Bewegungen in mehreren arabischen Staaten kam. Uranus hat den Widder im März 2011 betreten und wird sich bis März 2019 dort aufhalten. In der ersten Hälfte 2011 befanden sich damit die beiden expansiven Prinzipien im expansiven Zeichen Widder, und genau in diese Zeit fällt die militärische Zerstörung Libyens durch die Nato. Nachdem Jupiter Mitte 2011 in den Stier wechselte, ist es, was militärische Einsätze angeht, scheinbar etwas ruhiger geworden. Die Konflikte in Syrien schwelen vor sich hin, die Spannungen zwischen Israel und und dem Iran werden am Köcheln gehalten. Weniger dramatisch als in der ersten Hälfte 2011 erscheint uns die Welt aber auch deshalb, weil unsere Medien kaum über die direkte Beteiligung des Westens an vielen Konflikten in Afrika berichten. Wer weiß schon davon, dass die USA Jemen und Somalia seit 2011 durch Drohnen bombardieren?
Vor kurzem hat das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) bekannt gegeben, dass 2011 das Jahr mit den meisten kriegerischen Auseinandersetzungen seit 1945 gewesen sei. Die Forschung bestätigt damit, was astrologisch abzusehen war.
Solange Uranus das kämpferische Zeichen Widder durchläuft, wird es zu großen geopolitischen Veränderungen kommen, die durch militärische Mittel erzwungen werden. Ob diese Mittel immer zum Einsatz gelangen oder nur als Drohung benutzt werden, kann schwer prognostiziert werden. Das bevorstehende Uranus-Pluto-Quadrat, das sich ab Juni 2012 bildet, deutet jedoch auf den Ausbruch bestehender Spannungen und eine tiefgreifende Wandlung bisheriger Machtverhältnisse.
Eine Frage aber kann astrologisch eindeutig geklärt werden. Wo der Westen an militärischen Konflikten beteiligt ist, wird nicht von Eigeninteressen oder gar Krieg, sondern ausschließlich von humanitären Einsätzen gesprochen. Der damalige Bundespräsident Horst Köhler löste durch seine Äußerung, deutsche Soldaten würden auch für freie Handelswege kämpfen, heftige Kritik aus, die ihn schließlich zum Rücktritt bewog. Hatte Köhler, Diplom-Volkswirt, langjähriger, erfahrener Politiker und ehemaliger Direktor des Internationalen Währungsfonds, die Zeichen der Zeit wirklich falsch eingeschätzt? Diese Frage wurde und wird in Presse und Politik kontrovers diskutiert. Die Astrologie allerdings lässt keinen interpretativen Spielraum: Widder ist das Symbol des Kriegers, des Eroberers und nicht das des Humanisten.
Köhler gab sein umstrittenes Interview am 22.5.2010 als Uranus sich auf dem letzten Grad des Zeichens Fische befand. Als er neun Tage später seinen Rücktritt erklärte, hatte Uranus den Widder soeben betreten. Der Übergang von Fische zu Widder kennzeichnet immer den Beginn eines neuen Zyklus´ und einen Moment neuer Impulse, da hier der Tierkreis beginnt. Dennoch war dies noch nicht der richtige Moment, eine neue Sicht der Dinge zu verkünden. Uranus hielt sich nur für wenige Wochen im Widder auf, um anschließend noch einmal in die Fische zurückzukehren. Der endgültige Eintritt in das neue Zeichen fand dann ein Jahr später statt. Ein solcher Übergang, bei dem ein Planet über eine Zeichengrenze hin- und herpendelt, kann als astrologische Grauzone betrachtet werden, in der das Alte noch nicht ganz abgeschlossen ist und das Neue noch nicht die Kraft hat, sich durchzusetzen. Was sich mit Uranus im Widder unter anderem durchsetzt, ist ein militärisches Wettrennen um die wichtigen Bodenschätze der Welt. Was die militärischen Aktivitäten anderer Staaten betrifft, hat unsere Presse daran inzwischen auch kaum noch Zweifel. Zu den bevorstehenden Großmanövern im Pazifik, die zeitgleich von den USA, Russland und China durchgeführt werden, schreibt die Süddeutsche am 18.4.12: "Was offiziell als Anti-Terror-Übung läuft, birgt politische Brisanz - es geht um militärische Präsenz und geostrategischen Wettbewerb in einer Region voller Bodenschätze." Ein anderer Aspekt des uranischen Widderthemas gewinnt immer mehr an Bedeutung. Vielleicht ist der Krieg nicht der Vater aller Dinge, wie Heraklit einst verkündete, zumindest ist er doch der Vater vieler technischer Entwicklungen und Neuerungen. Seit sich Uranus, der für Technik und Fortschritt steht, im Zeichen des Kriegers befindet, werden immer neue militärtechnische Entwicklungen vorgestellt, die wir bisher nur aus dem Bereich der Science Fiktion kannten. Kampfroboter, die Hunden nachempfunden sind und sich weit schneller bewegen als der Mensch, Waffenarten, die Verletzungen zufügen, die bisher nicht bekannt waren, winzige Drohnen für Spionagezwecke. Computertechnik untersteht Uranus, der Krieg dem Mars. Ein ganz neuer Berufszweig hat sich beim US-Militär etabliert - der Drohnen-Operator. Es gibt Dokumentationen über diese Tätigkeit, die zeigen, wie irgendwo in den USA ein Familienvater morgens um 8:00 Uhr sein Tagewerk beginnt, per Mausklick am Computer ein paar Dörfer in Afrika oder Asien bombardiert und pünktlich um 16:00 Uhr Feierabend macht. Humanitäre Kriegführung eben. Kein astrologisches Prinzip ist ausschließlich negativ behaftet. Unter Uranus im Widder wird es auch außerhalb des militärischen Bereichs zu wichtigen technischen Entwicklungen kommen, Politik und Zeitgeist erhalten starke neue Impulse, die allerdings zunächst noch recht chaotisch verlaufen.
Neptun in den Fischen In meiner Prognose für 2012 hatte ich kurz über Neptun in den Fischen berichtet. Neptun ist im Februar 2012 in sein eigenes Zeichen getreten und durchläuft es bis 2026. Dieser Zeichendurchgang wird einen deutlichen Einfluss auf Kunst, Mode und Zeitgeist haben, neue Impulse für die chemische Industrie bringen und unser wissenschaftliches Bild der Welt verändern. In der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift Meridian ist ein längerer Artikel von mir zu diesem Thema erschienen, der jetzt auch auf meiner Internetseite zu finden ist:
http://www.12zeichen.de/service/artikel/neptunfische.html.
Uranus-Pluto Auch auf das anstehende Uranus-Pluto-Quadrat hatte ich in meiner 2012-Prognose hingewiesen: "Uranus will einen Umbruch für das, was zu starr und zu mächtig geworden ist (Pluto). Pluto verlangt Kontrolle über das Chaos (Uranus). Während eines kritischen Aspektes dieser Prinzipien baut sich eine ungeheure Spannung auf, die dafür sorgen wird, dass Veränderungen in Bereichen stattfinden, die wir lange für unveränderlich hielten. Der Versuch, zusammenbrechende Systeme aufrechtzuerhalten, kann in dieser Zeit nicht gelingen. Ich denke hier an die finanziellen Rettungspläne, aber auch an die sich wandelnden Machtverhältnisse in der Welt."
Dieser Spannungsaspekt liegt ungewöhnlich lange vor, und zwar von Juni 2012 bis März 2015. Er wird exakt in folgenden Monaten: Juni und September 2012, Mai und November 2013, April und Dezember 2014, März 2015.
Es ist durchaus möglich, dass sich in den Momenten des genauen Spannungsaspektes relativ wenige Entwicklungen abzeichnen. Die Kontrahenten streben in verschiedene Richtungen und keiner gewinnt die Oberhand. Unter Uranus-Pluto tritt der Konflikt zwischen der etablierten Macht und den fortschrittlichen Kräften offen zu Tage. Erst wenn sich die Spannung wieder löst, kommt es zu wesentlichen Bewegungen. Häufig gibt es unter Uranus-Pluto sogar eine Art Rückschritt, eine Machtzunahme (Pluto) der Kräfte, die sich eigentlich längst im Wandel (Uranus) befinden. Die im Untergang befindliche Macht setzt noch eimal alles daran, ihre Position zu stärken, beschleunigt damit aber ihren eigenen Zerfall.
So war es zum Beispiel während der Konjunktion von 1850/51. Kurz vor diesem Start eines neuen Uranus-Pluto-Zyklus´ kam es 1848/49 zu Revolutionen in ganz Europa, besonders in Frankreich, Italien und Deutschland, als das Bürgertum sich gegen die Aristokratie auflehnte und neue Rechte und Freiheiten für sich forderte. 1849 wurde in Deutschland die erste demokratisch beschlossene Verfassung verkündet, die einen Katalog von Grundrechten vorsah (unter anderem Presse-, Rede- und Meinungsfreiheit, Aufhebung der Todesstrafe). Der Aufstand in Deutschland wurde bereits 1849 militärisch niedergeschlagen, der französische hielt sich bis zum genauen Zeitpunkt der Konjunktion. Über die Lage in Deutschland findet sich bei Wikipedia:
"Da die Verfassung rechtlich in Kraft getreten war, handelte es sich hierbei im Ergebnis um einen Militärputsch der alten Machthaber, auch wenn dies gegenüber der damaligen Öffentlichkeit geschickt als (rechtlich legitime) Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung dargestellt wurde."
http://de.wikipedia.org
Auch wenn die Revolution vorerst scheiterte, ist sie der Impulsgeber für die Entwicklung der bürgerlichen Demokratie in ganz Europa. Während der damaligen revolutionären Unruhen stand Uranus übrigens wie jetzt im Zeichen Widder.
Heute befinden wir uns im Grunde in der Situation, dass die Nachfolge des damals aufstrebenden Bürgertums, das zu einem großen Teil aus Kaufleuten, Fabrikbesitzern, Händlern und Bankiers bestand, dass eben der Geldadel die Macht erlangt hat und sich mit allen Mitteln gegen einen Machtabfluss wehrt. Die Einschränkung der Rechte des Einzelnen ist dabei Programm. Jetzt, da wir wie in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder in einer Uranus-Pluto-Phase stehen, wird in Deutschland darüber verhandelt, ob das Rederecht der Abgeordneten im Bundestag stark eingeschränkt werden soll (Fraktionszwang).
Eine Konjunktion ist nicht nur der Beginn eines Zyklus´, sondern auch das Ende des vorhergehenden. Die Konjunktion, die der von 1850/51 vorausging, fand 1792/93 zeitgleich mit der Französischen Revolution statt, also mit der ersten bürgerlichen Revolution in Europa. Zitat Wikipedia:
"Obwohl insbesondere die nationalstaatlichen Zielsetzungen der meisten europäischen Revolutionen von 1848/49 mit ihren grundsätzlichen Veränderungsanliegen vorerst gescheitert waren … bilden diese Revolutionen in der rückblickenden historischen Betrachtung den Endpunkt eines längerfristigen Prozesses, der mit der ersten bürgerlichen Revolution in Europa, der französischen Revolution von 1789 begonnen hatte …"
http://de.wikipedia.org
Der Zyklus, der 1850/51 begann, endete mit der Konjunktion von 1964-66, dem Startpunkt des aktuellen Zyklus´. Das sich jetzt bildende Quadrat ist die erste kritische Station seitdem.
Zur Konjunktion Mitte der 1960er gab es Revolutionen, Staatsstreiche und Unabhängigkeitsbewegungen auf der ganzen Welt. In den USA führten Rassenunruhen zu einer Bürgerrechtsbewegung, noch während der Konjunktion wurde ein neues Bürgerrechtsgesetz verabschiedet, das die Rassentrennung aufheben und gleiches Wahlrecht für alle Bürger garantieren sollte. Derzeit sind die Bürgerrechte in den USA durch den Patriot Act juristisch weitgehend aufgehoben, amerikanische Staatsbürger besitzen faktisch weniger Rechte als in der McCarthy-Ära. Die Regierung hat das Recht, jeden Staatsbürger ohne Angabe von Gründen für unbegrenzte Zeit zu inhaftieren - eine Rechtslage die bei einem Vergleich mit dem Absolutismus nicht verschämt hintanstehen muss.
Während der letzten Konjunktion der beiden Krisenplaneten stand die Welt infolge des Vietnamkrieges am Rande eines großen Krieges zwischen den USA und China - eine Entwicklung, die derzeit auf wirtschaftlicher Ebene einen neuen Höhepunkt erfährt.
Mitte der 60er gab es eine Reihe bedeutender Revolutionen: die sexuelle Revolution, die chinesische Kulturrevolution, die Anti-Kriegsbewegung, die Flower-Power-Bewegung, die die Selbstverwirklichung des Einzelnen und das Aussteigen aus dem Bürgertum propagierte. Alle diese Bewegungen befinden sich innerhalb eines großen Entwicklungszyklus´ nun in einer kritischen Phase. Jetzt stellt sich heraus, wo die Visionen der damaligen Zeit zu weit gingen und wo sie neu belebt werden müssen.
Die vor uns liegende Phase von ca. drei Jahren wird Spannungen offenbaren, die sich seit langer Zeit aufbauen. Damit drängt sie uns dazu, zu entscheiden, für welche Freiheiten wir uns einsetzen wollen und müssen. Alles Gute wünscht Astrologe Martin A. Banger Am Wiesengrund 1 24796 Bovenau 04334 / 181 000 |